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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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wollte auch gerade aufstehen, aber ich warf ihr einen strengen Blick zu, sodass sie sitzen blieb. Ein nervöser Stuhltanz von den beiden war das Letzte, was ich jetzt brauchen konnte.
    „Erzählen Sir mir was über Meggoth, Professor. Erzählen Sie mir was über Dämonen.“
    Hoskins presste seine Lippen aufeinander. In seinen Augen erschien Verachtung, und es war fast so, als habe jemand wieder die Tür einer Gefängniszelle mit einem lauten Knall hinter ihm zugeschlagen. „Ich kann Ihnen nicht weiterhelfen“, antwortete er schroff. „Das habe ich Ihnen auch schon das erste Mal erklärt, als Sie hier waren und nach Dingen gesucht haben, die Sie nichts angehen.“
    „Da draußen werden Frauen ermordet, Professor“, sagte ich leise. Dabei lehnte ich mich an seinen Schreibtisch und schob den Stapel mit den Heftern absichtlich aus seiner perfekt ausgerichteten Position. „Der Mörder hinterlässt die Markierung eines Dämons. Was können oder wollen Sie daran nicht verstehen, Professor?“
    Hoskins verknotete seine Finger und trat einen Schritt zurück.
    „Können Sie nicht Ihre Probleme mit dem Nocturne Police Department mal beiseitelassen? Ich bin in privater Mission hier. Der Hexer, der die Markierung hinterlässt, hat es auch auf mich abgesehen. Sehen Sie …“ Ich zog den Verband an meinem Unterarm zurück. So kurz vor dem Vollmond war die Wunde zwar schon so gut wie verheilt, aber die Stelle war immer noch gerötet und etwas blutig – genug, um ein Fliegengewicht wie Hoskins zu beeindrucken. „Das hier ist passiert, als ich ihn auf eigene Faust finden wollte“, sagte ich. „Sie wissen mehr, als Sie mir erzählt haben, und ich habe Ihnen das bei unserem ersten Gespräch durchgehen lassen.“
    „Dann tun Sie es auch weiterhin, Detective. Es ist für uns alle das Beste!“, flehte mich Hoskins an.
    Ich schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, Professor. Ich habe meinen Fehler erkannt und bin zurückgekommen, um ihn zu berichtigen.“
    „Ich denke, Sie sollten jetzt lieber gehen“, sagte Hoskins und griff wie bei unserer ersten Unterredung nervös nach dem Telefonhörer.
    Meine Hand schnellte nach vorn und packte sein Handgelenk, worauf Hoskins einen ausgesprochen unmännlichen Schrei ausstieß.
    „Und ich denke, dass Sie sich jetzt besser hinsetzen und mir alles über Marcus Levinson und den Dämon erzählen, den er rufen wollte. Und ich denke weiterhin, dass Sie mir dabei alles, was Sie wissen, genau und präzise schildern werden, Professor. Danach werde ich aus Ihrem Leben verschwinden, und Sie müssen nie wieder an Cedar Hill denken. Versprochen.“
    „Sie sind der Jacob Hoskins?“, rief Sunny erstaunt. „Wow. Ich dachte mir gleich, dass mir Ihr Gesicht irgendwie bekannt vorkommt.“
    „Vielen Dank, dass du gerade in diesem Moment versuchst, auf so taktvolle Weise das Eis zwischen uns zu brechen, Sunny“, sagte ich mit einem ironischen Seufzer.
    Sie hob ihre Hände und fragte lautlos: „Wieso?“
    Hoskins nahm seine Brille ab und rieb mit Daumen und Zeigefinger über seine Augen. „Ich muss mich entschuldigen“, sagte er schließlich. „Ich muss sehr irrational auf Sie gewirkt haben, Detective.“
    „Ein wenig schon.“ Ich kratzte an meinem Arm und setzte mich wieder neben Sunny. „Und jetzt erzählen Sie mir bitte die Geschichte von einem Jungen und seinem Dämon.“
    „Der Dämon von Marcus hat einen Namen, wissen Sie. Meggoth. Das steht für Die Verlorene Schönheit.“ Hoskins trommelte mit seinen Fingern auf die Schreibtischunterlage und lehnte sich dann zurück. „Unter der Voraussetzung, dass Sie kein Wort über dieses Gespräch einer anderen Person gegenüber erwähnen, werde ich Ihnen die Wahrheit erzählen.“
    „Soll ich vielleicht rausgehen?“, fragte Sunny.
    „Dafür sehe ich eigentlich keinen Grund, außer Sie sind Mitglied der Verbeamtungskommission der Uni und sammeln Material für meinen Rausschmiss“, sagte Hoskins. „Wissen Sie, warum ich überhaupt erst verdächtigt wurde, Detective Wilder?“
    Sunny und ich warteten darauf, dass er uns mit der Antwort auf seine eigene Frage erleuchten würde, aber stattdessen drehte sich Hoskins nur in seinem Stuhl herum und starrte aus dem winzigen Flügelfenster hinaus in Richtung der Blackburn Villa. Erst nach einer Weile sprach er weiter.
    „Marcus Levinson war einer meiner Studenten. Kein besonders begabter oder gar überdurchschnittlich intelligenter Bursche, aber einer mit einem unstillbaren Wissensdurst in Sachen

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