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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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trat näher an sie heran und lächelte, als sie trotzig den Kopf in den Nacken warf. »Denn, mein Schatz, wenn ich dich noch einmal berühre, kann ich nicht garantieren, daß ich dich wieder loslasse, bis ich nicht mit dir fertig bin.«
    »Ich glaube, ich habe jetzt lange genug versucht, vernünftig zu sein. Danke für das Abendessen. Es war wirklich ein interessanter Besuch.«
    »Bei dem Regen wirst du eine Jacke haben wollen.«
    »Ich ...«
    »Mach dich nicht lächerlich.« Er hatte bereits eine Jacke vom Haken genommen. »Ohne Jacke wird deine hübsche Bluse ganz naß, und außerdem verkühlst du dich.«
    Sie riß ihm die Jacke aus der Hand, damit er bloß nicht noch auf den Gedanken kam, ihr beim Anziehen behilflich zu sein. »Also gut. Ich bringe sie dir in den nächsten Tagen zurück.«
    »Wenn du dran denkst, nimm sie einfach mit, wenn du morgen früh zum Malen gehst. Dann komme ich kurz vorbei.«
    »Vielleicht bin ich morgen früh nicht dort.« Sie schob ihre Arme in den weiten, verblichenen Stoff, der ihr bis über die Fingerspitzen ging. »Gute Nacht.«
    »Ich begleite dich noch bis zum Wagen.« Als sie etwas erwidern wollte, nahm er ihren Arm und führte sie aus der Küche und den Flur hinab.
    »Du wirst ganz naß werden«, protestierte sie, als er die Haustür öffnete.
    »Der Regen macht mir nichts aus.« Am Wagen angekommen, stellte er mit ernster Miene fest: »Wenn du nicht von mir nach Hause gefahren werden willst, ist das die falsche Seite, mein Schatz.«
    Ohne ihn einer Antwort zu würdigen, ging sie mit gerunzelter Stirn um die Motorhaube herum, und angesichts ihrer Laune küßte er ihr zum Abschied lediglich die Hand, ehe er ihr höflich die Fahrertür öffnete. »Träume schön«, murmelte er. »Poe hat darüber ein paar wundervolle Zeilen verfaßt. Träume von mir, Shannon, dann träume ich von dir.«
    »Bestimmt nicht.« Sie zog die Tür ins Schloß, schob die Ärmel seiner Jacke hoch, fuhr rückwärts aus der Einfahrt und bog in die regennasse Straße ein.
    Der Kerl hat eine Schraube locker, dachte sie. Eine andere Erklärung gab es nicht. Und sie konnte nichts tun, als sich ihm von nun an weitestgehend zu entziehen.
    Keine gemütlichen Abendessen mehr in seiner Küche, keine Musik, kein Gelächter im Pub, keine Gespräche, keine schwindelerregenden Küsse mehr auf dem Feld.
    Verdammt, sie würde sie vermissen. Jede Form des Zusammenseins mit ihm hatte ihr großen Spaß gemacht. Sie bog in die Einfahrt zu Briannas Haus und zog die Bremse an. Er hatte bisher unbekannte Gefühle und Wünsche in ihr geweckt, die sie nun zu unterdrücken gezwungen war.
    Starrsinniger Idiot, dachte sie, schlug die Tür ins Schloß und rannte zum Haus.
    Nur mit Mühe unterdrückte sie ein Stirnrunzeln, als sie den Flur betrat und Brianna ihr mit einem strahlenden Lächeln entgegenkam.
    »Oh, gut, er hat dir eine Jacke geliehen. Ich habe erst daran gedacht, nachdem du gegangen warst. Und, habt ihr einen schönen Abend verlebt?«
    Shannon öffnete den Mund und stellte zu ihrer Überraschung fest, daß ihr keine der gewohnten Platitüden über die Lippen kam. »Der Kerl ist vollkommen verrückt.«
    Brianna blinzelte. »Murphy?«
    »Wer sonst? Ich sage dir, irgend etwas stimmt einfach nicht mit ihm. Man kann nicht vernünftig mit ihm reden, egal, wie sehr man sich bemüht.«
    Mit einer solchen Natürlichkeit, daß es keiner von ihnen auffiel, nahm Brianna Shannons Hand und führte sie nach hinten in die Küche. »Hattet ihr Streit?«
    »Streit? Nein, das würde ich nicht sagen. Mit einem Verrückten zu streiten ist ein Ding der Unmöglichkeit.«
    »Hallo, Shannon.« Als sich die Küchentür öffnete, blickte Gray von einer riesigen Schüssel Biskuitauflauf auf. »Wie war das Abendessen? Hast du noch Platz für ein bißchen Biskuitauflauf? Brie macht den besten der Welt.«
    »Sie und Murphy hatten eine Auseinandersetzung«, informierte Brianna ihn, schob Shannon auf einen Stuhl und holte die Teekanne vom Herd.
    »Im Ernst?« Fasziniert schaufelte Gray den Auflauf in sich hinein, ehe er sich die Schüssel ein zweites Mal zu füllen begann. »Weswegen denn?«
    »Oh, es ging um nichts Besonderes. Außer, daß er mich heiraten und eine Familie mit mir gründen will.«
    Um ein Haar wäre Brianna die Tasse, die sie in den Händen hielt, auf den Boden gefallen. »Das ist ja wohl ein Scherz«, sagte sie, und beinahe hätte sie gelacht.
    »Ja, es ist ein Scherz, aber er stammt nicht von mir.« Geistesabwesend tauchte sie einen

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