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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Sie sich bloß wieder, Luna“, meinte sie und winkte ab. „Ich wollte mich bloß für den Kommentar über Ms Minirock revanchieren und Sie ein bisschen aus der Reserve locken. Da brauchen Sie nicht gleich aus der Haut zu fahren.“
    „Shelby, ich kann Ihnen versichern, dass Sie nicht wissen wollen, was passiert, wenn ich tatsächlich aus der Haut fahre!“
    „Entschuldigung“, erwiderte sie in einem überraschend aufrichtigen Ton. „Sie sind der erste Werwolf, mit dem ich mehr als zwei Worte wechsle. Ich habe nicht gewusst, dass Sie so wenig … äh … so wenig Selbstbeherrschung besitzen.“
    Nach ihrer Entschuldigung versuchte ich, mir einzureden, dass sie nicht absichtlich unsensibel, sondern einfach nur strohdumm war. Und dieser Gedanke half mir tatsächlich, ihr nicht auf der Stelle den Kopf abzureißen. Einige Minuten später erreichten wir unsere Ausfahrt kurz hinter der Stadtgrenze.
    Der Name des toten Junkies war Bryan Howard. Seine Adresse hatte ich über die Zulassungs- und Führerscheinstelle ermittelt. Sie führte uns nach Bottomlands – einem sumpfigen Gebiet östlich des Stadtzentrums auf der anderen Seite der Bay, das früher einmal als Deponie gedient hatte. Heutzutage zeugten nur noch ein paar kleinere Einkaufszentren davon, dass Nocturne City sich ganz in der Nähe befand. Hin und wieder kam es hier durch den schlampig aufgeschütteten Deponieboden zu Erdrutschen, die ganze Häuser samt ihrer weniger betuchten Bewohner unter sich begruben. In den dazugehörigen Berichten begleiteten dann Dutzende Kameras die überlebenden Sozialhilfeempfänger dabei, wie sie die Stadt verklagten – allerdings nur so lange, bis eine neue Story auftauchte, bei der man nicht arme Leute in den Abendnachrichten zeigen musste.
    Die Bottomlands rochen unverkennbar nach Schwemmland. Der für diese Gebiete typische und allgegenwärtige Gestank nach Zerfall und Verwesung machte nicht nur die Luft schwer, sondern raubte den Leuten im Laufe der Jahre auch das, was ihnen an Hoffnung und Zuversicht geblieben war. Als wir schließlich die Adresse von Bryan Howard erreichten, fanden wir dort ein mit Holzschindeln verkleidetes Zweifamilienhaus vor, das von Nassfäule zerfressen war. In dem kleinen Vorgarten rostete neben einer unbewohnten Hundehütte eine Kinderschaukel einsam vor sich hin. Das Licht der Veranda war nicht eingeschaltet, und im Halbdunkel der Dämmerung schien es ganz so, als sei niemand zu Hause.
    Vorsichtig umkurvte ich auf dem Weg zur Tür das im Vorgarten herumliegende Plastikspielzeug und musste mir ein Kichern verkneifen, als Shelby hinter mir stolperte und über ihr Ungeschick fluchte. Zu schade, dass sie im Gegensatz zu mir in der Dunkelheit nichts sehen konnte. Am Hauseingang zog ich das quietschende Insekten Schutzgitter auf und pochte mit der Faust laut gegen die Eingangstür. „Hier ist die Polizei! Machen Sie bitte auf!“
    „Wir sollten nicht hier sein“, raunte Shelby mir zu und blickte dabei nervös die ausgestorbene Straße hinauf und hinunter.
    „Da muss ich Ihnen recht geben, der Gestank ist wirklich erbärmlich. Wenn ich nach Hause komme, werde ich als Erstes meine Klamotten verbrennen.“
    „Das meine ich nicht“, entgegnete Shelby mit einem drängenden Unterton und zeigte auf einen Laternenpfahl, an den ein Gangzeichen gesprüht war. „Es könnte hier sehr ungemütlich für uns beide werden.“
    Ich klopfte erneut. „Mrs Howard? Ist jemand zu Hause? Öffnen Sie bitte die Tür!“
    „Verdammte Scheiße!“, brummte Shelby, und als ich noch einmal auf das Gangzeichen blickte, fühlte ich plötzlich ein mir nur allzu vertrautes Zucken in der Magengegend. Das Graffiti an dem Pfahl war gar kein Gangzeichen, sondern eine Sigille – das Zeichen einer Bluthexe, die ihr Herrschaftsgebiet markiert.
    „Das ist wirklich scheiße“, murmelte ich so leise, dass Shelby es nicht hören konnte. Meine neue Partnerin kam aus einer Familie von Casterhexen, den natürlichen Feinden der Bluthexen. Polizeimarke hin oder her, die Bluthexen würden sie als Eindringling ansehen.
    „Wie wird man als Casterhexe eigentlich Polizistin?“, fragte ich Shelby, um mich selbst von dem Gedanken abzulenken, dass wir beide einen schrecklichen Opfertod sterben könnten, noch bevor die Nacht zu Ende war.
    Shelby senkte den Blick und trat wütend gegen ein zerbeultes kleines Feuerwehrauto, das in hohem Bogen durch den Garten flog. „Vielleicht, weil man keine richtige Casterhexe ist …“
    „Das magische Blut

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