Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit
vergessen, und ihm helfen, es ihr gleichzutun. Die Sonne tauchte seine Haut in bronzenen Schimmer und fing sich im Braun seiner Augen . Mein Gott, sie brauchte ihn so sehr.
„Sag etwas, bitte.“ S ie musste einen Kloß im Hals h in unterschlucken . „Möchtest du, dass ich verschwinde? Okay, dann tu ich ’ s. Ich könnte es dir nicht verdenken. Aber verdammt, sag irgendwas.“
„Du wirst dich ruinieren, taffe Fotografin aus New York.“ Seine Hand streckte sich vor und legte sich auf ihre Wange. Al l mächtiger! „Überleg es dir noch mal.“
„Hm?“, schnurrte sie in Ermangelung von Worten, die sich nicht fo r men lassen wollten. „Was meinst du? Willst du mich verklagen?“
„Ich habe eine große Vorliebe für geräucherten Wildlachs“, erklärte er mit feierlichem Ernst. „Leider ist der furchtbar teuer, weshalb ich viel zu selten in den Genuss desselben komme. Du kannst bei mir wohnen. So lange du willst. Bedingung ist eine Packung Räucherlachs. Und ich ve r lange, dass du sofort aufhörst, dich schuldig zu fühlen.“
Sie umfasste seine Hand und seufzte vor Erleichterung. Ihr Kopf re a gierte auf dieses Gefühl völlig unpassend und strafte sie mit mehreren atemberaubenden Schmerzi m pulsen, doch als sie sich an Makahs Brust schmiegte und die Finger ihrer freien Hand in seinem Haar vergrub, wurde die Pein in ihrem Schädel gleichgültig.
„Einverstanden“, stieß sie hervor. „Du bekommst deinen Lachs. So viel du willst.“
„Das ist noch nicht alles.“ Jetzt packte er sie, fest und mit beiden A r men, presste sie an sich und legte seine Lippen auf ihre. Für einen M o ment schwanden ihr die Sinne. Sein Geschmack explodierte in ihrem Mund, sein Geruch verwandelte Gehirn und Unterleib in eine Supern o va. Als der Kuss endete, drehte sich alles .
„Ich verlange eine weitere Bezahlung. Und zwar in Naturalien. Mi n destens zweimal täglich. Morgens und abends , je nach Belieben auch zwischendurch.“
Sie ahnte , um welche Art von Entgelt es sich handeln würde. Oh ja, diese Art der Bezahlung konnte sie kaum erwarten.
„Was ist mit deinem Auge passiert?“
„Will nicht drüber reden. Kleine Meinungsverschiedenheit.“
Kurz und knapp, ohne jede Aussagekraft. Typisch Kerl. Sara schnu p perte genussvoll an seiner Haut . Schon beim ersten Mal war es eine O f fenbarung gewesen, ihm nahe zu sein , doch jetzt, nach allem, was sie g e sehen und erlebt hatte, nach all den Odysseen durch ferne Zeiten, fühlte sie eine Seh n sucht, die sie beinahe entzweiriss .
„Es fühlt sich an, als wenn …“
„ Ja? Wie fühlt es sich an? “ Makah zog sie zum Bett und drückte sie d a rauf nieder. Wieder schmiegten sich ihre Körper aneinander, verschla n gen und verschränkten sich ineinander, so innig es ging.
„Es ist “ , hauchte sie an seinen Lippen, „ als hätte ich endlich das fe h lende Puzzleteil g e funden. Ich fühle mich richtig. Vollständig, verstehst du? Trotz allem, was passiert ist. Du hast gesagt, ich soll mich nicht mehr schuldig fühlen. Ta t sächlich bereue ich nichts. Ich könnte es gar nicht.“
Makah sah sie mit Verblüffung in den Augen an. Dann nickte er, ohne zu antworten.
„Sag mir, dass du dasselbe fühlst“, bat sie. „Bitte sag es mir, damit ich weiß, dass … dass du …“
„Schschsch!“ Er zog sie auf seine Brust und umfasste mit einer Hand ihren Hinterkopf. „Ich weiß, d u hast ein schlechtes Gewissen wegen Isabella. Du fühlst dich schuldig, auch wenn du gerade das Gegenteil behauptest. Und du hoffst, dass ich so fühle wie du, weil du dann wüs s test, dass es das Opfer wert war.“
„Ähm, ja. Genau. Und? Habe ich Glück?“
„Ich sage dir, wie ich mich fühle. Ich bin endlich ich selbst. Ich bin der Mann, zu dem ich bestimmt bin. Und du bist die Frau, die schon immer zu mir gehört hat.“
Als sie diese Worte hörte, brannten ihre Augen vor Glück.
„Aber ohne mich wäre dein Leben noch in Ordnung. Du und Isabella, ihr wärt …“
„Still!“ Er drückte seine Lippen auf ihre Stirn. An ihrer Haut spürte sie, wie er lächelte. „Ich bereue nichts, und das solltest du genauso wenig. Es ist Bellas Schwäche, wenn sie nicht damit klarkommt, dass du mich glücklich machst. Nicht deine. Ich gebe dich nicht wieder her, so sieht ’ s aus. Und wenn das Schicksal meint, sich deswegen auf den Kopf stellen zu müssen, soll ’ s mir recht sein. Fast zweihundert Jahre ohne dich w a ren mehr als genug. Also entspann dich und schlaf. Ich rufe Ross
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