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Nocturne City 03 - Todeshunger

Titel: Nocturne City 03 - Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Ich schaue gar nicht hin!«
    »Ich bin nackt, David!«, schrie ich ihn an.
    »Ja, das sehe ich.«
    »Raus!«, knurrte ihn Dmitri an und ließ seine Reißzähne aufblitzen, woraufhin Bryson den Kopf einzog und zurück auf den Flur verschwand.
    »Bist du so weit?«, fragte er.
    »Ja, jetzt«, antwortete ich, während ich mir das zerfetzte T-Shirt überstreifte und die Jacke anzog.
    »Tut mir leid«, brummte Bryson, als er den Kopf wieder durch die Tür steckte. »Ich wollte nur vorbeikommen und schauen, ob sie dich wieder zusammengeflickt haben.« Dann streckte er Dmitri die Hand hin. »Juri, nicht wahr? Ich bin Dave Bryson.«
    »Ich heiße Dmitri«, antwortete mein leicht angesäuerter Freund, ohne auch nur daran zu denken, Bryson die Hand zu schütteln. »Luna hat mir von dir erzählt.«
    »Äh, also, das war so …«, stammelte Bryson, der sofort bleich wurde. »Was Luna dir erzählt hat … äh, also, was ich getan haben könnte … äh, das tut mir leid. Sehr sogar.«
    Dmitris Augen färbten sich dunkel. »Sollte es auch, du hast ihr nämlich jede Menge Kummer bereitet, und wenn ich s mir recht überlege, kann ich dich nicht leiden.«
    »Oh, ihr Götter«, stöhnte ich und schob mich zwischen die beiden. »Jetzt dreht mal die Testosteronventile wieder zu, sonst wächst euch beiden noch ein Pelz auf dem Rücken.« Dann nahm ich den Strauß Gänseblümchen aus Davids Hand und bedankte mich für die nette Geste, was er mit einem Lächeln quittierte. »Kannst dir sicher vorstellen, dass ich nicht nur deshalb hier aufgelaufen bin.«
    »Oh?«
    »Nein«, entgegnete er. »Ich wollte dir sagen, dass wir Carla gefunden haben. Morgan denkt natürlich, dass ich auf der Stelle losziehe und sie ins Revier bringe. Aber ich will verdammt sein, wenn ich noch einmal allein ins Quartier eines Werwolfsrudels spaziere.«
    »Dir ist schon klar, dass sie dich aus dem NCPD schmeißen kann, wenn ich mit dir gehe, oder?«, gab ich zu bedenken.
    Er zog eine Schulter hoch. »Besser arbeitslos als tot, denke ich, Wilder.«
    Rasch wand ich mich aus Dmitris Umarmung und nahm seine Hände. »Ich muss los. Du siehst ja, der Job ruft …« Innerlich bettelte ich ihn förmlich an, nicht wieder den alten Streit vom Zaun zu brechen, aber seine verkrampften Gesichtszüge verrieten mir, dass mein Wunsch nicht in Erfüllung gehen würde.
    »Ich werde mitgehen. In deinem Zustand kannst du nicht allein draußen herumlaufen.«
    »Nein, das wirst du nicht«, erwiderte ich bestimmt und drückte ihn mit der flachen Hand von mir weg. Die Worte, die ich mir im Kopf zurechtlegte, zerrissen mir die Brust vor Schmerz, noch bevor ich sie ausgesprochen hatte. Ich konnte ihn nicht mitnehmen. Der Biss des Dämons konnte für uns beide höllischen Ärger bedeuten.
    Dmitris Züge verzerrten sich. »Was meinst du mit ›nein‹?« Bryson starrte uns an, als seien wir zwei Tiere im Zoo.
    »Ich meine …« Mit einem tiefen Atemzug versuchte ich, mir Mut zu machen und das Zittern in meiner Stimme herunterzuschlucken. »Ich meine, dass ich deine Hilfe nicht will. Ich brauche sie nicht, verstehst du? Also spar dir den Machomist und lass mich einfach zufrieden, damit ich meinen Job machen kann!«
    »Hör auf, Luna«, erwiderte er leise.
    »Ich?« Kopfschüttelnd warf ich die Arme in die Luft. »Was tue ich denn? Du bist doch derjenige mit dem Dämon in der Brust, derjenige, der mir Angst macht, und derjenige, den ich partout nicht bei diesem Fall gebrauchen kann. Ist das bei dir angekommen, oder soll ich’s dir noch mal als SMS schicken?«
    »Verdammt, Wilder, ein Eisblock ist gar nichts gegen dich!«, brummte Bryson.
    »Ach, halt die Klappe, David!«, schimpfte ich. »Dmitri will nicht akzeptieren, dass ich ihn nicht an meiner Seite dulden kann, solange der Dämon ihn so unberechenbar macht.« Obwohl ich nur die Wahrheit gesagt hatte, kämpfte ich mit den Tränen. Dmitri hingegen schien sich in eine Salzsäule verwandelt zu haben. Anscheinend hatte ich ihn so sehr vor den Kopf gestoßen, dass er kein Wort mehr herausbrachte. Mit einem Nicken teilte ich Bryson mit, wir sollten uns besser auf den Weg machen. Als wir gingen, drehte ich mich nicht mal mehr zu Dmitri um. Es war besser, denn andernfalls hätte er gesehen, was mit mir los war.
    Auf dem Flur ließ Bryson ein beeindrucktes Pfeifen hören. »Verdammt, Wilder. Dein Freund ist ja ein Werwolf, wie er im Buche steht. Hat er Vorstrafen?«
    »Wenn du nicht für den Rest deines Lebens aus einer Schnabeltasse speisen willst,

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