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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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verschnürte Fleischpakete, um Lastpferde zu beladen.
    Seite an Seite mit Nocona suchte Naduah nach dem Bullen, der ihr das Leben hatte nehmen wollen. Die Stille des Todes wurde durchbrochen vom Lachen der Frauen und Kinder. Ein Jäger ritt zu einer Kuh, die noch lebte und mit zuckenden Beinen ins Leere trat. Mit einer kraftvo l len Bewegung stieß er ihr seine Lanze ins Herz.
    Ein Mädchen in der Nähe griff mit beiden Händen in den geöf f neten Leib eines Kalbes und fischte die geronnene Milch aus dem M a gen. Naduah war nicht glücklich über das, was sie da sah. Sie wusste um die Notwendigkeit dieser Jagd, doch es war eine Sache, sich im fairen Kampf mit den Bisons zu messen, eine ganz andere aber, ihrer Zerfle i schung auf einem blutgetränkten Schlachtfeld beizuwohnen. Verhallende Erregung kroch durch ihre Adern. Erst jetzt spürte sie die Kälte des Herbstabends und ihre schmerzenden Muskeln. Im Osten leuchtete ein knochenble i cher Sichelmond.
    „Das Gras wird besonders hoch und saftig wachsen, weil das Blut die Erde düngt.“ Nocona lächelte ihr zu, als wüsste er um ihre Beklemmung. „Es wird dafür sorgen, dass viele Kälber geboren werden.“
    Sie wollte etwas entgegnen, doch da entdeckte sie den Bullen. Schwarz und gewaltig ruhte er inmitten seiner erlegten Artgenossen, als fungier t e er noch im Tod als ihr Wächter. „Sieh nur. Da vorn ist er.“
    Der Blutgeruch wurde immer dicker, als sie auf den Kadaver zuritten. Häute wurden abgezogen, Fleisch zerteilt. Lebern und Talg aus den Le n den an Ort und Stelle verzehrt. Die Schnelligkeit, mit der die Büffel ze r wirkt wurden, grenzte an Zauberei.
    „Bei allen Geistern, er ist gewaltig.“ Nocona zückte das Messer und sprang vom Pferd. Noch ehe Naduah abgestiegen war, hatte er das Herz des Tieres bereits herausgeschnitten.
    „Am Anfang der Zeit waren wir bedürftig und hungrig.“ Nocona hielt ihr das tropfende Organ entgegen. „Aber der Große Geist empfand Mitleid. Er erschuf den Büffel und ließ ihn aus der Erde auferstehen. Er ist unser Heiliger Bruder. Sein Fell wird uns wärmen, sein Fleisch unsere Familien ernähren. Seine Sehnen werden unsere Bögen sicher treffen lassen, aus seinen Hörnern werden wir trinken. Die Knochen werden zu Werkzeug und die Hufe zu Rasseln, mit denen unsere Kinder spielen werden.“
    Sie sah zu, wie Nocona das Herz in der Erde vergrub. Dann öf f nete er den Bauch des Tieres, wühlte darin herum und brachte eine g e waltige Leber zum Vorschein.
    „Iss, meine tapfere Jägerin.“
    Gehorsam nahm sie das Fleisch entgegen, untersuchte es auf Galle n flüssigkeit und biss hinein. Warmes Gewebe zerging auf ihrer Zunge. Schmelzend und nahrhaft. Zufrieden wischte Naduah das Blut von i h rem Kinn und gab die Leber an Nocona zurück. Seltsame Fantasien überkamen sie, als er seinerseits einen Bissen nahm und mit Zunge und Fingern den Fleischsaft von seinen Lippen wischte. Während er kaute, ruhte sein Blick auf ihr. Glühend und verlangend. Sie spürte, wie sich die Spitzen ihrer Brüste durch das dünne Leder drückten. Ärgerlich schlang sie die Arme um ihren Oberkörper. Warum, bei allen räudigen Kojoten, hatte Huka dieses Hemd nur derart eng genäht?
    „Was versteckst du da?“ Nocona fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. Seine Lippen glänzten feucht vom Blut. „Zeig es mir.“
    „Gar nichts verstecke ich.“
    „Das stimmt nicht.“
    „Mir ist kalt.“ Unwillkürlich starrte sie auf seine Brust. Das Wolfsfell war verrutscht und entblößte mehr als eine Schulter. „Dir offenbar auch.“
    Nocona lachte und nahm einen weiteren Bissen Leber. Gemächlich schritt er um den Büffel herum, begutachtete ihn und schien in Geda n ken versunken. Naduah wähnte sich in Sicherheit, und so entfloh ihr ein leiser Schrei, als er sie wie aus dem Nichts packte und mit einem Ruck an sich zog. Ungeachtet des Blutes auf seinen Finger strich er mit dem Daumen über ihre Lippen, während seine freie Hand tiefer wanderte. Sie wagte nicht , zu atmen. Seine Finger strichen über ihren Hals, glitten über ihre Schulter und legten sich sanft um die Rundung ihrer rechten Brust.
    Ein Zucken wie von einem Blitz ging durch ihren Körper, als sein Mi t telfinger über ihre harte Knospe glitt. Sie sog zischend die Luft ein, pac k te sein Handgelenk, wollte den Arm fortschieben, und schmiegte sich doch noch fester an ihn . Dann öffnete sie ihre Lippen, auf denen sein Daumen lag, und nahm ihn in den Mund. Nocona schauderte. Seine Mu

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