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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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vierhundert Dollar teuren Weinflaschen zu beeindrucken und danach flachzulegen.
    „Wer ist die Frau?“
    „Ihr Name ist Marina. Mehr weiß ich nicht über sie.“ Duncan wirkte nicht so, als ob ihn die ganze Sache besonders mitnehmen würde. Seinem kühlen Ton nach zu urteilen, hätte ich ihn auch fragen können, was er gefrühstückt hatte.
    „Ist Stephen selbst gefahren, oder hat ihn jemand gebracht?“
    „Mr Duncan junior ist mit seinem Mercedes zu der Verabredung gefahren“, antwortete Lockart. Er und Duncan führten die Sätze des jeweils anderen auf sehr geschmeidige Art weiter, als wären sie eingespielte Partner, die bereits seit Jahren zusammen aufstreife gingen. „Wir möchten, dass Sie sich bei der Suche an diese Marina halten. Außerdem überprüfen Sie bitte Stephens Kreditkartenabbuchungen seit seinem Verschwinden. Auf die Weise werden Sie ihn am schnellsten finden.“
    Ich sah ihm wortlos in die Augen, bis er unruhig wurde. Sie wirkten unheimlich – seine Iris war dunkel. Ich tat aber so, als bemerkte ich es nicht.
    „Mr Lockhart, wenn Sie so genau wissen, wie ich meinen Job zu machen habe, sollten Sie vielleicht besser selbst diese Ermittlung leiten.“
    „Detective Wilder!“, fuhr Roenberg mich an.
    Lockhart hob seine Hand, um Roenberg zu beruhigen.
    „Das würde ich gern tun, Detective“, antwortete er, „aber Mr Duncan ist der Meinung, dass meine Beteiligung an den Ermittlungsarbeiten einen Interessenskonflikt bedingen könnte, wenn es zu einer strafrechtlichen Verfolgung von Stephens Entführern kommen sollte.“
    Duncan würgte leise, worauf Lockhart verlegen das Gesicht verzog.
    „Sony, AI.“
    Ich klappte meinen Block zu und sagte mit sanfter Stimme zu Duncan: „Woraus schließen Sie, dass Stephen entführt worden ist, Mr Duncan?“
    „Captain, würden Sie bitte Ihren Detective anweisen, so vorzugehen, wie wir es ihr gesagt haben?“, sagte Lockhart, bevor sich Duncan äußern konnte.
    „Wir werden uns die größte Mühe geben, Ihrem Anliegen nachzukommen“, erwiderte Roenberg geschmeidig. Er legte seine Hand auf die Schulter des Bezirksstaatsanwalts und sagte: „Mach dir keine Sorgen, AI.“
    Ich musste schwer mit mir kämpfen, um Duncan nicht augenblicklich die Adresse meines Waschsalons zu geben, damit er sich von all dem Schleim befreien konnte.
    Roenberg schnippte mit seinen Fingern nach Mac.
    „Troy, könnten Sie bitte den Bezirksstaatsanwalt und Mr Lockhart hinausbegleiten?“
    McAllister wurde rot wie eine Tomate. Es ging eben nichts über klar definierte Hierarchien und kleine Erniedrigungen der Untergebenen, um etwas Leben in eine langweilige Schicht zu bringen. „Ja, Sir“, stieß Mac zwischen zusammengepressten Lippen hervor.
    Als sie hinausgingen, hörte ich, wie Mac zum Bezirksstaatsanwalt sagte: „AI, wir wissen beide, dass Sie ein exzellentes Büro führen, aber wenn einem Ihrer Schoßhündchen noch mal einfallen sollte, meinen Detectives zu erklären, wie sie ihren Job zu machen haben …“ Die Glastür knallte zu. Ich wollte auch gerade das Büro verlassen, als Roenberg mich von hinten ansprach.
    „Detective Wilder, einen Moment noch bitte.“
    Grundgütiger, nicht noch einen seiner Momente, bitte!
    Roenberg setzte sich in seinen Ledersessel und verschränkte die Finger ineinander. Seine permanent blutunterlaufenen Augen starrten mich müde an. „Ich nehme an, Sie denken jetzt, dass Sie einen Sieg errungen haben.“
    „So weit würde ich nicht gehen, Captain.“ Mit meiner Suspendierung hatte er das Recht auf eine respektvolle Anrede mit dem Wörtchen Sir verwirkt.
    „Mr Duncan und ich kennen uns schon eine sehr lange Zeit, Wilder. Ich habe ihn zu überzeugen versucht, dass jeder andere Detective fähiger wäre, Stephens Fall zu lösen als Sie, aber er hat sich nicht belehren lassen. Keine Ahnung, warum.“ Er erhob sich aus seinem Sessel, beugte sich über den Tisch, sodass sich mir der Geruch seines Mittagessens – Steak und Caesars Salad – förmlich aufdrängte. „Aber gut, so liegen die Dinge nun einmal. Ich will Sie bloß noch einmal daran erinnern, Wilder, diese Angelegenheit diskret zu behandeln.“
    Ich seufzte. Da war sie nun, die verdeckte Drohung. Als Lockhart das Wort Entführer gesagt hatte, wusste ich, dass es eine schmutzige Sache werden würde.
    „Haben Sie mich verstanden, Detective?“, fragte Roenberg mit Nachdruck.
    „Ich werde den Fall natürlich entsprechend der abteilungsinternen Richtlinien zum Umgang mit den Medien

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