Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
Vom Netzwerk:
stehenblieb.
    »Das weiß ich. Aber das hier, was ist das.«
    »Ein Zimbal. Auch Hackbrett genannt.«
    »Sieht eher wie ein Kunstwerk aus.«
    »Ist es auch. Vor allem scheint das hier ein wirklich gutes Instrument. Murphy hat vor ein paar Jahren selbst ein mindestens ebenso schönes Zimbal gemacht. Es hatte einen wunderbaren Klang. Seine Schwester Maureen war so begeistert davon, daß er es ihr geschenkt hat.«
    »Das sieht ihm ähnlich. Meinst du, daß ihm dieses hier gefallen würde? Ein Zimbal, das jemand anderes gemacht hat als er?«
    Maggie zog eine Braue hoch. »Du könntest ihm eine Tüte voll Wind schenken, und er würde sie hüten wie einen Schatz.«
    Aber Shannon hatte sich bereits entschieden und marschierte schnurstracks in das Geschäft.
    Sie beobachtete, wie der Verkäufer das Zimbal aus dem Schaufenster nahm, und lauschte begeistert, als er ihr demonstrierte, was für eine herrliche Musik dem Instrument zu entlocken war.
    »Jetzt kann ich ihn direkt vor mir sehen, wie er darauf spielt. Du nicht?« fragte Shannon Maggie. »Mit diesem halben Lächeln auf dem Gesicht.«
    »Ich kann's mir vorstellen.« Maggie wartete, bis der glückliche Verkäufer auf der Suche nach einem geeigneten Karton nach hinten ging. »Du bist also doch in ihn verliebt.«
    Um Zeit zu gewinnen, suchte Shannon umständlich in ihrer Tasche nach ihrem Portemonnaie. »Eine Frau kann einem Mann ja wohl ein Geschenk kaufen, ohne daß sie deshalb gleich in ihn verliebt sein muß.«
    »Nicht, wenn sie während des Kaufs einen solchen Glanz in den Augen hat. Also, was willst du tun?«
    »Es gibt nichts, was ich tun könnte.« Stirnrunzelnd zog Shannon ihre Kreditkarte heraus. »Dabei habe ich schon unzählige Male darüber nachgedacht.«
    »Er ist nicht der Typ, der Liebe als etwas Nebensächliches oder Vorübergehendes sieht.«
    Diese Worte und das Wissen, daß sie den Tatsachen entsprachen, machten Shannon angst. »Bedräng mich nicht, Maggie.« Statt jedoch barsch klang ihre Stimme eher flehentlich. »Die ganze Sache ist furchtbar kompliziert, und ich tue mein möglichstes, um ihm nicht weh zu tun.«
    Sie hob überrascht den Kopf, als Maggie ihr begütigend die Wange tätschelte. »Es ist schwer, nicht wahr, wenn man sich mit einem Mal verliebt, ohne daß man je gedacht hätte, daß einem so etwas überhaupt einmal passiert.«
    »Ja, es ist furchtbar schwer.«
    Maggie ließ ihre Hand sinken, bis sie auf Shannons Schul ter lag. »Tja«, sagte sie in fröhlicherem Ton. »Er fällt bestimmt in Ohnmacht, wenn du ihm dieses Geschenk überreichst. Wo nur der verdammte Verkäufer bleibt? Rogan wird mir das Fell über die Ohren ziehen, wenn ich dich nicht um Punkt drei bei ihm abliefere.«
    »Oh, du hast schon immer den Eindruck auf mich gemacht, als hättest du schreckliche Angst vor ihm.«
    »Manchmal lasse ich ihn das denken. Zur Stärkung seines Selbstbewußtseins, wenn man so will.«
    Shannon spielte mit einem Mundharmonikaständer auf dem Verkaufstresen herum. »Du hast mich noch gar nicht gefragt, ob ich unterschreiben werde.«
    »Du hast mir schließlich deutlich genug zu verstehen gegeben, daß das eine Sache ist, die nur dich und Rogan betrifft.«
    Als der Verkäufer endlich zurückkam, hielt Shannon ihm lächelnd die Kreditkarte hin. »Willst du mit dieser Feststellung etwa mein Selbstbewußtsein stärken, Margaret Mary?«
    »Sei dankbar, daß du nicht statt dessen einen Tritt in den Hintern bekommst.«
    »Ich werde unterschreiben«, platzte es aus Shannon heraus. »Ich weiß nicht, ob ich es erst jetzt in diesem Augenblick oder bereits, als er mich zum ersten Mal darum bat, entschieden habe, aber auf alle Fälle tue ich's.« Sie schluckte und legte sich die Hand auf den Magen, der mit einem Mal flatterte, als flögen tausend Schmetterlinge darin herum. »Jetzt ist mir schlecht.«
    »So ähnlich ging es mir damals auch. Schließlich hast du dein berufliches Glück soeben in die Hände eines anderen gelegt.« Mitfühlend legte Maggie ihr den Arm um die Taille. »Aber in Rogan hast du einen perfekten Manager.«
    »Ich weiß. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich für ihn auch die perfekte Malerin bin.« Sie beobachtete, wie der Verkäufer das Zimbal in die Schachtel schob. »Offenbar passiert es mir in letzter Zeit des öfteren, daB ich nicht weiß, ob ich für die Männer, die mir etwas bedeuten, die Richtige bin.«
    »Ich sage dir, wie wir die Sache angehen, Shannon. Wir fahren jetzt in Rogans elegantes, beeindruckendes Büro und

Weitere Kostenlose Bücher