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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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damit?“, fuhr er mich an.
    Tausend Flüche tobten durch meinen Kopf, und ich fragte mich, wann ich wohl endlich lernen würde, die Klappe zu halten.
    „Erzähl mir sofort, was passiert ist!“, forderte er mit dem eisigen Ton, den er eigentlich nur bei rangniedrigeren Rudelmitgliedern anschlug.
    „Irina, Sergej und Jelena“, begann ich zu erklären. „Sie haben mich in meinem Cottage besucht … und … äh … na ja … jedenfalls haben sie mir die fiesesten Sachen angedroht, wenn ich auch nur auf die Idee käme, an dich zu denken.“
    Ich ahnte, dass es sinnlos sein würde, Dmitri mit der gekürzten Version abspeisen zu wollen, denn er kannte mich nur allzu gut.
    „Und weiter?“, knurrte er.
    „Nun“, begann ich um Worte zu ringen und schaute dabei verlegen auf meine Zehennägel. „Ich … äh … ich hab so eine Art Deal mit ihnen geschlossen.“
    In Sekundenbruchteilen verfinsterte sich Dmitris Gesicht. „Was für einen Deal, Luna?“
    Verzweifelt versuchte ich, mir selbst einzureden, dass es möglicherweise gar nicht so schlimm werden würde und Dmitri vielleicht sogar dankbar für meine Unterstützung sein könnte -aber ich wusste, dass es vergebens war. Genauso gut hätte ich darauf hoffen können, dass dem Fairlane über Nacht Flügel wachsen würden, um mit ihm in die Karibik zu fliegen.
    „Ich habe ihnen gesagt, dass ich dich bis zum nächsten Vollmond von der Dämonenblut-Infektion heilen werde“, platzte es aus mir heraus.
    Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis ich den Mut aufbrachte, Dmitri wieder ins Gesicht zu blicken. Als sich unsere Blicke dann endlich trafen, wünschte ich mir, dass ich einfach weiter auf meine Zehennägel gestarrt hätte. Nur mit Mühe vermochte Dmitri den Ausdruck unbändiger Wut in seinem Gesicht zu kontrollieren, und ich konnte von Glück sagen, dass mich sein wild funkelnder Laserblick nicht auf der Stelle entzweischnitt.
    Es dauerte eine Zeit, bis er wieder etwas sagte. „Verdammt, Luna, wie konntest du das nur tun?“
    „Was hätte ich denn sonst machen sollen?“, schrie ich. Die anfängliche Reue über meine Tat verwandelte sich schlagartig in eine sture Abwehrhaltung. „Wäre es dir lieber gewesen, wenn sie mich in Stücke gerissen und meine Reste mit Nudeln und süß-saurer Sauce beim Chinesen um die Ecke angeboten hätten?“
    Dmitri stürmte so schnell auf mich zu, dass ich nicht viel mehr als seine rotbraunen Haare und die funkelnden grünen Augen ausmachen konnte. Vor Wut schäumend packte er meine Schultern, hob meinen Körper in die Luft und schüttelte mich so heftig, dass meine Zähne klapperten. „Du glaubst also, dass man mich heilen müsste, als wenn ich einen gottverdammten Virus hätte, wie? Welchen Part spielst du eigentlich bei der ganzen Sache? Die selbstlose Krankenschwester, die aufpasst, dass alle normal sind und keiner aus der Reihe tanzt?“
    „Lass mich los“, knurrte ich ihn an und spürte dabei, wie die Wölfin aus ihrer Höhle lugte. „Ich habe nie vorgehabt, die Heldin zu spielen …“
    „Gib es doch zu, Luna, für dich bin ich nichts weiter als eine willenlose Bestie!“, schrie mir Dmitri ins Gesicht, während sich seine Augen erneut pechschwarz verfärbten. „Ein Monster, das von Instinkten getrieben durch die Nacht schleicht und nur Probleme verursacht. Und dann kommst du ins Spiel: Luna Wilder, die Heldin mit dem großen Herzen, die alles wieder ins Lol bringt. Dass ich nicht lache!“
    „Ich glaube, dass gerade der Dämon aus dir spricht“, wandte ich ein, aber Dmitri ließ mich nicht ausreden.
    „Was du nicht sagst!“ Seine Stimme klang so aggressiv, dass ich zusammenzuckte. „Hier kommt ein kleiner Tipp für die Samariterin: Wenn du das nächste Mal jemanden mit einer Wunderheilung beglücken willst, solltest du vorher nicht mit ihm in die Kiste springen und den Betroffenen vielleicht erst mal fragen, ob er überhaupt geheilt werden will!“
    „Ich wollte nur helfen. Sergej und Jelena hätten uns beide getötet“, flüsterte ich eingeschüchtert.
    „Nicht alle Probleme auf dieser Welt sind auch deine Probleme, Luna! Vielleicht solltest du mal versuchen, nicht ständig andere in deine Kreuzzüge mit reinzuziehen.“
    Eine feurige Hitze stieg mir ins Gesicht, und dieses Mal hatte es nichts mit körperlicher Erregung oder Schamgefühlen zu tun. Entschlossen packte ich Dmitris Handgelenke und stieß ihn mit der ganzen Kraft der Wölfin von mir, sodass er nach hinten fiel. Zähnefletschend hockte er am Boden und

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