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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Ihre Adresse? Und wenn Sie mir jetzt wieder auf die dumme Tour kommen, werde ich die nette Dame von eben zurückholen, und dann wird sie nicht nur Ihr Telefon zerbrechen!“
    Als ich unser Großraumbüro betrat, war ich fast guter Laune. Vielleicht hatte es ja doch Vorteile, sich jetzt nicht mehr verstecken zu müssen. Die Instinkte der Wölfin und die geschärften Sinne, die ich mit dem Biss erhalten hatte, waren mir auch schon früher eine Hilfe gewesen. Allerdings war es mir seit jeher schwergefallen, meine Werwolfkraft und mein aufbrausendes Temperament im Zaum zu halten. Wenn ich aber jetzt nicht mehr so verdammt vorsichtig sein musste, würden sich meine Probleme möglicherweise leichter lösen lassen. Vielleicht ließ mir Morgan sogar etwas mehr Leine, wenn ich den Kleinkram schnell genug erledigte, mit dem sie mich in Zukunft höchstwahrscheinlich bombardieren würde.
    Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als ich zu meinem Arbeitsplatz blickte: Da saß eine Frau auf meinem Schreibtisch und schaute sich gerade das Familienfoto von Sunny, mir und unserer Großmutter Rhoda an. Ich blieb ein paar Schritte vor dem Tisch stehen und räusperte mich lauter als notwendig. „Darf ich fragen, was das hier werden soll?“
    Sie drehte sich zu mir um und schaute mir mit einem kessen Lächeln in die Augen. „Detective Wilder?“
    Ich wusste in dem Moment zwar, dass ich es später bereuen würde, sagte aber trotzdem: „Ja, das bin ich.“
    Sie erhob sich von meinem Schreibtisch und streckte mir ihre Hand entgegen, wobei mir unweigerlich ihre teure Körperlotion in die Nase stieg und ihre perfekten künstlichen Fingernägel auffielen. „Mein Name ist Shelby O’Halloran. Ich bin gerade hierher versetzt worden, von der Sitte aus dem 19. Revier.“
    „Okay …“, sagte ich zögernd und tat, was alle Cops tun, wenn sie einen neuen Menschen kennenlernen – ich trug die persönlichen Merkmale meiner Gesprächspartnerin für die mentale Akte zusammen. Irgendwo zwischen eins achtundsechzig und eins siebzig groß, um die fünfzig Kilo schwer, blondes Haar und eisblaue Augen. Keine auf den ersten Blick erkennbaren Narben oder Tätowierungen.
    „Würden Sie mir dann vielleicht trotzdem verraten, was Ihr Hintern auf meinem Schreibtisch zu suchen hat, Shelby?“
    „Ich bin Ihre neue Partnerin.“
    Moment mal. Wie bitte?
    „Sie sind meine was?“, fragte ich ungläubig und zwinkerte dabei ziemlich dämlich. Shelby. aber lächelte mich nur an. Sie verzog ihre glänzenden Lippen zu einem Lächeln und gab so den Blick auf eine perfekte Reihe kleiner weißer Zähne frei, bei deren Anblick einige Zahnärzte sicherlich feuchte Träume bekommen hätten.
    „Ihre Partnerin … Ich bin Ihre neue Partnerin. Soweit ich weiß, haben Sie keinen Partner mehr gehabt, seit Sie zum Detective befördert worden sind.“
    „Richtig. Und genau so mag ich es auch“, fauchte ich. Shelby griff nach ihrer schwarzen Handtasche und hängte sie sich über die Schulter. „Lieutenant McAllister hat mir gesagt, dass morgen ein Schreibtisch für mich geliefert wird. Ist es okay, wenn ich für heute Nacht meine persönlichen Sachen bei Ihnen verstaue? Ihre unterste Schublade ist ja noch frei …“
    Ich fühlte, wie langsam eine glühende Hitze in mir aufstieg, und presste wütend die Zähne aufeinander, sodass mein Gesichtsausdruck wahrscheinlich einen unmittelbar bevorstehenden Mordrausch befürchten ließ. „Sie haben sich den Inhalt meiner Schreibtischschubladen angesehen?“
    „Na ja, Sie sind ja ewig nicht aufgetaucht, und mir war irgendwie langweilig“, antwortete Shelby mit einem Achselzucken.
    Wütend fuchtelte ich mit meinem Zeigefinger, an dessen Ende ein im Vergleich zu Shelbys Schmuckstücken recht verwahrloster Fingernagel prangte, vor ihrem süßen Puppengesicht herum. „Sie bewegen sich nicht vom Fleck!“, fuhr ich sie an. Dann drehte ich mich auf dem Absatz um und hastete zu Macs Bürotür.
    Bei meinem Anblick hob Mac abwehrend die Hand. „Sie brauchen gar nicht erst loszulegen, Wilder, das ist nämlich nicht meine Idee gewesen. Morgan hat O’Hallorans Versetzung beantragt, bevor Sie Ihren Dienst wieder angetreten haben.“
    „Und warum hat mir niemand was davon gesagt?“, sprudelte es aus mir heraus. „Mac, ich kann unmöglich mit der leibhaftigen Inkarnation von Barbie zusammenarbeiten! Alles, was ihr noch fehlt, sind Ken, ein rosafarbenes Cabrio und eine riesige Haarbürste!“
    Mac griff in die rechte Schublade seines

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