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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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presste ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor. „Ich hasse, dass sie mit dir zusammen sein kann und dich anfassen darf, während ich nur einen Tritt in den Arsch bekomme, dass du sie liebst …“ – und nicht mich, und ich hasse es, dass ich dich damals offensichtlich nicht fest genug an mich binden konnte. Obwohl ich die letzten beiden Gedanken am liebsten hinausgeschrien hätte, konnte mich nichts in der Welt dazu bringen, sie Dmitri gegenüber auszusprechen.
    Als wir an seiner schwarzen Maschine ankamen, machten wir halt. „Luna“, seufzte Dmitri und begann in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel zu kramen. „Ich liebe Irina nicht. Sie ist meine Partnerin, und alles, was ich tue, tue ich, weil es mein Rudel von mir verlangt. Ich denke, dass das der Grund ist, warum du es nicht verstehen kannst.“
    Unter anderen Umständen wäre ich nach einer solchen Erklärung von Dmitri vor Glück in die Luft gesprungen, aber die Schmerzen in meinem Körper ließen mich die ganze Sache weitaus nüchterner betrachten. Ich wusste, dass er recht hatte, und konnte es trotzdem nicht verstehen. Es wollte einfach nicht in meinen Kopf, warum seine Pflicht dem Rudel gegenüber mehr gelten sollte als sein Verlangen nach Liebe. Diese Logik, nach der man dem Rudel alles unterordnete, hatte mir noch nie eingeleuchtet – aber genau deshalb würde sich jemand wie Dmitri immer für jemanden wie Irina anstatt für mich entscheiden.
    „Kanns losgehen?“, fragte Dmitri, während er den Schlüssel ins Zündschloss steckte.
    Vor Schmerz stöhnend, krallte ich mich an seiner Lederjacke lest, als er mich sanft auf das Motorrad hob und dann meine Füße vorsichtig auf die Fußrasten setzte. „Okay, okay, gleich haben wir’s geschafft“, versuchte er mich zu beruhigen, da er mein Wehklagen fälschlicherweise für den Ausdruck meines Schmerzes hielt.
    Dann schwang er sich selbst auf die Maschine und trat den Kickstarter durch. „Halt dich an mir fest, Luna, ich bring dich nach Hause.“

26
    Als Dmitri das Motorrad vor dem Bete Noire zum Stehen brachte, konnte ich es kaum fassen, dass er mit dem vielversprechenden „Ich bring dich nach Hause“ tatsächlich die Absteige der Redbacks über dem Fetischclub gemeint hatte. Trotz meiner Enttäuschung ließ ich mich widerstandslos die Treppen hinauftragen, und auch als er mich vorsichtig auf ein Bett legte, das eindeutig nach Irinas billigem Parfüm stank, sagte ich keinen Ton. Dann huschte Dmitri aus dem Zimmer, kramte in den Badezimmerschränken und kam kurze Zeit später mit Verbandsmull und Desinfektionsmittel in den Händen zurück. Zu meiner Verwunderung hatte er sich das T-Shirt ausgezogen. Als er meinen verdutzten Blick bemerkte, erklärte er mit einem Schulterzucken: „Ich musste es ausziehen, es war vollkommen mit deinem Blut beschmiert …“
    „Ist es nicht sinnvoller, wenn du mich zu mir nach Hause bringst, Dmitri?“, krächzte ich. „Dein Rudel ist immer noch nicht sonderlich gut auf mich zu sprechen.“
    Dmitri schüttelte den Kopf. „Dort würde man dich als Erstes suchen. Was für ein Retter wäre ich denn bitte schön, wenn ich dich erst aus der Höhle des Drachen befreie, um dich ihm danach auf dem Silbertablett zu präsentieren?“
    „Ein verdammt lausiger …“, antwortete ich mit einem müden Lächeln. Langsam ließ er etwas Desinfektionsmittel auf einen Mullstreifen laufen und begann meine Stirn abzutupfen. Gleich bei der ersten Berührung zuckte ich aber so heftig zurück, als sei ich in einen Elektrozaun gelaufen. „Verdammt!“, schrie ich auf und stieß seine Hand weg. „Da warte ich doch lieber, bis das von allein heilt!“
    Mit zusammengepressten Lippen griff Dmitri nach einem Spiegel auf dem Nachttisch und hielt ihn mir vors Gesicht. „Schau dich bitte mal an, Luna. Von allein wird das sicher nicht so schnell gehen.“
    Das Gesicht im Spiegel erkannte ich kaum: Meine Wangen waren geschwollen, auf meiner Stirn klaffte eine blutende Wunde, und mein rechtes Auge wirkte wie ein formloser blau-schwarzer Fleischklumpen, der für alles Mögliche, aber nicht zum Sehen taugte. Ganz offensichtlich hatte Joshua in den letzten fünfzehn Jahren nichts von seinem Handwerk verlernt.
    „Oh mein Gott“, stöhnte ich und drückte den Spiegel zur Seite. „Schau mich nicht an, ich sehe schrecklich aus!“
    „Ich bitte dich, Luna!“, schnaubte Dmitri. „Wenn es deine Zickigkeit bisher nicht geschafft hat, dass ich die Augen von dir lasse, werden mich auch ein paar

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