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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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als würde sie gleich anfangen zu weinen.
    „Warum kannst du nicht Verstärkung anfordern? Lieutenant McAllister ist bestimmt schon krank vor Sorge!“
    Irgendwie hatte ich das unbestimmte Gefühl, dass dieser Moment nicht der beste war, um meiner übersensiblen Cousine mitzuteilen, dass mich Mac erst vor ein paar Stunden suspendiert hatte.
    „Sunny, ich bin im …“ Ich suchte nach einem Schild mit dem Namen des Diners und sah es dann im Fenster – STAE ETIN LLA. „All Nite Eats, ein Diner auf der Cannery. Komm schnell, alles Weitere erklär ich dir dann. Beeil dich.“ Ich ließ das Handy vorsichtig zuschnappen. Dorie starrte mich immer noch an.
    „Soll ich Ihnen eine Tasse Kaffee bringen?“
    „Kaffee? In diesem Schuppen hier? Ich bin doch nicht lebensmüde!“
    Nachdem mich Sunny im Fairlane nach Hause gefahren hatte, fiel ich ins Bett und träumte von Joshua – wie er mich biss und dann wie ein Wolf heulte, als ich aus seinem Van entwischte und vor ihm davonlief. Wie immer war der Traum so real, dass ich sogar das warme Blut an meiner Schulter fühlen und die salzige Nachtluft von San Romita riechen konnte.
    „Du hast ja keine Ahnung, wie schlimm es wird, wenn du jetzt wegrennst, du Miststück!“
    Ich hastete barfuß den Strandweg hinauf, stolperte aber alle paar Meter über die scharfen Felskanten und riss mir an ihnen die Füße auf. Unten am Strand sprang Joshua aus dem Van, zog sich im Laufen die Boxershorts hoch und hetzte mir nach.
    Er hatte schon vorher am Lagerfeuer einen etwas verwegenen Eindruck gemacht, aber ich hätte niemals gedacht, dass er mir blutende Wunden zufügen würde, geschweige denn, mich vergewaltigen wollte.
    „Luna! Komm zurück! Es war doch bloß ein kleiner Liebes biss, Baby!“
    Weinend und halb nackt erreichte ich den Küsten-Highway und rannte weiter, wie vom Teufel gehetzt. Ich war gerade noch rechtzeitig aus dem Van entwischt. Als er seine Hose bis zu den Fußgelenken runtergeschoben hatte, war ich losgerannt, da er mir so unmöglich sofort nachstürzen konnte. Auf dem Highway musste ich mich nicht umschauen. Ich wusste auch so, dass er mich verfolgte.
    „Luna!“
    Der Schrei riss mich aus meinem Albtraum.
    „Luna!“
    Ich lag im Bett und hatte einen Pyjama an, den ich zwar normalerweise nicht trug, der sich aber in diesem Moment fantastisch anfühlte. Es kam mir so vor, als sei mein ganzer Körper von ein paar sadistisch veranlagten und absolut verrückten Wissenschaftlern erst komplett auseinandergenommen und danach wieder zusammengeschraubt worden.
    „Luna! Telefon!“
    Sunnys Stimme hallte die Treppe herauf und verursachte einen Kopfschmerz, der mir fast den Schädel wegfetzte.
    „Luna …“
    „Ich hab s gehört!“, brüllte ich. „Ich bin wach! Komme gleich!“ Auf einmal drehte sich alles um mich, und ich tauchte in ein Meer von Übelkeit – anscheinend gefiel es den Göttern des Kopfschmerzes nicht sonderlich, wenn ich Sunny anbrüllte.
    Ich stand trotzdem auf. Mein Knie meldete sich sofort mit einem brutalen Schmerz, als ich es belastete, doch es war schon viel stabiler als in der Nacht zuvor. Besorgt blickte ich auf meine bunte Pyjamahose – bedruckt mit lavendel- und rosafarbenen Streifen und Blumenmustern – und zog das Hosenbein vorsichtig bis zum Schenkel hoch. Das Knie war geschwollen, und mein Oberschenkel schien ein einziges tiefblaues Hämatom zu sein.
    Ich hinkte die Treppe hinunter und war dabei wahrscheinlich so anmutig wie Frankenstein persönlich. Unten hielt Sunny mir das schnurlose Telefon mit zornigem Blick entgegen.
    „McAllister“, zischte sie.
    „Was ist dein Problem?“, wollte ich wissen, während ich das Telefon nahm.
    „Das kannst du dir wohl denken, oder? Zum einen sind da diese verrückten Anrufe um zwei Uhr nachts. Dann weiß ich in den meisten Nächten nicht mal, ob du überhaupt noch lebst. Und als Krönung ist da deine Zickerei, mit der du locker den Preis für das Scheusal des Jahres gewinnen könntest und die mir wirklich nicht dabei hilft, das alles leichter zu ertragen.“
    „Sunny, sei nicht kindisch.“
    „Du machst ja sogar ein Geheimnis daraus, was du letzte Nacht überhaupt in Waterfront zu suchen hattest“, fauchte Sunny.
    „Ich bin vom Dienst suspendiert worden“, antwortete ich ruhig.
    „Was?“, kreischte sie. Ihr Gesicht verfärbte sich hellrosa.
    Ich hob das Telefon ans Ohr. „Mac?“
    „Luna?“
    „Eine Sekunde bitte.“
    Sunny warf mir einen Blick zu, bei dem selbst Sandovsky wie ein

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