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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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fürchte, dass ich das niemals erfahren werde. Es wäre Ihnen sicherlich mehr damit geholfen, sich mit Marcus zu beschäftigen, als mich zu befragen.“
    „Nun, leider hat ein Streifenpolizist vier Kugeln in seinen Oberkörper und seinen Kopf gejagt, als er ihn mit den Überresten des Dienstmädchens der Levinsons gefunden hat“, sagte ich. „Wenn Sie also nicht zufälligerweise ein Medium kennen, über das wir Kontakt zu Marcus aufnehmen können, haben wir wohl Pech gehabt.“ Ich warf einen Blick auf Sunny.
    „Du brauchst noch nicht mal dran zu denken“, sagte sie und schüttelte den Kopf.
    „Marcus benötigte also sieben Opfer“, sagte ich. „Mein Killer hat schon drei. Angenommen, es ginge ihm darum, den gleichen Dämon herbeizurufen – was passiert, wenn der Zauber komplettiert und der Dämon in unsere Welt gerufen wird?“
    „Theoretisch bringt man ihm dann eine Gabe dar und schwört dem gerufenen Dämon, ihm zu Diensten zu stehen. Als Gegenleistung erhält man eine bestimmte Belohnung“, erklärte Sunny. Anscheinend hatte sie meinem Gesicht angesehen, wie sehr mich diese Erläuterung erstaunte, denn sie hob sofort die Hände und sagte entschuldigend: „Hat mir alles Großmutter erzählt.“
    „Warum überrascht mich das jetzt nicht sonderlich?“
    „Wenn Ihr Killer tatsächlich Meggoth herbeirufen will, dann wird seine Opfergabe aus Fleisch bestehen“, sagte Hoskins. „Meggoth betet es an.“ Er sprang auf und ging zu seiner Bücherwand. Mit einem Griff zog er ein Buch mit Leineneinband aus dem Regal, öffnete es und nahm eine Zeichnung heraus.
    Auf dem Bild war ein Dämon zu sehen, der sich in die Höhe reckte, von wo eine Reihe nackter Frauen ihm ihre Arme zur Begrüßung entgegenstreckten. Der Blick des Dämons war aber auf eine abseits stehende achte Frau fixiert, die ihrerseits zu einem tosend aufgewühlten Himmel hinaufblickte und von seiner Existenz keine Notiz zu nehmen schien. Ich fuhr mit den Fingern über das Bild. Die erwartete elektrostatische Entladung blieb aus. Stattdessen überkam mich ein unglaubliches Verlustgefühl.
    „Der Titel lautet Meggoth nach dem Abstieg“, erklärte uns Hoskins. „Nachdem die Casterhexen die Erdoberfläche von den Dämonen gereinigt hatten, blieb er als Einziger seiner Art übrig. Allein und eingesperrt in einer Welt, die nicht mehr seine war.“
    Sunny schlang die Arme um ihren Oberkörper. „Er hat jemanden geliebt.“
    „Serah“, präzisierte Hoskins. „Die Casterhexen haben sie hingerichtet, weil sie sich mit Meggoth eingelassen hatte.“
    „Ganz schön blöd für Meggoth“, bemerkte ich und erhielt als Antwort prompt einen Knuff in die Rippen.
    „Ach komm schon, Sunny. Er war ein Dämon, das personifizierte Böse. Willst du mir etwa weismachen, dass er nur nach einer liebevollen Umarmung gesucht hat?“
    „Viele Menschen in dieser Stadt denken das Gleiche über Sie, Detective“, sagte Hoskins streng. „So oder so werden wir die Einzelheiten von Meggoths Ritual niemals kennenlernen, sondern können uns nur mit den Theorien beschäftigen. Marcus Aufzeichnungen zu seinen Versuchen befinden sich in seinem Spruchbuch, und das wurde bei seinem Tod von der Polizei konfisziert.“
    „Luna könnte da rankommen!“, rief Sunny und legte ihre Hand enthusiastisch auf mein Knie. „Sie kann auf all diese Akten zugreifen!“
    Ich schaute betreten zu Boden. Sunny würde es schon noch früh genug herausfinden. Vor Hoskins wollte ich sie auf keinen Fall aufklären.
    „Haben Sie schon mal so was gesehen?“, sagte ich, um das Thema zu wechseln, und begann, die Markierung aus dem Gedächtnis aufzumalen. Einige Details ließ ich absichtlich aus, schließlich wusste ich nicht, was passieren würde, wenn ich das Zeichen eigenhändig und vollständig aufs Papier brachte.
    Hoskins blinzelte. „Die Markierung“, murmelte er. „Ja. Man hat mir Fotos gezeigt. Früher.“
    Mein Puls erhöhte sich. „Sie haben es also schon mal gesehen?“
    „Ja. Genau dieses Zeichen war es. Allerdings haben Sie es etwas verkorkst“, sagte Hoskins. „Wenn Sie darüber nachdenken sollten, sich ein neues Hobby zuzulegen, vergessen Sie lieber Zauberei und Magie.“
    „Schlaumeier“, knurrte ich ihn an. „Noch so eine Bemerkung, und ich sehe mich gezwungen, die alphabetische Ordnung in Ihrem Bücherregal durcheinanderzuwirbeln.“
    Hoskins räusperte sich, und Sunny warf mir einen vernichtenden Blick zu. „Die meisten Sachen, die Sie um den Vollmond herum sagt, meint

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