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Nocturne City 03 - Todeshunger

Titel: Nocturne City 03 - Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Sie wissen, bin ich eine Insoli und durch die Zeitungsartikel über den O’Halloran-Fall bekannt wie eine bunte Hündin. Wenn da draußen jemand herumläuft und Werwölfe tötet, fühle auch ich mich bedroht, das können Sie mir glauben!«
    Während Donal und Ryushin sich meine Worte durch den Kopf gehen ließen, tauschten sie bedeutungsvolle Blicke mit den Viskalcis aus. Nach einer Weile stieß Aivars einen Grunzlaut aus und senkte das Kinn, was in seiner Welt höchstwahrscheinlich einem seitenfüllenden Monolog gleichkam.
    »Merken Sie sich gut, was ich Ihnen jetzt sage«, brummelte Ryushin. »Die Werwölfe und Hexen dieser Stadt werden sich das nicht gefallen lassen, Detective Bryson. Wir wissen, dass wir nicht sicher sind, und werden Maßnahmen ergreifen, um uns zu schützen – mit oder ohne Hilfe der Polizei.«
    »Tun Sie einfach Ihren Job …«, fügte Donal hinzu, »… dann werden Sie uns hier nicht so schnell wiedersehen. Wenn Sie uns aber weiter veralbern, werden Sie sich wünschen, davongelaufen zu sein, als Sie noch die Gelegenheit dazu hatten.«
    »Sie müssen uns nicht drohen«, sagte ich. »Wir werden herausfinden, wer es war. Wir werden dafür sorgen, dass die Seelen der Opfer Frieden finden.«

»Das sind große Worte!«, rief Janet Bledsoe von der Eingangstür, während der Kameramann auf mich zoomte. »Glauben Sie wirklich, Sie können Ihr Versprechen halten?«
    »Machen Sie, dass Sie rauskommen!«, fluchte Bryson. Einen Augenblick später war die Reporterin samt Team und Kamera verschwunden. Sie hatte, was sie wollte.
    »Hervorragend. Fünf Dollar, dass sie das in den Achtzehn-Uhr-Nachrichten bringt«, brummte ich grimmig.
    »Wir bleiben in Kontakt«, verabschiedete sich Donal mit einem Nicken und ging. Ryushin und seine Handlanger folgten ihm. Zum Schluss schlichen auch die Viskalcis mit ihren langen schwarzen Mänteln aus dem Revier.
    Bryson lehnte sich erschöpft gegen Shelleys Tresen. »Scheiße …«
    »Hast du etwas bemerkt?«, fragte ich.
    »Dass ich tot bin, wenn ich den Fall nicht schleunigst löse.«
    Ich seufzte. »Noch was?«
    »Ja, die beiden totenbleichen Schauergestalten mit ihrem Gruft-Look. Lange Ledermäntel im Sommer, da kriegt man doch die Motten!«
    Ich zog eine Braue hoch. »Du achtest auf die eigenartigsten Dinge.« Mit einem Blick aus dem Fenster sah ich der kleinen Gruppe nach. »Dann ist dir also nicht aufgefallen, dass keiner dieser hilfsbereiten Mitbürger von den Loups war?«
    Verlegen blinzelte mich Bryson an. »Heilige Scheiße … wusste ich doch, dass es gute Gründe gibt, dich mit im Boot zu haben, Wilder!«, rief er freudig aus und starrte unverhohlen auf meinen Ausschnitt. »Außer den offensichtlichen natürlich …«
    »David! Gerade als ich anfing, dich ernst zu nehmen, stellst du eindrucksvoll unter Beweis, was für ein Hornochse du bist!«, schmollte ich kopfschüttelnd. »Pass auf, ich habe in Battery Beach etwas zu erledigen. Kannst du mich hinbringen?«
    »Muss das jetzt sein?« ächzte er genervt. »Ich habe so einen Haufen Arbeit, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Was gibt’s denn so Wichtiges in Battery Beach?«
    Ich griff in die Jackentasche und berührte das Beweismitteltütchen mit der Wurzel aus Lauras Wohnung. »Das Ganze hat mit Lautrec angefangen, und jetzt fühlt sich seine Geliebte bedroht. Da gibt es einen Zusammenhang, und ich kenne jemanden, der mir sagen kann, wovor sich Laurel fürchtet.«
    »Dafür schreibst du einen Dienstfahrtantrag!«, warnte mich Bryson auf dem Weg zum Wagen. »Ich habe mein Spesenkonto schon überzogen.«
    »Habe ich dir nicht schon einmal gesagt, du sollst deine Puffbesuche nicht über die Spesen-Kreditkarte abrechnen?«
    »Typen wie ich müssen nicht bezahlen, wenn sie in den Puff gehen!«
    »Oh mein Gott … halt einfach die Klappe und fahr.« Ich verdrehte die Augen und lehnte mich seufzend zurück.

6
    Wir fuhren nach Battery Beach, und auf der Fahrt murrte Bryson weiter ohne Punkt und Komma über seine Spesenabrechnung und den Dienstfahrtantrag. Erst »Keep on lovin’ you« im Radio konnte ihn für ein paar Augenblicke beruhigen. Als wir etwa die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatten, bemerkte ich ein grünes Auto, das uns bereits seit einiger Zeit zu folgen schien. Am Steuer saß ein erzürnt dreinschauender Mann, den ich sofort als Werwolf erkannte.
    »Bryson«, sprach ich meinen Kollegen an, der sich auf den Verkehr konzentrierte. Dabei tat ich, als würde ich mir einen Zopf flechten, um

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