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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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sein? Ohne Frage genug, um Mo r de zu begehen und den Verstand zu verlieren. Und g e nug, um eine Schwemme an Glücksrittern, Dieben und Halsabschne i dern hierher zu locken.
    Schnell warf sie den Stein zurück in das tiefe Wasser. Während Nocona sie beobachtete, sammelte sie alle Nuggets ein, die sie finden konnte, und ließ sie dem goldenen Taubenei folgen. Sie suchte so lange, bis sich warme, starke Arme um sie schlossen und ihr das Gefühl gaben, kein drohender Schatten könnte sie erreichen.
    „Alles wird gut“, flüsterte er. „Ich schwöre es dir.“
    Ihre Augen brannten. Sie dachte an das Gold im Fluss und daran, da s s die Strömung es irgendwann wieder zum Vorschein bringen würde. Sie dachte an den dunklen Schatten in Noconas Seele und an das Kind, das in ihr heranwuchs.
    „Ich hoffe es.“ Ihre Lippen streiften seinen Hals. Dann fiel ihr eine Bewegung ins Auge.
    Ein paar Schritte von ihnen entfernt ließ sich ein struppiger, beigefa r bener Hund fallen und zog die Krallen so wild durch sein Fell, dass die Flöhe nur so durch die Gegend flogen. Sein Körper bebte vor Anstre n gung. Er kratzte sich im Nacken, an den Ohren, am Hinterteil und schließlich mit wütendem Knurren überall sonst , wo seine Pfoten hi n reichten.
    „Er besteht ja mehr aus Flöhen als aus Hund.“ Naduah empfand tief g e hendes Mitleid. Ein Gefühl, das diese Geschöpfe nur selten für sich bea n spruchen konnten, denn während ein Nunumu Pferde über alles liebte, waren Hunde den meisten ziemlich gleichgültig. „Wir sollten e t was für ihn tun.“
    „Peta kennt ein gutes Mittel.“ Nocona schritt auf das Tier zu und packte es am Nackenfell. Der Hund wurde starr. „Er wird eine Menge davon brauchen. Wir sollten ihn behalten. Unser Kind wird sich über einen Gefährten freuen. Und wenn die Zeiten schlecht werden, können wir ihn essen.“
    „Wir werden ihn nicht essen.“
    „Du hast noch keine harten Zeiten erlebt.“ Er sah seinen Fehler ein, noch ehe er das letzte Wort ausgesprochen hatte. Reumütig senkte er den Blick. „Ich meine, keine harten Zeiten, solange du bei uns lebst.“
    „Wir essen ihn trotzdem nicht.“
    „Wie du meinst.“ Er zupfte ein paar Zecken aus dem Hundefell und warf sie in den Fluss. Als die größten der Plagegeister beseitigt waren, ließ er das vor Dankbarkeit sabbernde Tier frei und vollführte eine einl a dende Geste. „Komm, mein Blauauge. Sonst sind wir die Letzten, die a n kommen.“

Sara, 2011
     
    D
    ie Sonne glänzte hell wie das Gold im Fluss. Sara hielt einen Augenblick inne, ließ zu, dass sie sich erinnerte, und fuhr mit leichtem Schaudern fort, ihre Sachen zu packen. Viel Arbeit war es nicht. Der Koffer stand unb e rührt unter dem Tisch, der Rucksack war nur um einige Hygieneartikel erleichtert, die sie im Bad des Kranke n zimmers vorfand.
    Sie war erst eine halbe Stunde wach und fühlte sich noch immer jä m merlich, aber sie musste weg. Heute noch. Am besten sofort. Hier fühlte sie sich falsch und fremd, obwohl Makah hinter ihr auf dem zweiten Bett schlief und allein seine Nähe … wie sollte man es nennen? … sie en t rückte und verzauberte? Er wirkte surreal, fast unwir k lich. So sehr, dass sie es nicht wagte, ihn zu berühren und damit vielleicht aufz u wecken. Der einzige Faktor, der das perfekte Bild störte, war sein blaues Auge.
    Sie wusste, was geschehen war. Kurz nach dem Aufwachen war eine Schwester neben ihr aufgetaucht und hatte ihr alles erzählt. Isabellas zweiter Mordversuch, Makahs Eingreifen, sein Zusammenbruch. Das war gestern gewesen, und seitdem schlief er laut Aussage der Schwester ununterbrochen. Sie liebkoste ihn mit Blicken. Besser gesagt verschlang sie ihn mit Blicken. Sara machte sich bewusst, dass sie hier war, ganz nah bei ihm, und sie konnte nicht begreifen, dass Isabella ve r sucht hatte, sie umzubringen. Zweimal. Sagte man nicht, nach einem Schlag auf den Schädel verlöre man häufig die Erinnerung? Nun, sie erinnerte sich an jede Einzelheit. Völlig ungetrübt. Jeder Gegenstand in Makahs Haus, den sie berührt hatte, war präsent. Jeder Geruch, jedes Gefühl. Sie erinnerte sich sogar an den Sonnenreflex auf der Eisenstange, die Isabella zum Schlag hob, und an die Träne, die über die eingefallene Wange der Frau perlte.
    Ohne ihn wäre sie jetzt tot. Seltsamerweise erschreckte sie der Geda n ke nicht. Alles war so gekommen, wie es bestimmt war, und es war b e stimmt, dass sie zusammen waren. Hier und jetzt, damals und zukünftig.
    Sie

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