Nocturne City 01 - Schattenwoelfe
entgegnete er.
„Ich habe nur meinen Job gemacht“, blaffte ich ihn an. „Verdächtige werden verhaftet. So ist das nun mal.“
„Das glaub ich einfach nicht! Hex noch mal! Ich habe dein Leben gerettet, und du benimmst dich immer noch wie die letzte Zicke“, erwiderte Dmitri.
„Vielleicht solltest du dir mal zu Herzen nehmen, was ich dir gestern Abend gesagt habe, und damit aufhören, Lilias Mörder auf eigene Faust zu finden, anstatt hier rumzustehen und mich zu beleidigen.“
Mit der Faust fegte er Tasse und Teller zu Boden, und auf dem Fußboden breitete sich eine Pfütze mit lauwarmem Tee und Bagelkrumen aus. „Nur weil ich mit dir spreche, brauchst du dir nicht gleich einzubilden, dass du mich herumkommandieren kannst, miese Insoli!“, schrie er mich an. „Du wirst niemals in der Lage sein, auch nur ansatzweise das zu fühlen, was ich gerade durchmache!“
Das war zu viel. Ich holte aus und verpasste ihm eine wuchtige Ohrfeige, die mit einem Knurren unterlegt war. Dmitri knurrte zurück, packte mein Handgelenk, verdrehte es in meine Richtung und zog mich an sich.
„Dafür sollte ich dich verprügeln, bis du bewusstlos bist“, zischte er. Sein bebender Körper und seine gelblich aufblitzenden Augen verrieten mir, dass er sich bemühen musste, nicht die Kontrolle zu verlieren.
„Dann tu es doch“, erwiderte ich gelassen. Nach der letzten Nacht und den Albträumen, die sie mit sich gebracht hatte, war Dmitri derjenige, vor dem ich mich am wenigsten fürchtete.
Er stieß einen langen Seufzer aus, löste seinen Griff und entspannte seine Muskeln, sodass seine Schultern herabsanken.
„Ich weiß ganz genau, wie du dich jetzt fühlst“, flüsterte ich in sein Ohr und legte dabei meinen Arm um seinen Hals. Überraschenderweise zuckte er nicht zurück. „Lilia soll nicht umsonst gestorben sein. Vergib nicht einfach die Chance, diesen Typen seiner gerechten Strafe zuzuführen, nur weil du den blödsinnigen Racheschwur deines Rudels erfüllen willst.“
Er ließ mein Handgelenk los und trat einen Schritt zurück, ohne mich dabei anzusehen.
„Ich hab’s nicht so gemeint. Das mit der Insoli … du weißt schon“, brummte er.
„Ich weiß, aber trotzdem bist du ein Mistkerl, weil du es gesagt hast“, erwiderte ich.
„Ich mach’s wieder gut. Versprochen“, sagte er mit einem Grinsen, in dem kurz das spitzbübische Funkeln in seinen Augen aufblitzte, das durch Lilias Tod fast erloschen war.
„Ach ja? Wie denn?“
Dmitri schüttelte den Kopf. „Provozier mich nicht, Detective. Du könntest es bereuen.“
„Nicht sehr selbstsicher heute, was?“, stachelte ich ihn weiter an. „Müsstest du jetzt nicht eigentlich sagen, dass ich es mögen würde?“
Eigentlich wollte ich ihm mit der Bemerkung nur den Insoli-Kommentar heimzahlen, aber auf seine Reaktion auf meine Sticheleien war ich absolut nicht vorbereitet. Er packte meine Schultern und drückte meinen Rücken gegen die Wohnzimmerwand. Mit halb geschlossenen Augen schaute er mich an und sog tief Luft durch die Nase ein, um mich zu wittern, während ich versuchte, mich aus seinem Griff herauszuwinden.
„Du würdest es mögen“, raunte er mir zu. „Aber danach würdest du es bereuen. Ich bin nicht das, wonach du suchst, Luna.“
Er hatte natürlich recht. Vollkommen recht sogar. Er war der absolut falsche Typ Mann für mich und vereinigte fast all die Kerle in sich, mit denen ich jemals was gehabt hatte.
„Du bist genau das, wonach ich suche“, flüsterte ich zurück. Sehr konsequent, Luna. Bravo!
Dmitris Körper bebte, als er meine Erregung witterte, und im nächsten Moment pressten wir unsere Lippen aufeinander. Sein Mund wanderte meinen Hals hinunter, und seine Hände schoben mein Hemd nach oben. Allerdings kam dabei nicht so sehr meine nackte Haut zum Vorschein, sondern vielmehr die Tatsache, dass ich zu viel Geld für Unterwäsche ausgab.
„Sunny …“, zischte ich, als Dmitris Hand unter dem Bund meiner Jogginghose hindurchschlüpfte. „Sunny kann jeden Moment zurückkommen!“
„Und wenn schon“, brummte er an meiner Halsschlagader. Im gleichen Moment strichen seine Finger über meinen gewachsten Venushügel, und als sie etwas tiefer auf feuchte Wärme trafen, forschten sie begierig weiter. Dmitri stieß ein kehliges, lustvolles Knurren aus. Als er seine Zähne in meinen Hals drückte, schob er mit den Fingern seiner anderen Hand das BH -Körbchen zur Seite und presste meinen Nippel so fest, dass es schon
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