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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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ihren Blick ab. Ein Punkt für mich. „Sie ist die mächtigste Casterhexe, die ich kenne. Wenn du sie bittest, wird sie dir helfen.“
    „Ich werde Rhoda Swann niemals um irgendetwas bitten.“
    Sunny stöhnte. „Willst du ein Omelett?“
    „Vergiss es, ich komme zu spät zur Arbeit“, sagte ich und ließ sie einfach stehen.

6
    Bei Tageslicht sah das 24. ziemlich mitgenommen und trist aus. Hier und da durchzogen Risse das Mauerwerk, und die Fenster waren mit einer Schmutzschicht bedeckt.
    Auf dem Parkplatz stand wieder der schwarze Lexus. Dieses Mal parkte er aber auf Brysons Platz, was in mir ein klammheimliches Gefühl der Schadenfreude auslöste.
    Im Büro wartete McAllister bereits an meinem Schreibtisch auf mich. „Hex, Wilder. Wer hat Ihnen denn dieses Veilchen verpasst?“, begrüßte er mich.
    „Ich bin gegen die Treppe gelaufen.“
    „Na sicher, gegen die Treppe …“, meinte Mac. „Roenberg wartet schon in seinem Büro auf uns.“
    Der Captain öffnete die Tür, noch bevor Mac die Chance hatte anzuklopfen.
    „Troy, Detective Wilder, kommen Sie bitte rein. Wir warten schon.“
    Roenbergs strenger Ton gab mir das Gefühl, ich würde in das Zimmer des Schuldirektors beordert, um mir etwas anzuhängen, was ich nicht getan hatte.
    Roenberg winkte uns ins Zimmer und schloss die Tür. Im Tageslicht stachen einem die Altersflecken auf seinen Wangen und die schlaff herabhängende Hautfalte an seinem Hals noch deutlicher ins Auge als während der Nachtschichten.
    Ein großer Mann mit besten Aussichten auf eine baldige Vollglatze sprach im Flüsterton mit dem schleimigen Typen, der meinen Parkplatz in der Nacht besetzt hatte, als Lilia Desko ermordet worden war. Sie saßen vor Roenbergs Schreibtisch und schauten gleichzeitig auf, als Mac und ich das Zimmer betraten.
    Mac deutete mit der Hand auf mich und sagte zu Mr Haarausfall: „Hier ist die Lady, nach der Sie gefragt haben.“
    „Ah“, meinte der Haarlose und stand auf. „Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen.“
    Ich erkannte sofort den kantigen Unterkiefer und die Habichtsnase – es war Alistair Duncan, der Bezirksstaatsanwalt von Nocturne City. Das erklärte zwar die unbürokratische Aufhebung meiner Suspendierung, aber nicht, warum gerade ich unter den zweihundert Detectives auf den Straßen Nocturne Citys für diesen Fall ausgewählt worden war.
    „Mr Duncan.“ Ich schüttelte seine Hand. „Das ist … ein etwas überraschendes Treffen.“
    „Ich habe großartige Sachen über Sie gehört, Wilder“, sagte er mit einem Lächeln, das so aussah, als würde er es sich unter Schmerzen abringen müssen. „Das hier ist Regan Lockhart, der leitende Ermittler in meinem Büro.“
    „Detective“, feixte Lockhart und streckte mir seine Hand hin. Ein Zucken durchfuhr meine Nase. Lockhart musste sich unbedingt von seinem widerlich riechenden Eau de Cologne trennen, egal, wie teuer es auch gewesen sein mochte. Nach einer langen Sekunde verschwand das Feixen aus seinem Gesicht, und er zog seine Hand zurück, ohne dass ich sie berührt hatte.
    „Man sagte mir, es ginge um eine vermisste Person“, brachte ich den Ball ins Rollen.
    „Ja“, sagte Duncan. „Ich fürchte, so ist es.“ Er warf erst Lockhart und dann Roenberg einen Blick zu, bevor er sich wieder mir zuwandte. „Es ist nicht ganz einfach für mich …“ Er rieb sich mit seiner knubbeligen Hand über den Kopf, sodass der graue Haarring über seinen Ohren durcheinandergewirbelt wurde.
    „Mein Sohn, Stephen … er ist seit zwei Tagen nicht mehr nach Hause gekommen.“
    „Ist das so ungewöhnlich?“, fragte ich. Als Antwort fing ich mir sofort einen giftigen Blick von Lockhart ein, als hätte ich gefragt, ob Stephen Duncan gern Crystal Meth raucht und auf kleine Hunde pinkelt. Ich verdrehte genervt die Augen und wandte ihm den Rücken zu.
    „Stephen ist ein guter Sohn, Detective“, sagte Duncan. „Seit zwei Tagen geht er nicht an sein Handy und reagiert auch nicht auf seinen Pager. Es ist noch nie passiert, dass er sich so lange nicht gemeldet hat.“
    „Okay“, sagte ich, zog meinen Notizblock aus der Tasche und schnappte mir einen Stift von Roenbergs Schreibtisch. „Irgendeine Idee, wo er sein könnte?“
    „Er wollte mit einer jungen Dame essen gehen, ins Mikado’s“, sagte Duncan.
    Ich kritzelte es auf meinen Block.-Mikado’s war eines dieser trendigen Restaurants, in das betuchte Männer ihre Bekanntschaften ausführten, um sie mit Miniportionen auf Riesentellern und

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