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Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition)

Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boenke
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Warum war die erste Leiche dann zerteilt?«
    »Vielleicht
hat der Täter die Leiche erst nachträglich zerteilt, weil irgendetwas schiefgelaufen
war?«
    »Möglich.
Und das zweite Opfer, das hat er sich dann gleich gesucht, als er die Leichenteile
des ersten Opfers entsorgt hat?«
    »Ganz schön
kaltblütig.«
    »Vielleicht
war es doch ein Unfall und der Täter hat die Gelegenheit einfach beim Schopf gepackt,
um sein Werk doch noch zu vollenden?«
    »Aber, was
ist das Motiv, einen Toten so herzurichten? Und warum nimmt man dann einen x-Beliebigen?«
    »Vielleicht
ist es doch so, dass er das Opfer kannte und wusste, dass er nach Hause wollte.
Er hat ihn einfach von Friedberg aus mitgenommen und dann getötet. Das erscheint
mir wahrscheinlicher als ein Zufall.«
    »Und die
Mütze hat der Täter dann hier aus dem Auto geschmissen, das ist eher unwahrscheinlich.«
    »Das ganze
Spekulieren bringt nichts, wir müssen die Mütze der Blonden bringen!«
    »Nein, wir
dürfen sie nicht anfassen, wegen der Spuren. Wir rufen die Kommissarin an, aber
fotografiere sie vorher noch!«
    »Können
vor Lachen, meine Kamera hat sie doch konfisziert, aber ohne Speicherkarte. Macht
nichts, ich habe ja noch meine alte Kamera. Übrigens, ich habe da eine Idee wegen
des komischen Geräusches, was die Immaculata da gehört hat. Können wir nachher noch
geschwind bei Herrmann vorbeifahren? Aber zuerst nach Hause, ich muss noch etwas
holen.«
    »Von mir
aus. Wie sah sie eigentlich aus?«
    »Wer?«
    »Na, die
Kommissarin, wer sonst? Gott sei Dank konnte sie ja alles aufklären. Das hätte mich
auch gewundert, wenn sie dich ausgerechnet in einem Kloster angebaggert hätte. Komm,
erzähle, wie sieht sie aus?«
    Cäci versuchte,
ihre Frage so belanglos wie irgend möglich zu gestalten. Und ich antwortete so zutreffend
wie möglich:
    »Wie meinst
du, du kennst sie doch auch: blond, circa 1,75 Meter groß, schlanke Figur, ebenmäßiges
Ge…«
    »Du Depp,
du weißt genau, was ich meine, so ohne halt.«
    »Wie ohne,
trägt die ein Gebiss?«
    »Hei, jetzt
im Ernst, wie sieht sie aus? Sag schon!«
    »Ich habe
weggeschaut, meine Lebenspartnerin ist ja schließlich schwanger und da …«
    »Schwätzer!
Sieht sie nackt besser aus als ich?«
    Ich stocherte
mit meinen eiskalten Füßen im Schnee herum.
    »Viel besser
… eigentlich nicht. Eigentlich seht ihr beide gleich besser aus. Du brünett, sie
blond. Du hast eher Mokkatässchen, sie eher Kaffeetassen. Sie ist übrigens eine
echte Blondine.«
    Ich stocherte
weiter im kristallenen Schnee. Das Gespräch war mir eher peinlich, zu sexistisch.
    »Du hast
doch vorhin gesagt, du hättest weggeschaut. Ich weiß jetzt, warum dich so viele
Menschen für doof halten. Kannst du nicht einmal auf eine ernste Frage eine ernste
Antwort geben? Geht das eigentlich nicht, mal ernst zu sein? Wenn das dein Sohn wüsste, was sein Vater für einer ist!«
    Beide mussten
wir plötzlich laut lachen, ich in der Kälte, sie im kälter werdenden Wagen. Mit
Cäcis Handy, meins schien eingefroren, riefen wir die attraktive Kommissarin an.
Schon zehn Minuten später war sie mit einem Herrn der Spurensicherung an der Stelle,
wo die Kappe bunt im Schnee liegend ihren letzten närrischen Gruß verschwendete.

21
Hörtest
     
    Christopherus-Lied
     
    Christopherus,
du trüber
    Geleiter
durch die Fluten,
    hilfst anderen
hinüber
    und musst
im Herzen bluten.
    Wer ist
es wert,
    dass ein
Riese ihn ehrt?
    Wer belohnt
deine Kraft,
    wenn sie
Heilsames schafft?
     
    Ein Kind
auf deinem Rücken
    sollst du
hinübertragen.
    Es droht
dich zu erdrücken,
    doch horch,
es will dir sagen:
    Ich bin
es wert,
    dass ein
Riese mich ehrt.
    Was du tust,
tu es mir,
    und ich
lebe in dir.
    Verfasser
unbekannt
     
    »Was willst du denn mit dem Dinosaurier-Teil?«
    Herrmann
stand mächtig im geöffneten Spalt des rostroten Stahltores seiner Werkstatt und
lachte lautstark, als er mein massiges Mitbringsel sah.
    »Aus dem
heimischen Museum? Ich glaub’s ja nicht, soll ich dir da was drauf singen? Garantiert
noch von deinem Vater? Kommt rein, sonst kühlt’s aus. Verdammt kalter Winter!«
    Aus Herrmanns
alter Werkstatt roch es herrlich nach Öl, abgebrannten Schweißelektroden und noch
etwas anderem. Ein dumpfes atonales Getrommele erfüllte den Werkstattraum.
    »Und raus
mit der Sprache, wo soll ich dir das einbauen? In deinen verdammten Benz? Da ist
ja selbst der zu klein, hahaha!«
    Er deutete
mit dem schweren Schraubenschlüssel auf mein antikes Grundig TK 20. Es

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