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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Einfahrt. Eine Frau stieg aus. Auf dem Weg durch die Eingangstür öffnete sie den Briefkasten und nahm den Inhalt heraus. Mrs.   Swanson.
    Als ich aus dem Laster stieg, waren meine Muskeln vom langen Sitzen im Führerhaus so gespannt wie Klaviersaiten. Ich ging zur Eingangstür.
    Die Frau, die mir öffnete, war so alt wie ich, vielleicht einige Jahre älter. Sie hatte dunkles Haar, das soeben zu ergrauen begann, und große braune Augen hinter einer randlosen Brille. Sie lächelte, sagte hallo und fragte, ob sie mir helfen könne. Mir wurde auf der Stelle übel. Sie war eine Frau, die keine Ahnung davon hatte, daß ihr Gatte eine seiner Klientinnen vögelte.
    »Ist Dougie schon zu Hause?« fragte ich.
    »Dougie? So hat ihn ja schon seit Jahren niemand mehr genannt.«
    »Wir sind ganz alte Freunde«, nahm ich diesen Hinweis auf. »Ich war hier in der Gegend und habe gedacht, ich schaue mal vorbei. Er hat doch noch seine Kanzlei?«
    »Ja, die hat er noch. Er ist sogar gerade im Büro, aber in ein paar Minuten müßte er nach Hause kommen. Wollen Sie nicht reinkommen und auf ihn warten? Es tut mir leid, ich habe Ihren Namen nicht verstanden.«
    »Alex«, sagte ich. »Alex McKnight.«
    Die nächste halbe Stunde verbrachte ich damit, in ihrer Küche zu sitzen. Es war eine hübsche Küche, aber nichts im Vergleich zu einer von Vargas maßgeschneiderten. Mrs.   Swanson schnitt mir ein Stück vom besten selbstgebackenen Möhrenkuchen ab, den ich jemals gegessen hatte, und fragte mich sogar, ob ich ein Bier wollte. Wir unterhielten uns über meine Hütten, wie mein Vater sie eigenhändig gebaut hatte, und daß er dreißig Jahre lang Arbeiter bei Ford gewesen war. Ihr Vater hatte bei General Motors gearbeitet. Nach jeder Minute, die ich mit ihr verbrachte, haßte ich ihren Ehemann ein bißchen mehr. Als er nach Hause kam, war ich so weit, ihm eins auf die Schnauze zu geben.
    Ich wartete in der Küche, während sie hinausging, um ihn im Wohnzimmer zu begrüßen.
    »Douglas«, hörte ich sie sagen, »da wartet ein Mann auf dich. Er heißt Alex McKnight.«
    Swanson kam um die Ecke. Er kam mir vage bekannt vor – Mitte fünfzig, gut in Form für einen Mann, der die meiste Zeit des Tages hinter einem Schreibtisch verbrachte, und natürlich das Silberhaar, das jeder gute Anwalt in den Fünfzigern einfach haben muß. Ich hatte ihn ein paarmal in der Stadt getroffen, und ich war mir ziemlich sicher, daß ich ihm einmal vorgestellt worden war, aber ich war ganz sicher, ihn noch nie so wütend wie in diesem Moment gesehen zu haben. »Was zum Teufel machen Sie in meinem Haus?« fragte er.
    »Ich esse den Möhrenkuchen Ihrer Frau. Wir unterhalten uns sehr nett.«
    »Sie haben drei Sekunden zu verschwinden, bevor ich die Polizei rufe.«
    »Liebling, was ist denn los?« wollte seine Frau wissen.
    »Ihr Mann ist ein richtiger Scherzkeks«, sagte ich. »Das macht er doch jedesmal mit mir, jedesmal, wenn wir uns sehen. Wirklich, Dougie, du mußt ihr das damals vom College erzählen.«
    »Ich zähle«, sagte er und griff zum Telefon. »Eins.«
    »Dougie war in diesem Hotelzimmer«, sagte ich. Sie sah mich mit großen Augen an, dann ihren Gatten, dann wieder mich. »Da klopft es an die Tür. Er macht auf, und es ist der Zimmerservice.«
    »Zwei«, sagte er. »Ich wähle.«
    »Der Kellner hat ein Riesentablett dabei und darauf eine Flasche Champagner. Dougie sagt: ›Ich habe keinen Champagner bestellt.‹ Der Kellner sagt: ›Mit den Grüßen des Hauses‹ und verliert in dem Moment die Kontrolle über das Tablett, und, stellen Sie sich das mal vor, kippt das ganze Ding direkt auf Dougies Kopf.«
    Swanson hielt im Wählen inne. Entweder hatte er vergessen, was nach zwei kommt, oder ich hatte seine Aufmerksamkeit geweckt.
    »Was meinst du, Dougie? Soll ich deiner Frau die Geschichte nicht zu Ende erzählen?«
    »Was wollen Sie? Warum sind Sie hier?«
    »Wir müssen uns kurz unterhalten. Können wir das irgendwo in Ruhe tun?«
    »Hier drinnen«, sagte er. Er öffnete eine Doppeltür aus Glas. In dem Raum stand ein antiker Schreibtisch, und juristische Werke füllten zwei ganze Wände.
    »Ich wollte Ihnen noch danken, Ma’am«, sagte ich zu Mrs.   Swanson. Sie sagte kein Wort. Sobald ich sein Büro betreten hatte, zog Swanson die Türen fest zu.
    Ich setzte mich auf den Besucherstuhl. Swanson blieb an der Doppeltür stehen, mit dem Rücken zu mir, als überlegte er, was als nächstes zu tun sei.
    »Sie rufen in meinem Büro an«, sagte er, als

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