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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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ihm traue ich zu, dass er dich als zweite Frau nimmt. Aus reiner Freundlichkeit natürlich.“
    „Makah, du machst dir um Sachen Gedanken.“ Sara seufzte. Ihre Angst wuchs. Mit jedem Mal versank sie tiefer in der Vergangenheit, und diesmal fühlte es sich an, als wäre sie aus einem jahrhundertelangen Schlaf auf dem Grund der Tiefsee zurückgekehrt. Noch einmal, das spürte sie, würde sie sich nicht fre i kämpfen können. Nicht vor dem Ende.
    „Die Visionen sind anders geworden“, sagte sie leise. „Wenn wir es wieder tun, kommen wir nicht mehr zurück. Nicht , bevor alles zu Ende ist.“
    Er kniff nachdenklich ein Auge zusammen. „Meinst du?“
    „Ich fühle es. Klar, ich kann mich täuschen, aber … ach, keine A h nung. Wie ich schon sagte. Es ist ein Gefühl.“
    Die nächsten Worte sprach sie nicht laut aus: Ich habe Angst, dass mein Ich in der Gegenwart verschwindet. Ich habe Angst, dass ich nicht mehr zurückfinde. Das s ich ein verblasstes Bild bin, kurz davor, zu ve r schwinden.
    „Gut möglich.“ In seinem Gesicht lag en weder Furcht noch Argwohn, sondern schlichte Zuversichtlichkeit. Und ein Eifer, um den sie ihn nur beneiden konnte. „Dann sollten wir es so schnell wie möglich in Angriff nehmen. Wenn du r echt hast, sind wir vielleicht ein paar Tage außer Betrieb. Vielleicht auch nur ein paar Stunden. Diese Zeit- und Rau m schleifen lassen keine vernünftige Planung zu. Was war deine längste Abwesenheit?“
    „Keine Ahnung. Ich war mal tagelang in der Vergangenheit, und als ich aufwachte, waren nur Minuten vergangen.“
    „Das meinte ich mit keine vernünftige Planung. Wir sollten unter Au f sicht sein. Ich wäre sehr dafür.“
    „Nein!“ , beharrte sie stur. „Ich brauche nur dich. Nur dich, okay? Ich will nirgendwo hin. Und ich will auch keinen, der uns stört.“
    Er zog eine unwillige Grimasse, schluckte die Entgegnung, die ihm sichtlich auf der Zunge lag, jedoch h in unter . Sara prägte sich Makahs Anblick ein. Klammerte sich an ihn, nahm ihn als Rettungsseil, veranke r te ihn fest in ihrem Geist.
    „Bringen wir die Visionen an einem Stück zu Ende, umfasst das Jah r zehnte“, sprach er weiter. „Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass wir so lange Non-Stop unterwegs sind. Es wäre nicht gut. Nicht gut für unsere Verbindung zur Jetzt-Zeit.“
    Oh ja, wie r echt er hatte. Aber was blieb ihr für eine Wahl? Sie seufzte erneut, schälte sich aus der Decke, rutschte an ihm vorbei und stand auf. Allmächtiger, ihr Kreislauf war im Keller. Nur die Blase war putzmunter und verlangte derart penetrant ihr Recht, das s weitere Ve r zögerungen ausgeschlossen waren.
    „Es ist so ein Gefühl, weißt du?“ Sie zuckte die Schultern. „Kommt von ganz tief innen.“
    Er nickte gewichtig. „Dann mach, dass du schleunigst auf die Toilette kommst.“
    „Das meinte ich nicht.“
    „Schon klar. Jetzt tu, was du tun musst. Ich mache in der Zwischenzeit Essen. Und schau vorher nach, ob keine Klapperschlange im Kabuff liegt.“
    „Was?“
    „Ich mein ’ s ernst. Zweimal ist es mir schon passiert.“
    „Dass du gebissen wurdest?“
    „Nein. Dass ich eine rauswerfen musste. Ach ja, falls du telefonieren musst, mach es jetzt. Wir haben gerade Empfang.“
    „Hast du mein Smartphone ausspioniert?“
    „Nein, ich habe es mir nur angesehen. Männer und Technik, was soll ich sagen.“
    „Wie niedlich. Mowgli und sein erster Kontakt zur Zivilisation.“
    „Tzzz.“ Ein atemberaubendes Lächeln ließ sein Gesicht erstrahlen. S a ra tauschte ihr altes, imaginäres Rettungsseil gegen ein n eues aus. „Du hast ein Bild von mir auf dem Hintergrund.“
    „Oh. Ähm, ja.“
    „Ich fühle mich geschmeichelt. Jetzt geh schon. Husch, husch.“
    „Hetz mich nicht. Das hier läuft unter Urlaub, okay? Vis i onsurlaub.“
    Jesus, diese ganze Sache war einfach nur abgedreht. Reisen durch Zeit und Raum, ein wiedergeborener Comanchenkrieger, eine Hütte in Ni r gendwo, draußen nichts als unendliche Weiten. Fremde Welten, die nie ein Mensch zuvor gesehen hatte.
    Sie grinste, öffnete die Tür und summte das Intro von Raumschiff E n terprise.
    „Im Fort hatten wir damals auch so ein Klo“, fiel ihr beim H in ausg e hen ein. „Es sah sogar ziemlich ähnlich aus. Das Ding wurde von dreißig bis vierzig Leuten benutzt. Kannst du dir vorstellen, wie das Ergebnis aussah?“
    „Kann ich, will ich aber nicht.“
    „Ich schwöre dir, dass es uns in einem besonders langen Winter mal gelungen ist,

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