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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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unfassbarer Verzweiflung. Noch immer sah man die Überreste der Kra t zer und Schrammen. Mehrere Nägel waren eingerissen. Beweise dafür, dass die Visionen alles andere als harmlos waren.
    „Nein, nicht direkt“, sagte sie zögernd . „Aber als ich das letzte Mal bei euch war, da … aber das ist doch nicht möglich, oder?“
    „Nicht möglich? Leider doch. Ich bin gerade bei Isabella. Sie fährt mich ins Krankenhaus.“
    Jetzt kroch blanker Schrecken in ihren Magen. „Was ist passiert?“
    „Ach , nichts weiter.“ In seiner Stimme klang eine Kälte mit, die sie z u tiefst beunruhigte. „Ich hatte nur eine , sagen wir, sehr intensive Vis i on.“
    „So intensiv, dass du ins Krankenhaus musst?“
    „N a ja, bei haufenweise Messerstichen, Schnitten, Striemen und e i ner Brandwunde dritten Grades ist eine Klinik nicht die schlechteste Wahl. Zumal sich ein paar Wunden trotz aller Vorsichtsmaßnahmen entzündet haben. Mir ist nur bisher ein Rätsel, wie ich die Ärzte davon überzeugen kann, dass ich keine Polizei brauche.“
    Um Himmels willen. Saras Gedanken arbeiteten fieberhaft. Die Na r ben, die sie in ihrem Traum gesehen hatte. Noconas seltsame Veränd e rung. All das hatte Makah am eigenen Leib ausgestanden.
    „Ich komme zu dir.“ Sie stand auf und griff nach ihrer Tasche. „Der nächste Flieger gehört mir.“
    „Nein. Du bleibst, wo du bist.“ Seine Stimme klang hart und unnac h giebig. „Du wirst nicht herkommen, Sara. Versprich mir das.“
    „Aber ich …“
    „Versprich es mir. Ich will nicht, dass … ach verdammt, schwöre mir einfach, dass du nicht kommst.“
    „Warum? Makah, ich muss …“
    „Gar nichts musst du“, unterbrach er sie. „Bleib in New York! Das ist ein Befehl!“
    Oh verdammt, warum tat er ihr das an? War es sein Stolz? Sein Schamgefühl? Er wollte nicht, dass sie ihn in seinem lädierten Zustand sah. Vermutlich war es das. Typisch Kerl. Bei Gott, es ging ihm nicht gut, und sie wollte verflucht noch mal bei ihm sein, ihm zur Seite stehen.
    „Ich schwöre dir, Sara, wenn du kommst, werde ich wirklich sauer. Sag mir lieber, wie es dir geht? Ist es intensiver geworden?“
    „Ja.“ Nur langsam überwand die Erkenntnis jene Mauern, die ihr Ve r stand errichtet hatte. Das war harter Tobak. Sie sackte zurück auf ihren Stuhl. Wespen schienen in ihrem Kopf zu summen und zu stechen. Könnte sie nur hier und jetzt ihren Körper verlassen, um die Grenze zwischen ihr und Makah zu überwinden. Bei jedem anderen Mann hätte sie auf seinen Befehl gepfiffen und wäre postwendend nach Oklahoma geflogen. Aber nicht bei ihm. Sie würde warten. Auch wenn es ve r dammt schwerfiel . So, wie er es sich von ihr wünschte.
    „Makah, wie ist das möglich? Was passiert mit uns?“
    Er schwieg eine Weile. Selbst, wenn er nichts sagte, war er ihr qu ä lend nah. Allein sein Atmen zu hören krampfte ihr Herz zusammen.
    „Wir sehen das Leben, das wir damals zusammen führten“, antwortete er. „Wir waren sie. Nocona und Naduah. Warum sonst sehen wir diese l ben Dinge? Warum habe ich die Wunden, die man ihm zugefügt hat?“
    „Was ist mit dir und Kehala passiert?“ Sie spürte, wie eine Träne ihre Wange h in unter rollte , und ließ sie einfach laufen. Jeden Augenblick wü r de das Kartenhaus ihrer Kontrolle zusammenbrechen. „Sag es mir, Makah.“
    „Nein.“
    Die Stille zwischen ihnen gerann zu einer zähen, gärenden Masse. Hi n ter dem Schweigen lag etwas Grausames. Ein lähme n der Schmerz.
    „Gib mir ein paar Tage Zeit, Sara“, erklang endlich wieder seine Sti m me. „Und dann sag, wann du kommst.“
    „Mach ich.“
    Verzweifelt umklammerte sie das Telefon, als könnte sie ihn so zu sich holen. Alles, was ihr blieb, um sich über die kommenden Wochen zu retten, waren die Erinnerungen an ein vergangenes Leben. Und ihr neuer Glauben an etwas, das ihr noch immer unmöglich erschien.
    „Ab nächste Woche Freitag bin ich vier Tage lang nicht erreichbar.“ Makah sprach nur noch schleppend. Er klang abgrundtief erschöpft. Seelisch und körperlich zerschlagen. Das Wissen, ihm nicht helfen zu können, spottete in seiner Grausamkeit jeder Beschreibung. „Wenn du also kommen willst, dann erst ab dem 19. April.“
    „Wo bist du? Ich meine, es geht mich nichts an. Tut mir leid.“
    „Ich führe einen Wanderritt mit Touristen durch die Wichita Mou n tains.“
    „Das dürfte schwer werden, wenn man deinen Zustand bedenkt.“
    „Es wird schon gehen. Ich muss raus, sonst werde ich

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