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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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geholt hatte, entkrampften sich meine Hände langsam, und auch meine Augen nahmen wieder ihre menschliche Farbe an.
    „Das ist ja mal ganz was Neues“, brach Valerie Blackburn das Schweigen. „Hab ich ja noch nie gesehen, dass sich zwei Cops in die Haare kriegen!“
    Victor stand auf und zeigte auf die Tür. „Raus mit Ihnen. Alle beide!“
    Ich hob Shelbys Pistole auf und steckte sie in meinen Hosenbund. „Tut mir leid, Mr Blackburn.“
    „Glaub ich Ihnen sogar“, erwiderte er mit einem Nicken. „Sie mögen ein Geschöpf mit Ehre im Herzen sein, Detective Wilder, aber wenn Sie mir dieses dünnblütige Miststück nicht sofort aus den Augen schaffen, dann vergesse ich mich.“ Blitzschnell zog er ein silberfarbenes Messer mit krummer Klinge aus einem Versteck in seiner Kleidung und schien wild entschlossen, seine Drohung wahr zu machen.
    „Wir gehen schon“, versicherte ich ihm, und da Shelby offensichtlich wieder Anstalten machte, ihren Mund zu öffnen und die Situation vollends eskalieren zu lassen, zog ich sie unter den zornigen Blicken von Blackburn senior und Valerie am Ellbogen aus dem Zimmer. Auf dem Flur wartete bereits der aschfahle Hausangestellte, um uns mit finsterer Miene nach unten zu begleiten. Anscheinend wollte er sicherstellen, dass wir nach diesem unglaublichen Auftritt wirklich auf dem schnellsten Weg verschwinden würden.

8
    „Sagen Sie mal … haben Sie eigentlich noch alle Tassen im Schrank?“, explodierte ich vor dem Haus der Blackburns. „Wie können Sie eine unbewaffnete Person mit Ihrem Ballermann bedrohen?“
    „Ihr Blut ist ihre Waffe!“, schrie Shelby zurück. „Wenn sie könnten, würden diese Leute mich, ohne zu zögern, ausbluten lassen. Und Sie auch, Luna! Sie haben wahrscheinlich keine Vorstellung, für welche Preise die Schwarzmagier das Blut von Werwölfen verkaufen, oder?“
    „Das ändert nichts an der Tatsache, dass Ihr Verhalten absolut inakzeptabel ist! Ich bekomme nämlich langsam den Eindruck, dass Sie einen Heiligen Krieg führen, in dem die Blackburns Ihre Hauptfeinde sind!“, brüllte ich und schlug dabei mit der Hand gegen den Kotflügel des Fairlane, um meinem Ärger Luft zu machen. „Ich habe keine Zeit, mich mit Ihren Problemen herumzuschlagen, Shelby! Reißen Sie sich verdammt noch mal zusammen, oder gehen Sie mir aus dem Weg!“
    „Reißen Sie sich zusammen?“, wiederholte sie mit weit aufgerissenen Augen. „Und das aus dem Mund der Frau, die mich fast enthauptet hätte? Das ist ja wohl wirklich der blanke Hohn!“
    Zornig presste ich ein grollendes Knurren zwischen den Zähnen heraus. Diesmal hatte es nichts mit der Wölfin in mir zu tun – Shelby O’Halloran hatte ganz einfach ein unglaubliches Talent dafür, mich zur Weißglut zu treiben.
    „Tut mir leid“, sagte sie. „Das war unfair.“
    „Worauf Sie Ihren Arsch verwetten können“, brummte ich.
    Ein paar Augenblicke später wurde unser angespanntes Schweigen von Valerie Blackburn unterbrochen, die plötzlich aus der Eingangstür des Apartmentkomplexes trat und uns heranwinkte. „Sie nicht“, sagte sie zu Shelby. „Ich spreche nur mit Detective Wilder.“
    Shelby schien sich bessern zu wollen, denn sie drehte sich kommentarlos um und ließ mich und Valerie allein. „Scheinheiliges Miststück. Wie können Sie es nur mit so einer aushalten?“, sagte Valerie und warf Shelby noch einen zornigen Blick nach.
    „Meistens hilft ein heftiges Besäufnis ganz gut“, antwortete ich und erntete ein zaghaftes Lächeln von Valerie. Ihre Augen strahlten in einem bezaubernden Braunton, der mich an Vincent erinnerte, und auch ihr schwarzes Haar glich bis auf die Länge ganz dem ihres Bruders. In ein paar Jahren würde Valerie zweifellos eine wunderschöne Frau sein, aber im Moment dominierte noch der durchtriebene Ausdruck eines Teenagers das engelsgleiche Gesicht.
    „Mein Vater würde nie ein Wort über das verlieren, was ich Ihnen jetzt sage. Er ist einfach zu beschämt …“, begann sie.
    „Ich verspreche dir, dass er nichts von unserer Unterhaltung erfahren wird“, erwiderte ich. Valerie biss sich auf die Lippe und zögerte kurz, bevor sie zu erzählen begann.
    „Ich hoffe nur, dass uns Henri jetzt nicht beobachtet.“
    „Wenn du die magersüchtige Vogelscheuche meinst, die aussieht, als würde sie gerade von einem Marilyn-Manson-Konzert kommen, dann kann ich dich beruhigen. Er ist nicht in der Nähe. Ich würde ihn riechen“, versicherte ich ihr.
    „Cool. Hätte nicht gedacht,

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