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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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so tief gesunken war, dass er eine Putzfrau hatte bewusstlos schlagen müssen.
    Nach einer Weile öffneten sich endlich die Fahrstuhltüren und gaben den Weg zu Seamus’ Büro frei. Es war vollkommen dunkel, lediglich die Lichter der Stadt verliehen dem Raum einen unheimlichen Glanz. Dank meines geschärften Sehvermögens und der Erinnerung an meinen letzten Besuch erkannte ich neben Schreibtisch, Sessel und Bar auch die Wand wieder, hinter der sich der geheime Aufzug – und laut Shelbys Skizze auch das Privatapartment von Seamus – befand.
    Nachdem ich das Licht angeschaltet und den Fahrstuhl mit der Putzfrau in die Kelleretage geschickt hatte, schob ich die Wandverkleidung zur Seite und legte die geheimnisvolle Metalltür frei. Dabei vermied ich es tunlichst, die Knöpfe auf der Metallplatte zu berühren, die Seamus benutzt hatte, da ich nicht wusste, ob sie einen Alarm auslösen würden. Die Tür war klein und machte einen recht ramponierten Eindruck. Anscheinend hatte sie schon einige Male ein gewalttätiges Eindringen verhindern müssen. Ich konnte zwar keine Alarmvorrichtungen oder ausgeklügelten Bewegungssensoren erkennen, spürte aber selbst aus einigen Metern Entfernung das unangenehme Prickeln der mächtigen Wächter, mit denen die Tür gesichert war. Sie mit Gewalt öffnen zu wollen, hatte keinen Zweck. Bei der geringsten Berührung würden mich die Wächter wie ein paar Pommes frittieren.
    „Vielen Dank für deine Hilfe, Shelby!“, murmelte ich frustriert. Obwohl ich mittlerweile auch erkannt hatte, dass mein Vorhaben eine schlechte Idee war, fühlte ich gleichzeitig eine tiefe Enttäuschung in mir aufsteigen. Es sah ganz so aus, als würde mich eine simple Feuerschutztür zur Aufgabe zwingen.
    Mit einem Seufzer ließ ich mich in den riesigen Schreibtischsessel fallen und dachte nach.
    Als ich meinen Blick über Seamus’ Schreibtisch wandern ließ, wurde ich auf das Telefon aufmerksam. Neben den Nummerntasten waren auf dem Apparat auch Direktwahltasten für die Lobby, die Garage und den Sicherheitsdienst zu finden.
    Beim Anblick des Telefons machte sich eine Idee in meinem Kopf breit, die genauso gefährlich und absurd war, wie den Pazifik in einer Badewanne überqueren zu wollen. Da aber schlechte Ideen seit jeher eine gewisse Attraktivität auf mich ausübten, griff ich nach dem Hörer und drückte eine der Direktwahltasten.
    „Security hier“, meldete sich eine tiefe Stimme, der man deutlich anhörte, dass auf der anderen Seite der Leitung gerade jemand aus einem Nickerchen erwacht war.
    „Sie müssen mir helfen!“, kreischte ich in den Hörer, wobei ich mir alle Mühe gab, meine Stimme so dramatisch wie möglich klingen zu lassen. „Hier versucht gerade jemand einzubrechen!“
    „Wo sind Sie, Miss?“, fragte die plötzlich hellwache Stimme.
    „Im Sechzigsten!“, quiekte ich und knallte den Hörer auf den Apparat. Damit hatte ich den Sicherheitsdienst gehörig aufgescheucht. Ich war mir sicher, dass zu dieser Uhrzeit niemand außer Seamus etwas in der sechzigsten Etage verloren hatte. Mir blieben schätzungsweise sechzig Sekunden, bevor Joshuas Schläger in das Büro stürmen würden. Hastig stürzte ich zur Wand und drückte so lange auf der Schalterleiste herum, bis ich den richtigen Schalter traf und schwere schwarze Jalousien die Fensterfront verdunkelten. Dann schaltete ich geschwind die Lichter aus und legte mich neben der Fahrstuhltür auf die Lauer.
    Der ganze Raum war nun in vollkommene Dunkelheit getaucht. Ein gewöhnlicher Mensch wäre noch nicht einmal in der Lage gewesen, die eigene Hand vor Augen zu sehen. Ich aber verfügte über die Sehkraft einer Wölfin und konnte sehr wohl die tiefschwarzen Umrisse der Möbel und den schmalen Lichtstreifen am Rand der Jalousien wahrnehmen. Es war kein großer Vorteil, aber ich hoffte, dass er ausreichen würde.
    Angespannt lauschte ich den Geräuschen aus dem Fahrstuhl-Schacht. Kurze Zeit später ertönte auch schon das helle „Ping“, und die Aufzugtüren öffneten sich.
    Ohne Vorwarnung packte ich zu, als sich der Erste mit vorgehaltener Waffe in der einen und Taschenlampe in der anderen Hand vorsichtig aus dem Fahrstuhl wagte. Mit einer schwungvollen Bewegung verdrehte ich sein Handgelenk, entriss ihm die Waffe und rammte den Griff der Pistole direkt in sein Gesicht. Wow y eine SIG-Sauer P226!, schoss es mir durch den Kopf. Offenbar gab es für die Privatarmee der O’Hallorans nur das Beste.
    Der zweite Typ im Fahrstuhl schrie

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