Nora Roberts
bringen den geschäftlichen Teil des Unternehmens schnell und schmerzlos hinter uns. Ich kann dir sagen, dann ist das Schlimmste geschafft.«
»In Ordnung.« Sie nahm den Stift, den der Verkäufer ihr hinhielt, und unterschrieb mechanisch den Kreditkartenbeleg.
»Und dann fahren wir nach Hause und köpfen eine Flasche von Sweeneys bestem Champagner.«
»Du kannst nichts trinken. Du bist schwanger.«
»Dann trinkst du eben allein. Eine ganze Flasche französischen Champagner nur für dich. Denn, meine Liebe, ich bin der Meinung, daß du dich heute unbedingt zum zweiten Mal in deinem Leben betrinken mußt.«
Shannon atmete seufzend aus. »Da hast du wahrscheinlich recht.«
Natürlich hatte Maggie recht gehabt. Wenige Stunden später stellte Shannon fest, daß sich jeder Zweifel, jede Angst und jede Frage problemlos in einer Flasche Dom Pérignon ertränken ließen.
Und Maggie stand der Trinkenden zur Seite, äußerte bei jedem Jammern einen Laut des Mitgefühls und lachte über jeden noch so schlechten Witz.
Als Rogan nach Hause kam, saß Shannon mit verträumtem Blick im Salon und hielt das letzte Glas in der Hand, das sich der Flasche entlocken ließ.
»Margaret Mary, was hast du mit ihr angestellt?«
»Sie ist ordentlich abgefüllt.« Zufrieden hob Maggie in Erwartung eines Kusses ihren Kopf.
Mit hochgezogenen Brauen sah er die leere Flasche an. »Das überrascht mich nicht.«
»Sie mußte sich entspannen«, sagte Maggie in leichtem Ton. »Und außerdem hatte sie was zu feiern, auch wenn sie es selbst noch nicht glaubt. Aber jetzt fühlst du dich wohl, Shannon, nicht wahr.«
»Pudelwohl.« Sie sah die beiden mit einem strahlenden Lächeln an. »Hallo, Rogan, wann bist du denn nach Hause gekommen? Weißt du, man hat mich vor dir gewarnt«, fuhr sie fort, noch ehe er eine Gelegenheit zu antworten bekam.
»Ach ja?«
»Allerdings. Rogan Sweeney ist aalglatt, hat man mir gesagt.« Sie hob ihr Glas an den Mund und leerte es in einem Zug. »Und das stimmt.«
»Nimm es als Kompliment, mein Schatz«, empfahl Maggie ihrem überraschten Mann. »So ist es sicher gemeint.«
»Und ob es das ist«, pflichtete Shannon ihr begeistert bei. »In ganz New York gibt es keinen gerisseneren Kerl als dich. Und obendrein siehst du noch phantastisch aus.« Sie erhob sich von ihrem Sessel und kicherte, als sich um sie herum alles zu drehen begann. Als Rogan ihren Arm nahm, damit sie nicht vornüberfiel, lehnte sie sich an seine Schulter und gab ihm einen schmatzenden Kuß. »Was habe ich für zwei hübsche Schwager, findest du nicht, Maggie? Hübsch wie die Prinzen.«
»Die reinsten Schätze.« Maggie sah Rogan mit einem breiten Grinsen an. »Alle beide. Möchtest du dich jetzt vielleicht ein bißchen hinlegen, Shannon?«
»Nein.« Strahlend griff Shannon nach ihrem Glas. »Guck, es is' noch'n bißchen was drin. Am besten nehme ich das Glas einfach mit. Ich muß nämlich telefonieren. Privat, wenn ihr nichts dagegen habt.«
»Und wem bitte gilt dieser private Telefonanruf?« fragte Maggie sie.
»Einem gewissen Murphy Muldoon, Grafschaft Clare, Irland.«
»Ich komme mit und wähle die Nummer für dich«, schlug Maggie vor.
»Das schaffe ich durchaus allein. Ich habe seine Nummer in meinem zuverlässigen kleinen elektronischen Notizbuch gespeichert. Ohne das Ding gehe ich nirgendwo hin.« Das Glas gefährlich schräg in der Hand, sah sie sich im Zimmer um. »Wo habe ich es nur? Keine aufstrebende junge Karrierefrau kommt ohne ihr elektronisches Notizbuch zurecht.«
»Ich bin sicher, es liegt irgendwo herum.« Maggie blinzelte Rogan zu, nahm Shannon am Arm und führte sie hinaus. »Aber zufällig habe ich seine Nummer im Kopf.«
»Du bist so clever, Maggie! Das habe ich sofort bemerkt – auch wenn ich dir am Anfang liebend gern eine gescheuert hätte.«
»Das ist nett. Setz dich einfach hier in Rogans großen Sessel. Dann kannst du mit Murphy über alles reden, was du willst.«
»Er hat einen unglaublichen Körper, Murphy, meine ich.« Kichernd ließ sich Shannon in den Sessel hinter Rogans Schreibtisch fallen. »Obwohl ich sicher bin, daß Rogan auch nicht gerade übel ist.«
»Das kann ich dir sagen. Hier, du sprichst in dieses Ende und horchst durch das andere.«
»Ich weiß, wie man ein Telefon benutzt. Ich bin sogar ein Profi, wenn ich so sagen darf. Murphy?«
»Ich habe noch nicht fertig gewählt. Ich bin eine Amateurin, was das Telefonieren betrifft.«
»Schon in Ordnung. Jetzt klingelt es. Da ist Murphy.
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