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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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geballten Fäusten da. »Ich begehre dich mehr als meinen nächsten Atemzug. Und dieses Verlangen bringt mich um.«
    »Ich habe einen Fehler gemacht.« Sie fuhr sich mit zitternden Händen durchs Haar. »Ich habe einen entsetzlichen Fehler gemacht. Tut mir leid. Aber es darf nicht weitergehen.« Sie spürte, daß er sie anzog wie ein kraftvoller Magnet. Negativ gegenüber Positiv. Kraft gegen Kraft. »Ich bitte dich, Murphy, halt dich von mir fern.«
    »Das kann ich nicht. Du weißt, daß ich das nicht kann.«
    »Dann haben wir ein Problem.« Entschlossen, sich zu beruhigen, kehrte sie mit wackligen Beinen an den Tisch zurück und nahm ihr Weinglas in die Hand. »Aber wir können es lösen«, sagte sie zu sich selbst, während sie das Glas an die Lippen hob. »Es gibt eine Lösung für jedes Problem. Sag nichts«, befahl sie und hob die Hand wie ein Verkehrspolizist. »Laß mich nachdenken.«
    Das Seltsame war, sie hatte sich nie als besonders sinnlichen Menschen gesehen. Hin und wieder hatte sie mit Männern, die sie mochte und respektierte, ein paar nette Augenblicke erlebt. Doch für das, was sich zwischen ihr und Murphy ereignete, war »nett« ein lächerlich farbloses Wort.
    Hier ging es um Sex, dachte sie. Und Sex war in Ordnung und erlaubt. Sie waren beide erwachsen, beide frei. Sie mochte und respektierte ihn, ja in vielerlei Hinsicht empfand sie sogar Bewunderung für ihn. Was also war falsch daran, mit ihm ins Bett zu gehen, damit sie wieder zur Ruhe kam und sich überlegen konnte, was mit dem Rest ihres Lebens anzufangen war?
    Nichts, dachte sie, außer daß er ihr lächerlicherweise den Hof zu machen schien. Sie nippte erneut an ihrem Wein und stellte das Glas auf den Tisch zurück. Am besten überwänden sie dieses eine Hindernis.
    »Wir wollen miteinander ins Bett gehen«, setzte sie an.
    »Nun, mit dir ins Bett zu gehen ist bestimmt angenehm, aber mit dir zu schlafen, stelle ich mir noch netter vor.«
    »Spar dir deine semantischen Spielereien, Murphy.« Doch auch wenn sie ihn schalt, lächelte sie, erleichtert, weil sie wieder das vertraute Blitzen in seinen Augen sah. »Ich denke, daß dieses Problem auf vernünftige und beide Seiten zufriedenstellende Weise gelöst werden kann.«
    »Du hast manchmal eine wunderbare Art, dich auszudrücken.« Seine Stimme verriet neben einer gewissen Belustigung ehrliche Bewunderung. »Selbst wenn das, was du sagst, Unsinn ist, finde ich, daß du eine wunderbar würdevolle und erhabene Sprache hast.«
    »Ach, sei still. Ich hoffe, du stimmst mir zu, wenn ich sage, daß die Vorstellung von einer langfristigen Bindung nicht realisierbar ist.« Als er sie immer noch lächelnd ansah, schnaubte sie erbost. »Also gut, dann drücke ich es eben einfacher aus. Ich will nicht, daß du mich hofierst.«
    »Ich weiß, was du damit sagen wolltest, mein Schatz. Aber ich höre dir einfach gerne zu. Ich habe kein Problem mit der Vorstellung, für den Rest meines Lebens mit dir zusammen zu sein. Und bisher habe ich dir noch gar nicht richtig den Hof gemacht. Bisher habe ich ja noch nicht einmal mit dir getanzt.«
    Am Ende der Weisheit angelangt, fuhr sie sich mit den Händen durchs Gesicht. »Bist du wirklich so stur?«
    »Meine Mutter behauptet, ja. > Murphy < , sagt sie immer, > wenn du dir was in den Kopf gesetzt hast, bringt dich nichts und niemand mehr davon ab < .« Er sah sie grinsend an. »Ich bin sicher, daß du meine Mutter mögen wirst.«
    »Ich werde deine Mutter wohl niemals kennenlernen.«
    »Oh doch. Ich arbeite bereits daran. Aber was wolltest du mir gerade sagen?«
    »Was ich gerade sagen wollte?« wiederholte sie verwirrt. »Wie soll ich mich bitte daran erinnern, wenn du mich immer ablenkst? Das machst du absichtlich, um eine Sache zu verkomplizieren, die im Grunde vollkommen einfach ist.«
    »Ich liebe dich, Shannon«, sagte er, was ihr die Sprache nahm. »Das ist tatsächlich ganz einfach. Ich will dich heiraten und mit dir eine Familie gründen. Aber ich glaube, soweit sind wir noch nicht.«
    »Das würde ich auch sagen. Ich werde mich bemühen, so deutlich zu sein, wie es mir nur möglich ist. Ich liebe dich nicht, Murphy, und ich will dich auch nicht heiraten.« Sie sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Und wenn du weiterhin so blöde grinst, schlage ich dich.«
    »Das kannst du gerne tun, und ich ringe auch gern ein wenig mit dir, obgleich das höchstwahrscheinlich damit enden wird, daß unsere Beziehung gleich hier auf dem Küchenboden beginnt.« Er

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