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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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noch durchdrungen von der berauschenden Angst, die man nur empfindet, wenn man dem Tod ins Auge blickt. Er wollte sie so sehr, dass sein Körper in einem einzigen, gewaltigen Schmerz pulsierte. Lan g sam leckte er das Blut von seinen Fingern. Sie beobachtete ihn. Die Wi t terung ihres Körpers brac hte ihn schier um den Verstand …
    Makah füllte seine zum Kelch geformten Hände mit Wasser und goss es über seine Brust. Jeder Tropfen wurde zu ihren Fingern, jedes Rinnsal zu ihrer Zunge.
    … d er schwere Geruch frischen Blutes senkte sich auf sie herab. Unter se i nem Daumen fühlte er die harte, runde Spitze ihrer Brust. Sie seufzte, als er den Finger bewegte. Zitterte und bebte und drängte sich seiner B e rüh rung entgegen …
    M it nassen Händen fuhr er sich durch das Haar, verharrte mit erhob e nen Armen und drehte sich der Sonne zu. Ihre Wärme fühlte sich klar und kühl an, wie durch Eis gefiltert. Ihm wurde fiebrig. Er fühlte sich krank, und zugleich besser, wacher und stärker als je zuvor.
    Zwei Schatten, die nicht hierher gehörten, tauchten in seinem linken Augenwinkel auf. Makah fuhr herum. Zwei Fremde standen über ihm auf der Böschung. Warum hatte er sie nicht kommen gehört? Er blinze l te gegen d ie Sonne. Beide Gestalten sag ten etwas, das er von hier aus nicht verstand, stießen sich gegenseitig an und kicherten wie Backfische .
    Der Mann besaß wirres, braunes Haar, eine pummelige Figur und kämpfte mit einem violetten Schal, der ihm wieder und wieder ins G e sicht geweht wurde. Seine Begleiterin war auffallend elegant gekleidet. Viel zu elegant für einen Landstrich wie diesen. Ihr Haar bestand aus einem schulterla n gen Wust aus krausen, blonden Locken. Wie sie da stand, eine schwarze Tasche unter den Arm geklemmt, das Gewicht auf ein Bein gestützt, das andere kokett angewinkelt, sah sie aus wie eines dieser retuschierten Models auf den Titelseiten der Hochglanzmagazine.
    Seine Meinung über die beiden Neuankömmlinge stand bereits fest, noch ehe er ein Wort mit ihnen gewechselt hatte. Er konnte es nicht leiden, heimlich beobachtet zu werden. Die Grenze seiner Akzeptanz war spätestens erreicht, als keiner der b eiden es für nötig hielt, sich vo r zustellen.
    In demonstrativer Gleichgültigkeit entstieg er dem Wasser, ging in alle r Seelenruhe zu seinen Kleidern, die keine fünf Schritte von den Fremden entfernt lagen, und schlüpfte hinein.
    „Jesus!“, stöhnte der braunhaarige Mann. „Dass ich das noch erleben darf.“
    Makah ignorierte das Gestarre mit jener Selbstsicherheit, die er sich in den letzten Jahren angeeignet hatte. Es fühlte sich scheußlich an, mit nassen Beinen in die Jeans zu schlüpfen. Seine Füße waren voller Sand, der sich nun im Hosenbein befand und auf seiner Haut kratzte. Wären diese Störenfriede nicht aufgetaucht, hätte er sich im Adamskostüm ins Gras gelegt und von der Sonne trocknen lassen, im Idealfall mit Sara an seiner Seite, die ihn von Kopf bis Fuß mit Küssen bedeckte. Ihn stre i chelte, sich auf ihn setzte und …
    Verflucht noch mal, konnte er nur noch an das Eine denken?
    „Wie wäre es mit einer Vorstellung?“ , brummte er. „So machen wir das hier nämlich.“
    Ihm war kalt. Das Shirt klebte an seiner tropfnassen Brust. Er zupfte und zog daran, während die Frau vor ihm lautstark schluckte. Sie öffnete den Mund, krächzte etwas und schloss ihn wieder. Der Mann neben ihr erging sich in ähnlicher Konfusion. Irgendetwas an dem Blick des Kerls war ihm derart unang e nehm, dass er einen Schritt zurückwich und die Arme vor der Brust verschränkte.
    „Entschuldigung.“ Die Frau räusperte sich mehrmals, schien ein stummes Stoßgebet zum Himmel zu schicken und sah ihm in die Augen. Unter dem großzügig aufgetragenen Make -u p glühte kontinuierlich dunkler werdendes Rot.
    „Ich bin Ruth, Saras Arbeitgeberin. Und das ist Anthony, mein Graf i ker“
    Na endlich. Es ging doch.
    „Ich bin Makah. Vermutlich kennen Sie mich schon.“
    „Oh ja. Sie sind unser Covermodell.“
    Covermodell? Geht ’ s noch? Das klang nach Laufsteg, Lackaffen und Puder. Was für ein Unsinn. Er hatte sich Sara zuliebe ein paar Mal a b lichten lassen, aber Covermodell?
    „Wie meinen Sie das?“
    „Wie soll ich das schon meinen? Sie zieren das Cover unseres Bildba n des.“
    „Aha.“ Sara hatte offenbar vergessen, ihm etwas Wichtiges mitzuteilen. Was soll ’ s. Er war absolut unfähig dazu, wütend auf sie zu sein. Er mu s terte die Frau von Kopf bis Fuß,

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