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Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Titel: Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Halpern
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mir furchtbar auf die Nerven ging, warf ich ein paar Klamotten in eine Reisetasche und fuhr zu meinen Eltern nach San Diego.
    Am Freitagmittag hielt ich vor ihrem Haus und klopfte an. Die Tür ging auf, und vor mir stand mein Dad, in einem grauen Jogginganzug mit azurblauen Rallyestreifen.
    »Ich glaub, ich spinne. Was willst du denn hier?«, sagte er.
    »Ich dachte, ich komme euch ein paar Tage besuchen. Spontane Entscheidung«, antwortete ich.
    »Ach. Na dann. Schön, dass du da bist, Junge. Komm rein und sei still. Ich gucke gerade eine Sendung über dunkle Materie.«
    Nachdem ich meine Sachen abgestellt hatte, rief ich meine besten Freude Dan und Ryan an, die noch immer in San Diego wohnten, um mich mit ihnen zu verabreden. Leider musste Dan übers Wochenende mit seiner Freundin zu deren Eltern, und Ryan war auf der Suche nach einer Ziege, die er melken konnte. Er fragte mich, ob ich ihn begleiten wolle, doch da dieses absurde Unterfangen mit ziemlicher Sicherheit ein böses Ende nehmen würde, lehnte ich dankend ab.
    Zwei Stunden später kam meine Mutter von der Arbeit und kriegte sich vor Begeisterung kaum wieder ein, als sie mich sah. Sie zauberte ein leckeres Pesto, und wir setzten uns zu dritt an den Esstisch im Wohnzimmer.
    »Das ist aber eine schöne Überraschung, Justy. Was führt dich hierher?«, fragte meine Mum und schaufelte mir eine Portion Pasta auf den Teller.
    »Er findet L.A. zum Kotzen«, sagte mein Dad.
    »Überhaupt nicht«, widersprach ich.
    »Keine Angst, meinen Segen hast du. Der Verkehr ist mörderisch, und die Leute pissen und scheißen auf die Straße. Da würde ich mich auch nicht wohlfühlen«, sagte er.
    »Kein Mensch verrichtet sein Geschäft auf der Straße, Sam«, wandte meine Mutter ein.
    »Schwachsinn. Die Scheiße steht so hoch, dass man auf Stelzen gehen muss. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede. Connie und ich haben drei Jahre in Brentwood gewohnt«, sagte er.
    Connie war seine erste Frau, und mein Dad sprach nur selten von ihr. Sie war an Krebs gestorben, als meine Brüder ein und drei Jahre alt gewesen waren. Connies Tod und die sieben Jahre, die vergingen, bis er meine Mutter kennenlernte, waren ein Teil seines Lebens, an den er sich nur ungern erinnerte und über den ich so gut wie nichts wusste. Wenn er Connie denn überhaupt einmal erwähnte, erkundigte ich mich so behutsam wie möglich nach ihrer gemeinsamen Vergangenheit.
    »Hat Connie eigentlich auch mal hier gewohnt?«
    »Ich habe das Haus für sie gekauft. Dann ist sie gestorben, und ich war mit deinen Brüdern allein. Sie steckten damals noch in den Windeln«, sagte er.
    »Du hättest die Bude mal sehen sollen, als wir noch nicht verheiratet waren«, meldete meine Mom sich zu Wort. »Überall lagen medizinische Fachbücher und Angelruten herum, und bis auf ein Glas Erdnussbutter waren die Küchenschränke leer«, setzte sie breit grinsend hinzu.
    »Stell dir vor. Ich lese gern medizinische Fachbücher, gehe gern Angeln und kann von Erdnussbutter nicht genug kriegen. Außerdem war mir damals alles scheißegal. Ich hatte mit Frauen abgeschlossen«, sagte er.
    »Ich bitte dich. Du hast ein Alfa-Romeo-Cabrio gefahren und eine Lederjacke getragen«, entgegnete meine Mom.
    »Ich habe gesagt, ich hatte mit Frauen abgeschlossen, nicht mit Sex«, widersprach er.
    »Du hast eine Lederjacke getragen?«, sagte ich lachend.
    »Ja, das ist ein bei Männern auf der Pirsch durchaus nicht unübliches Kleidungsstück.«
    »Du würdest dich wundern«, sagte meine Mutter. »Er kann unglaublich charmant sein.« Sie stand auf, um etwas aus der Küche zu holen, und ließ mich mit meinem Dad allein.
    »Wie lange hat es gedauert, bis du dich nach Connies Tod das erste Mal mit einer Frau getroffen hast?«
    »Eine Weile. Ich weiß nicht mehr genau, aber ziemlich lange.«
    »Bist du damals viel um die Häuser gezogen?«
    »O ja. Ich hab die ganze Stadt unsicher gemacht. Und das mindestens zwei Mal die Woche.«
    »Und Dan und Evan?«, fragte ich.
    »Die hab ich mitgenommen und ihnen von meinen diversen Freundinnen den verschissenen Arsch abwischen lassen. Oder was dachtest du? Ich hab sie natürlich ins Bett gebracht und ’nen Babysitter engagiert.«
    »Waren das richtige Freundinnen oder bloß flüchtige Bekanntschaften?«, fragte ich.
    »Hauptsächlich Letzteres«, sagte er und trank einen Schluck Bourbon.
    »Und warum ist nichts daraus geworden?«
    »Junge, meine Frau war gerade gestorben, und ich war einsam. Das ist eine ziemlich

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