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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Schreibtischs und zog eine zerknitterte Schachtel Camel heraus. „Seit Ihrer Beurlaubung hab ich die Dinger nicht mehr angerührt, Luna, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass ich sie heute Nacht brauchen werde.“
    „Mac, Sie können nicht …“, begann ich einen erneuten Überzeugungsversuch, den er aber jäh unterbrach.
    „Wilder, es liegt nicht in meinen Händen!“, blaffte er mich an. „Wenn Sie unbedingt jemanden anschreien müssen, dann gehen Sie zu Morgan! Andernfalls akzeptieren Sie einfach Ihre neue Partnerin und machen Sie Ihren Job.“
    Das war … unglaublich! Ich schlug Macs Bürotür so heftig hinter mir zu, dass das Glas schepperte, und stampfte dann den Flur hinunter zu Morgans Büro, wo ich nach dem Klopfen noch nicht mal auf das „Herein“ wartete.
    „Wie in drei Teufels Namen kommen Sie dazu, mir so eine Tussi von der Sitte als Partnerin aufzudrücken?“ Sehr diplomatisch, Luna!, tadelte ich mich gleich im Anschluss.
    Morgan antwortete nicht sofort, sondern nahm erst ihre Brille ab und durchbohrte mich mit einem eiskalten Blick. Ich konnte von Glück reden, dass ich schon weitaus furchterregenderen Wesen begegnet war, denn ihre alles durchdringenden Laseraugen hätte jeden weniger widerstandsfähigen Menschen wahrscheinlich im Handumdrehen in eine glibberige Pfütze verwandelt. „Detective Wilder, wenn ich Interesse daran hätte, dass die Beamten unter meiner Führung meine Urteilsfähigkeit und meine Entscheidungen hinterfragen, dann würde ich einen kleinen Briefkasten an meiner Bürotür anbringen, in den alle Welt Vorschläge und Einwände einwerfen könnte“, erklärte Morgan mit einem zynischen Unterton. .
    „Aber ich habe noch nie einen Partner gehabt!“, wandte ich verzweifelt ein. „Seitdem ich beim Morddezernat angefangen habe, bin ich immer solo gewesen.“
    „Detective“, schnauzte Morgan und schlug dabei mit der Handfläche auf den Tisch, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. „Ich weiß zwar nicht, was Will Roenberg hier für einen Saftladen geführt hat, aber die Tatsache, dass jemand, der so instabil ist wie sie, ohne Unterstützung als Ermittlerin durch die Stadt marschieren durfte, macht wohl jeden Kommentar dazu überflüssig. In den Revieren, die mir unterstellt sind, hat jeder Detective einen Partner. Sie eingeschlossen.“
    Ich öffnete meinen Mund erneut, um noch einmal meine Einwände vorzubringen. Offensichtlich hatte mich die Rage so sehr gepackt, dass ich mein schlechtes Benehmen gegenüber meiner Vorgesetzten gar nicht mehr bemerkte.
    „Sie sind nichts Besonderes, nur weil Sie eine Werwölfin sind, Ms Wilder!“, fauchte Morgan mich an und stand auf. Sie reichte mir zwar nur bis zur Schulter, aber sie war kräftig gebaut und hätte mit ihrem einschüchternden Gesichtsausdruck wahrscheinlich sogar Dschingis Khan in die Flucht geschlagen. „Ich werde wegen dieser Werwolfsache keine Ausnahmen mehr dulden! Entweder Sie befolgen die Befehle, oder Sie verschwinden! Sie haben die Wahl!“
    Meine Handflächen begannen zu jucken, und als die Wölfin in mir spürte, dass man sie zu dominieren versuchte, trat sie vor ihre Höhle. Mit knirschenden Zähnen spannte ich meine Nackenmuskeln an und machte mich bereit für die nächsten Anweisungen der Wölfin. Zum Glück gab auf einmal eine der zum Bersten gespannten Sehnen in meinem Nacken ein drohendes Knacken von sich, sodass ich mich wieder fing. „Vielen Dank für Ihre Zeit, Ma’am“, sagte ich zu Morgan und war selbst über meinen ruhigen Tonfall verdutzt.
    Morgan ging zu ihrem Schreibtischstuhl zurück und griff nach den Unterlagen, in denen sie gelesen hatte, als ich hereingeplatzt war. „Sollten Sie es mir gegenüber noch einmal an Respekt fehlen lassen, dann wird es das Letzte sein, was Sie als Mitglied des NCPD getan haben, Detective Wilder. Haben wir uns verstanden?“
    „Ja, Ma’am“, flüsterte ich und schaute dabei auf meine Schuhe, denn bei einem Blick in ihr Gesicht hätte ich dem Miststück den Kopf abgerissen.
    „Dann war’s das wohl“, sagte sie abschließend und scheuchte mich mit einer Handbewegung hinaus. Niedergeschlagen schloss ich die Tür hinter mir – sehr behutsam.

5
    Als ich zu meinem Schreibtisch zurückkam, betrachtete Shelby gerade die Laborergebnisse, die mir Kronen gegeben hatte. Wütend riss ich ihr die Mappe aus den Händen und knallte sie auf den Tisch. „Um eins gleich klarzustellen, Ms Minirock, ich wollte Sie nicht als Partnerin, und ich weiß

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