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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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Blutvergiftung ab. Anschließend fange ich mir eine Grippe ein und zu guter L etzt schießt man mir in den Schädel und ve r sucht, mich zu skalpieren. Ganz toll. Gäbe es mehr arme Schweine wie uns, wäre die Visionsversicherung so ziemlich die teuerste.“
    „Du … was?“ Sie verschluckte sich am letzten Schluck Tee und hust e te sich die Seele aus dem Leib, während Makah fürsorglich auf ihren Rücken klopfte.
    „In den Schädel schießen?“ , prustete sie. „Skalpieren? Wie meinst du das?“
    Er spitzte die Lippen, während er nachdachte. „Wirst du schon s e hen“, kam es lapidar zur Antwort.
    Sara warf ihm eine Salve böser Blicke zu. Schwindel übermannte sie. Ein zäher, dunkler Strudel zog an ihr, als woll t e er ihr beweisen, dass die Vergangenheit ganz nah war. Kaum mehr als einen Spinnenfaden en t fernt. Die Erinnerungen durchdrangen ihren schwa m migen Geist und vertieften die Flauheit zu drückender Übelkeit.
    „Ich war so eine egoistische, bescheuerte Ziege“, stieß sie hervor. „Tut mir leid. Tut mir echt leid. Keine Ahnung, was in mich gefahren war.“
    „Die Schwangerschaft vielleicht?“ Er zuckte mit vergnügtem Grinsen die Schulter. Seine Traurigkeit über das, was in den Visionen geschehen war, war unübersehbar, und doch sah es ganz danach aus, als könnte nichts und niemand seiner Ausgeglichenheit ernsthaften Schaden zuf ü gen. Beneidenswert. Von diesem inneren Frieden war sie noch weit en t fernt. Aber seit sie hier war, irgendwo im Nirgendwo, war sie diesem Zustand ein gutes Stück näher geko m men. Alles hier war so echt. So unverfälscht. Keine Übersättigung der Sinne, kein millionenfacher G e dankenmüll, kein Lärm, keine Hast. Wären die Visionen nicht gewesen, hätte sie zur vollkommenen Ruhe finden können.
    „Ich bin mir sicher, du bekommst das in den Griff.“ Makah strich so zärtlich über ihr e Wange , dass ihr die Tränen kamen. „Immerhin wächst ein Mensch in dir heran. Das ist unglaublich, oder? Irgendwie unhei m lich.“
    „Warum unheimlich?“
    Sie zog die Beine an, er sank gegen die Sofalehne und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ich habe zu oft Alien gesehen. Du weißt schon, diese Szenen, in denen ein Monster aus den Brustkörben und Bäuchen ahnungsloser Opfer bricht. Daran müsste ich denken, wenn da etwas wäre, das sich in mir bewegt. Das tritt und zappelt und dergle i chen.“
    „Deswegen bekommen Männer keine Kinder.“
    „Weil wir die Prozedur nie im Leben überleben würden.“
    „Weil ihr euch fürchterlich anstellt. Es ist ein Wunder. Es ist das Schönste, das du dir vorstellen kannst.“
    „Hm.“ Ein Schatten huschte über sein Gesicht, als er die Augen schloss. Sara wusste, woran er sich erinnerte. Sie wusste es so sicher, als wären es ihre eigenen Gedanken. Makah schwelgte in dem unbeschrei b lichen Gefühl, Vater zu sein. In dem Glück, das ihn erfüllt hatte, als er Quanah zum ersten Mal in seinen Armen gehalten hatte. Und er sehnte sich danach, es wieder zu fühlen. Als er die Augen wieder öffnete, lag Traurigkeit in seinem Blick. Überwältigt von Liebe, umfing sie sein G e sicht mit beiden Händen und küsste ihn. L ange, behutsam und zärtlich.
    „Tut es sehr weh?“ Zwischen zwei Küssen strich sie über den Kratzer auf seiner Stirn. „Nicht, dass ich dich zu Pferd in die nächste Klinik schleppen muss. Die vermutlich zweihundert Meilen weit entfernt ist, ihren Strom durch Hamsterräder gewinnt und nicht über fließendes Wasser verfügt.“
    „Du frönst gerade Vorurteilen. Aber um deine Frage zu beantworten: Es ist auszu halten .“
    „Wer hat das getan?“
    „Wie weit bist du?“
    „Was meinst du?“
    „In deinen Visionen. Sind wir schon im Canyon?“
    „Sind wir. Und ich habe mich wie die letzte Idiotin aufgeführt.“
    „Stimmt. Deswegen war ich auch kurz davor, dir schlimme Dinge a n zutun.“ Er kniff in gespieltem Zorn die Augen zusammen. „Wirklich schlimme Dinge. Barbarische, brutale Bestrafungen ohne Gnade.“
    „Ich hätte es verdient.“
    „Bring mich nicht auf dumme Gedanken.“ Er zauste lachend ihr Haar. „Wir sollten zurückgehen, dann erfährst du alles. Ich nehme an, dass ich überlebe, sonst könnte ich kein drittes Kind mit dir zeugen. Es sei denn   …“, sein Blick verdüsterte sich. „Es sei denn, die Geschichte ist falsch. Vielleicht bin ich früher ums Leben gekommen, und jemand anderes ist für deine dritte Schwangerschaft verantwortlich. Mögliche r weise Makamnaya. Ja,

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