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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Tür zufiel, ging ich ans Fenster.
    »Alex, was machen Sie da? Gehen Sie da weg!«
    Ich beachtete ihn nicht. Ich sah zu, wie die Männer in einen schwarzen Audi stiegen. Es war nicht der Wagen aus Leons Video und auch nicht dasselbe Kennzeichen, aber auch dieses Nummernschild kam aus Ontario.
    Ich ging zurück zur Theke. »Geben Sie mir einen Stift«, sagte ich und griff nach einer Serviette.
    »Was?«
    »Sie können die Hände jetzt vom Tresen nehmen. Er ist weg. Geben Sie mir einen Stift.«
    Endlich löste er sich aus seiner Erstarrung, stieß sich förmlich von der Theke ab und fand einen Stift für mich. Ich schrieb die Autonummer auf eine Cocktailserviette. Bennett lehnte über dem Becken in der Theke, als müsse er sich übergeben.
    Als Margaret mit einem Tablett voll Essen aus der Küche kam, blieb sie wie angewurzelt stehen. »Was geht hier vor sich? Was ist los? Alex, was zum Teufel ist mit Ihrem Gesicht passiert?«
    Bennett schüttelte den Kopf. Ham blieb am Tisch sitzen und starrte auf die Tür.
    »Sie können mir jetzt das Bier zapfen«, sagte ich. »Und dann fangen Sie mal an zu reden.«
    Er griff nach einem Becher, betätigte den Zapfhahn und knallte dann den Becher vor mir auf den Tisch. Schaum floß über die ganze Theke.
    Als Ham endlich aufstand und zum Tresen kam, bat ihn Bennett, sich um alles zu kümmern.
    »Erzählt mir vielleicht jemand, was hier los ist?« sagte Margaret.
    »Ich erzähl’s dir später«, sagte Bennett. »Ich brauche erst mal frische Luft.«
    Ich war so schnell hinter ihm, daß die Tür keine Chance bekam, sich zu schließen. »Wer war dieser Mann?« fragte ich. »Wie heißt er?«
    »Ich kenne seinen Namen nicht.«
    »Und ob Sie den kennen. Er war einer von den drei Männern, die Sie benutzt haben, um Vargas auszunehmen.«
    Er blieb mitten auf dem Parkplatz stehen. Er wandte sich zu mir um. Er stand so dicht vor mir, daß er mit den gut fünfzehn Zentimetern, die er größer war als ich, auf mich herabsehen mußte. Er sagte kein Wort.
    »Fangen Sie ruhig mit Ihren Erklärungen an«, sagte ich.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich sehe sowieso schon erbärmlich aus, Bennett. Ich habe nichts mehr zu verlieren. Entweder Sie erzählen mir jetzt was, oder wir tragen die Sache anders aus.«
    Er seufzte tief und müde. »Kommen Sie mit.«
    Ich ging hinter ihm her um den Parkplatz herum zum Fluß. Ich sah das Dock, an dem ich Vargas nach unserem kleinen Arbeitsessen zurückgelassen hatte. Am Ufer stand ein Picknicktisch. Bennett setzte sich, und ich tat dasselbe, ihm direkt gegenüber. Zwei Boote fuhren vorbei. Die Sonne würde bald untergehen. Es war ein weiterer gottverdammt schöner Sonnenuntergang, aber wie verbrachte ich ihn!
    »Wie haben Sie es herausgefunden?« fragte er.
    »Überhaupt nicht. Wenigstens zunächst nicht. Das war ja das Problem. Ich hätte mir viel Ärger erspart, wenn ich eine Weile nachgedacht hätte.«
    »Versteh ich nicht.«
    »Ich habe gedacht, das Ganze ist eine Falle. Es muß eine Falle sein. Der Einsatz Ihres Wagens, die Unterbringung der Indizien, erst bei Gill und dann bei Jackie …«
    »Wo haben Sie das her?«
    »Ich habe das Video gesehen. Leon hat es mir gezeigt.«
    »Ja, das Video. Das hat der Polizei bestimmt gefallen. Ich nehme an, Vargas hat es ihnen gegeben. Wenn das kein Glückstreffer ist – irgendein Arsch filmt das Ganze …«
    »Genau das ist der Punkt«, sagte ich. »Dieser Glückstreffer. Wer hätte darauf kommen können?«
    »Was meinen Sie?«
    »Sie konnten nicht wissen, daß das passiert. Keiner konnte das.«
    »Ich verstehe noch immer nicht.«
    »Die Falle«, sagte ich. »Sie funktioniert einfach nicht. Wenn jemand Sie alle drei reinlegen wollte, warum nimmt er dann Ihren Wagen und bringt ihn wieder hierher? Für Sie ist das keine Falle. Ohne das Video wären Sie durch nichts mit der Sache verknüpft. Nur Jackie und Gill.«
    Er dachte einen Moment darüber nach. »Okay.« sagte er. »Okay, ich verstehe, was Sie meinen.«
    »Was hatten Sie vor? Ein anonymer Tip übers Telefon? Der Polizei erzählen, bei Jackie und Gill seien Teile der Beute?«
    »Wovon reden Sie?«
    »Sie sacken das Geld ein. Und Jackie und Gill kassieren die Strafe.«
    »Alex, Sie haben das völlig falsch verstanden. Nicht deshalb haben wir das gemacht.«
    »Wer ist wir, Bennett? Wer hat damit zu tun gehabt? Erzählen Sie mir erst mal, wer der dritte Gangster war. War das nicht der andere vorhin in der Kneipe?«
    »Nein, es war mein Sohn.«
    »Ihr Sohn ist

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