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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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eines kleinen Flusses ausweitete und die Böschung flach war, hatte Makah einen Wall aus Steinen erric h tet und das Wasser zu einem Teich gestaut. Das Element, das ni e mand aufhalten konnte, bahnte sich in glucksenden Kaskaden seinen Weg durch die Sperre, reichte ihm aber immer noch bis zur Hüfte. Morge n licht gli tzerte auf der sich kräuselnden Fläche. Er fragte sich, wie lange Sara wohl bei ihm blieb. Wenn die Entscheidung bei ihm lag , konnte er schon mal über ihren gemeinsamen Lebensabend nachdenken. Eine schöne Vorstellung, aber auch nicht mehr. Sara besaß einen gut bezah l ten Job in New York. Niemand gab so etwas auf, um in einer ärmlichen Hütte irgendwo im Nirgendwo zu leben. Und in New York konnte er nicht leben. Ausgeschlo s sen. Sicher, er würde mit ihr gehen, wenn Sara ihn darum bat, aber es würde nicht lange gutgehen. Das Reservat war sein Leben. Dieses schiefe Haus, die Pferde, seine Werkstatt und die Me n schen, die ihn brauchten. Er beschloss , es auf sich zukommen zu lassen. Die meisten Dinge erl e dig t en sich von allein. Und am Ende kam alles so, wie es kommen soll. In aller Ruhe widmete er sich seinem mo r gendlichen Ritual, währendde s sen er mehrmals im Kopf überschlug, wie viel Geld für den Bau eines ordentlichen Bades nötig war und ob seine Ersparnisse womöglich schon reichten, Sara diese Annehmlichkeit zu beschaffen. Seine karge Hütte war einfach nicht gescha f fen, eine noble Lady aus New York zu beherbergen. Ihm machte es nichts aus, im Fluss oder in einem Holzz u ber zu baden, aber Sara war anderes gewöhnt. Nicht, dass sie doch noch die Flucht ergriff, weil sie sich ständig den Hintern abfrieren musste. Ihren perfekten, a p felrunden, wunderschönen Hintern, der Besseres verdient hatte als ein paar mo r sche Bretter mit Spinnweben und alte Zeitungen als Klopapier.
    Er zog Jeans, T-Shirt und Unterhose aus, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und streckte seinen nackten Körper in der Sonne.
    Bald, wenn es Sara besser ging und ihr Schädel nicht mehr brummte, würde er ihren und seinen Hunger stillen. Auf alle nur erdenklichen A r ten und Weisen. Im Geiste griff er bereits weit vor, malte Bilder von nervenzermürbender Sinnlichkeit, quälte sich mit Knäueln aus nackten Körpern und glitzernden Schweißtropfen auf zurückgebogenen Kehlen und geschwollenen Brüsten, deren Spitzen sich nach seiner Zunge seh n ten.
    Grundgütiger. Ihm platzte gleich der Quell der Folter. Makah scha u derte, ließ die Arme sinken und blickte zum Haus zurück. Wo war seine Di s ziplin? Wo seine Körperbeherrsch ung? Dort drinnen lag sie, warm und schläfrig , rekelte sich unter der Decke und träumte. Ob ihr damal i ges Ich vielleicht gerade sein damaliges Ich liebte? Vor seinem inneren Auge sah er ein Netz, filigran verwoben mit den vielfältigen Ebenen von Zeit und Raum. Zog etwas an einem der hauc h feinen Fäden, bebte das gesamte Netz. Jeder Strang war ein Teil des Ganzen, jeder Impuls, an welchem Ende er auch geschah, wirkte sich auf die Einheit aus.
    Langsam ging er ins tiefere Wasser. Winzige Strudel tanzten um seine Beine. Die Kälte besänftigte sein kochendes Fleisch, zumindest, als es seine Schenkel hochkroch und die empfindlicheren Körperstellen e r reichte. Fast meinte er ein Zischen zu hören, als das Wasser seine Le n den umspülte.
    Kieselsteine drückten sich in seine Fußsohlen. Ein Ast, vom Wind in den Bach geweht, streifte seine Wade. Makah watete tiefer hinein, bis in die Mitte des Teiches. Gänsehaut überzog ihn vom Scheitel bis zur So h le. Eine Weile fühlte es sich an, als h ä lfe die Kälte, aber als er mit beiden Händen Wasser schöpfte und sich zu Waschen begann, heizte jede B e rührung seine Fantasie noch heftiger an.
    Ignorieren. Disziplin. Nicht dran denken, einfach machen. Nur nicht   … großer Gott, er sah Saras Schenkel, Saras Augen. Er sah ihre Brüste. Disziplin, zum Teufel auch. Er war ein erwachsener Mann, kein hormongeplagter kleiner Junge, der sabbernd durch das Schlüsselloch lugte.
    Dass er genau das getan hatte – gestern Abend, als Sara sich im Schla f zimmer umgezogen hatte – würde ihn bis in alle Ewigkeit ve r folgen.
    Makah schloss die Augen und driftete in ähnliche, aber viel ältere E r innerungen ab .
    Naduah, erhitzt von der wilden Jagd. Sein e stolze Jägerin. Ihre Brust hob und senkte sich unter dem weichen, eng sitzenden Leder. Blutstro p fen trockneten auf ihrer Haut, in ihren Augen glitzerte das Feuer p u ren Lebens,

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