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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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ich. „Ich lass mich beileibe nicht so oft von verrückten Vorahnungen und komischen Bauchgefühlen auf die falsche Fährte locken, wie Sie vielleicht denken.“
    „Kommen Sie jetzt aber besser aufs Revier, Luna. Wir müssen reden“, sagte Mac und legte auf.

18
    Kaum saß ich im Auto, fragte mich Sunny auch schon: „Was ist passiert?“
    „Frag lieber nicht.“
    Sie betrachtete mich aufmerksam. Ich wusste, dass ich blass war. Meine Augen waren wegen des ständigen Schlafmangels blutunterlaufen, und ich näselte so sehr, dass sich meine Stimme anhörte wie eine Geigensaite. Sunny war aber trotzdem so nett, nichts von alledem zu erwähnen.
    „Später müssen wir unbedingt reden, Luna!“, sagte sie. „Wohin jetzt?“
    „Zum 24.“, antwortete ich. McAllister wusste also, dass Roenberg mich gefeuert hatte, und musste sich jetzt wohl oder übel von mir trennen.
    Ich presste meine Lippen aufeinander und versuchte den Schmerz dieser Erkenntnis zu verdrängen.
    Sunny parkte vor dem Revier und öffnete die Tür auf ihrer Seite.
    „Du brauchst nicht mitzukommen“, sagte ich schnell.
    „Und wenn ich aber will?“ Sie schlug die Tür zu und schloss den Wagen per Knopfdruck, sodass das Cabrio einen Piepston von sich gab.
    „Ganz, wie du willst.“ Es war gerade Schichtwechsel, und die Kollegen der dritten Schicht erschienen langsam in kleinen Grüppchen oder allein im Revier. Bryson war noch nicht aufgetaucht. Wenn man bedenkt, wie mein Tag bis dato verlaufen war, konnte man das als einen glücklichen Umstand ansehen, denn wenn er mir jetzt über den Weg lief, würde ich ihm wahrscheinlich erst einen Tritt in die Weichteile verpassen und dann einen Guten Tag wünschen.
    „Hi, Luna, Sunny!“, rief uns Rick freudig entgegen, als wir in die Empfangshalle kamen. Er hatte ein breites Grinsen auf dem Gesicht und schien einen leicht roten Kopf zu bekommen.
    „Hi, Rick“, antwortete Sunny mit ebenfalls plötzlich ziemlich viel Farbe im Gesicht.
    „Ich lass euch zwei mal allein“, sagte ich und ging durch den Metalldetektor.
    Das Büro war erfüllt mit dieser typischen Siebzehn-Uhr-Luft -die schweigsame Betriebsamkeit der Tagschicht, die schnell nach Hause wollte, traf um diese Uhrzeit auf die phlegmatischen Drückeberger unserer Nachtschicht, die jetzt den Laden für die dunklen Stunden übernehmen mussten.
    Mein Schreibtisch war noch genauso wie ich ihn verlassen hatte. Lediglich die Akten über die vermissten Frauen, die ich auf Verbindungen zu meinem Fall hin quergelesen hatte, waren verschwunden. „Wo, zum Teufel, sind meine Akten?“, fragte ich ins Büro hinein.
    „Meinst du diese hier?“, erkundigte sich Bryson grinsend hinter der Deckung seines Schreibtischs und wedelte mit einem Stapel abgegriffener Aktenmappen in meine Richtung.
    Ich ging auf seinen Tisch zu. „Das sind meine.“
    „Falsch, Süße“, erwiderte er. „Jetzt sind es meine. Captain Roenberg persönlich hat sie mir heute Morgen gegeben. Hab gehört, du warst auch am Tatort in dieser Tittenbar. Musst ihm ja mächtig auf die Nüsse gegangen sein, dass er dich gleich gefeuert hat, was?“
    Ich streckte meine Hand aus. „Gib mir die Fallakten zurück, David, bevor ich etwas tue, das ich bereuen könnte.“ Eigentlich hätte es eine Warnung für ihn sein sollen, dass ich nicht auf seine Anpissversuche einging, aber Bryson war so grobschlächtig, dass ihm derartige Nuancen im Verhalten seines Gesprächspartners regelmäßig entgingen.
    „Wilder, dein Problem ist ganz einfach, dass man es dir nicht anständig besorgt. Sonst würdest du nämlich zu Hause in einem süßen, kleinen Schürzchen um deinen Mann herumwedeln, anstatt hier wie Bitchzilla durch das Revier zu trampeln, um Duncan junior was anzuhängen. Netter Junge übrigens, dieser Stephen.“
    Ich spürte, wie die Wölfin in meinem Kopf ihre Augen öffnete und ihre Nase neugierig in die Luft streckte. Sie witterte sofort die Wut, die sich in mir aufbaute, und reckte ihren Kopf, um sich die Sache genauer anzusehen. „Du bemühst dich ja nicht sonderlich, mit deiner positiven Meinung von Stephen Duncan hinterm Berg zu halten“, flüsterte ich.
    Meine Hände zitterten. Dann begann auch der Rest meines Körpers zu beben. Das Blut rauschte in meinem Kopf, und die Wölfin trat noch ein paar Schritte weiter nach vorn, um den winzigen Käfig zu verlassen, in dem sie für achtundzwanzig Tage im Monat schlief.
    Bryson zuckte die Schultern. „Das mit Stephen war alles nur Theater. Ein richtiger

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