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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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gefrühstückt.“
    „Aber genascht jede Menge.“ Sie leckte sich über die Lippen, trat zu ihm und strich mit ihren Fingerspitzen über seine Narben. Andächtig und versunken. In ihrer Miene spiegelte sich eine Vielzahl von Gefühlen.
    „Sara?“
    „Hm?“
    „Zieh um Gottes willen was unter dieses Hemd. Wenn ich sehe, dass du darunter nackt bist, kann ich mich nicht beherrschen.“
    Sie beugte sich vor und küsste die lange, feine Narbe an der Seite se i nes Halses. Es fühlte sich gut an. Süchtig machend . Wundervoll. Den Ursprung dieser Male streifte er nur flüchtig in Geda n ken. Das Glück der Gegenwart war wichtiger als dunkle Schatten aus Zeiten, die ohnehin längst vergangen waren.
    „Ich frage mich gerade, ob ich das will.“ Ihre Stimme glich einem Schnurren. „Beherrschen? Wie langweilig.“
    „Du siehst müde aus und ich weiß nicht , ob ich zu der Gesundung deiner Gehirnerschütterung beitrage , wenn ich die Finger nicht vor dir lassen kann.“
    Sara zuckte gleichmütig mit den Schultern, zog sich gehorsam um und trug nun eine Jeans und einen leichten, rauchgrauen Rollkragenpullover. Ja, sie sah müde aus. Glücklich, aber ausgezehrt. Vielleicht war es nicht gut gewesen, sie kurz nach ihrem Unfall derart zu stressen.
    Reumütig tauschte er sein Laken gegen eine schwarze Leinenhose und ein schwarzes T-Shirt, um ihnen beiden die vorübergehende Enthal t samkeit zu erleichtern. Bis morgen Abend würde er dafür Sorge tragen, dass sie sich nicht noch einmal überanstrengte.
    In der Küche angekommen wies er auf das Sofa.
    „Am besten du legst dich hin. Ich mache das Frühstück. Keine W i derworte, Weib.“
    Sie grinste, zeigte ihm einen Vogel und ließ sich auf das Polster fallen. Ein stummes Eingeständnis, dass sie mit ihrer Energie am Ende war. Staubwolken stiegen auf, blieben abe r unbemerkt. Er musste dringend aufräumen und putzen. Grellrot prangte die Narbe auf Saras Stirn. Er streichelte das Mal, küsste es und fuhr ihr zärtlich über das zerzauste Haar. Unvermittelt wurde Saras Gesicht melancholisch.
    „Stimmt etwas nicht?“
    Sie seufzte. Ihre Augen begannen nass zu schimmern. Dann, als sie mit einer Hand über ihren Bauch strich, wurde ihm alles klar.
    „Du vermisst Quanah“, sagte er leise.
    Eine Träne rollte über ihre Wange, als sie nickte. Es krampfte ihm das Herz zusammen, ihren Schmerz zu sehen und ihn nicht lindern zu kö n nen. Doch es war nicht nur das. Die Erinnerung an ihren gemeinsamen Sohn war so lebendig, dass es, als er sie zuließ, auch ihm den Atem a b schnürte.
    Makah wollte etwas sagen. Etwas Hilfreiches, Tröstendes, doch jedes Wort blieb ihm im Hals stecken.
    Ihr macht mich sehr, sehr glücklich …
    Wir nennen ihn Quanah. Süßer Duft.
    Benommen gab er ihr einen Kuss auf die Stirn, hielt sie im Arm und hof f te, durch seine Nähe zu trösten. Seine Gedanken kehrten zu jenem Frü h lingstag zurück, und als er wieder den Geruch der Blumen am Fluss einatmete, hätte er vor Sehnsucht fast laut aufgestöhnt.
    „Er ist eine Legende geworden“, flüsterte Sara. „Ein großer Kämpfer.“
    Makah streichelte noch einmal ihr Haar, dann stand er auf und machte sich daran, den Tisch umzuräumen. „Er war immer ein großer Käm p fer.“ Sein Hals zog sich schmerzhaft zusammen. „Wir können stolz auf ihn sein. Warst du jemals an seinem Grab?“
    „Ja. Am Tag vor meinem Museumsbesuch.“
    Tränen stiegen ihm in die Augen. Er versuchte, sie zurückzuhalten, kämpfte gegen die Klingen in seinem Hals und bearbeitete eine Spur zu verbissen die Bagels. „Dann bist du stärker als ich. Ich habe es nie g e wagt.“
    „Lieber erinnere ich mich an damals, als vor einem kalten Stein zu st e hen. Wenn ich die Wahrheit gekannt hätte, wäre ich wohl nicht zu ihm gefahren.“
    „Doch.“ Makah wischte sich verstohlen mit ein em Ärmel über die A u gen. „Du hättest ihn besucht. Man sollte euch das starke Geschlecht ne n nen.“
    Er hörte Sara leise lachen. Es klang matt , traurig und sehnsüchtig. „Denkst du, wir werden wieder …“
    Ihre Frage endete in Schweigen und schwebte erwartungsvoll im Raum. Makah hätte um ein Haar den Bagelkorb fallen gelassen. Sara und er. Auch in diesem Leben Eltern. Mein Gott. Das war ein Traumgebilde, nach dem er kaum zu greifen wagte. Sein Herz hämmerte wild gegen den Brustkorb, seine Hände zitterten. Während er begann , ein paar Spiegele i er zu braten, den Tisch neu deckte, zu guter Letzt einen Topf mit Hafe r brei kochte, ihn in

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