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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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und qualvoll. Ihre Träume zerplatzten. Ihre Hoffnungen fielen vom Himmel wie abg e schossene Vögel.
    „Sei nicht traurig.“ Er streichelte zärtlich über ihr Haar. „Nutze die Zeit, um die Frau zu werden, für die er alles tun wird. Sobald ich wieder richtig laufen kann, reiten wir in die südlichen Wälder. Du wirst wie Nocona auf die Suche gehen. Bist du einverstanden, Tochter?“
    Sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und nickte.
     

Sara, 2011
     
    I
    hre Seele klammerte sich an den Traum wie eine Z e cke. Etwas klingelte penetrant und Sara fühlte, wie die Wir k lichkeit sie packte und in kaltes Wasser tauchte. Sie wollte nicht zurückkehren. Nicht einmal trotz der Enttäuschung, die sich wie eine Faust um ihren Magen schloss.
    Nocona …
    Seine Stimme, der Geruch seiner Haut. Weiches Haar, das über ihre Wange strich. Die Taufrische des Morgens, durchdrungen vom Atem vergangener Zeiten. Verdammt! Dieses bescheuerte Handy. Warum hatte das blöde Ding überhaupt Empfang?
    „Merger“ , knurrte sie hinein.
    „Sara, Gott sei Dank!“
    Die kreischende Stimme wischte den letzten Rest Schlaf beiseite und mit ihm den Zauber des Traumes. Frustriert vergrub sie ihr Gesicht im Kissen, während ihre Chefin weiterplapperte.
    „ Auf g rund des Klimawandels und de s damit verbu n denen Zwang s , Energie zu sparen, wird das Licht am Ende des Tunnels bis auf weiteres abgeschaltet.“
    „Hä?“
    „Ich will sagen, dass ich dich leider aus deinem Traumland zurückzi e hen muss. Ich habe den ganzen Tag versucht, dich anzurufen. Gibt es in dem verteufelten Nest keinen Empfang?“
    „Nein. Das heißt, nur phasenweise.“ Blöderweise , fügte sie stumm hinzu. Saras Gehirn verarbeite die Informationen nur schleppend. Den ganzen Tag? Warum war es schon dunkel? Sie konnte unmöglich so lange g e schlafen haben. Oder doch? Und was meinte Ruth damit, sie müsse sie zurückziehen? „Wie spät ist es?“
    „Kurz vor zehn, vermaledeite Scheiße.“
    „Was?“ Sie fuhr hoch und blinzelte ins Dunkel hinein. Ein Blick auf das leuchtende Display des Handys brachte Gewissheit. 20:55 Uhr, knapp eine Stunde früher als in New York. Teufel aber auch, sie hatte den kompletten Tag verschlafen. Ihr Schädel dröhnte wie eine riesige Glocke.
    „Was treibst du, Sara? Muss doch stinklangweilig sein.“
    „Mitnichten. Ich habe am Feuer gehockt, Präriehuhn gegessen, war in einem einsamen Weiher baden und habe morgens am Fluss um ein Haar einen wunderschönen Mann geküsst.“
    Diesmal war es Ruth, die auf der Leitung stand . „Bitte was?“
    „Ach nichts. Sag schon, was los ist.“ Sie zog das Kissen über ihren Kopf und verwünschte ihren Wachzustand. „Warum klingelst du mich aus dem Bett ? “
    „Du musst deinen Hintern wieder nach New York schwingen, das ist los. Albert und Nick hatten einen Unfall, diese Volltrottel.“
    Sara rieb sich die Augen. „Was ist passiert? Wie geht es ihnen?“
    „Na ja, sie leben. Gehirnerschütterung, ein paar gebrochene Knochen, so was eben. Nick hat ’ s das Schambein zerhauen. Die Typen mussten nach der Arbeit unbedingt noch einen bechern, setzten sich stockbeso f fen in ihre Karre und bretterten schlechte Lieder grölend gegen den nächstbesten Brückenpfeiler. Das Bußgeld wird saftig, zumal noch B e amtenbeleidigung dazukommt .“
    „Oh weh . “
    „Genau. Oh weh. Ich brauche dich, hörst du? Der Laden geht unter. Ich weiß, du bist verknallt. Na und? Erzähl mir von dem Mann, den du brauchst, und ich sage dir, wie du bestens ohne ihn auskommst.“
    „Ich kann nicht.“
    „Mag sein. Aber es ist, wie es ist. Nimm morgen früh den ersten Fli e ger und rette mein Leben.“
    „Ruth, ich kann nicht.“ Sie war gerade erst angekommen und hatte noch nicht mal Makah gesehen. Unmöglich, jetzt schon zu verschwi n den.
    „Sara, verdammt, ich brauche dich hier.“ Ruth geriet in Rage. „Klar laufen hier noch andere rum, aber diesen hirnamputierten Zombies traue ich nicht mal im Ansatz deine Kreativität und dein Empfinden für Far b harmonie zu.“
    „Aber ich …“
    „Keine Widerrede. Ich bin noch immer deine Chefin, auch wenn wir gern zusammen Cocktails trinken und unsere Lippenstifte tauschen. Schwing deinen Hintern hierher und zwar hurtig.“
    Ruppig legte sie auf. Sara warf das Handy mit Schwung in Richtung Koffer und rieb sich die Schläfen. Nein, nein, nein! Unmöglich. Kaum war sie hier, wurde sie schon wieder zurückgepfiffen . In ihr erwachte der Rebell und wollte Ruths

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