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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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einst aus der
Erinnerung gemalt hatte.
    »Und was
macht dein kleines Hobby, Dru?«, fragte Jonah. »Und das geruhsame Leben?«
    »Beides ist
sehr lohnend. Ich genieße es, unter Menschen zu leben und zu arbeiten, die
nicht jeden Morgen die Maske des Heuchlers aufsetzen.«
    »Ach
wirklich?« Jonahs Lächeln schien auf seinem Gesicht festzufrieren. »Nach dem,
was deine Eltern erzählen, hatte ich den Eindruck gewonnen, als wolltest du
bald wieder nach Washington zurückziehen.«
    »Nun, da
hast du dich getäuscht. Und meine Eltern ebenso. Seth, ich brauche ein wenig
frische Luft.«
    »Ich
begleite dich hinaus. Ach, und Jonah, ich möchte Ihnen herzlich dafür danken,
dass Sie ein solches Arschloch sind.« Seth lächelte Angela fröhlich an. »Ich
hoffe, Sie beide werden sehr glücklich zusammen.«
    »Das war
weder sehr taktvoll noch sehr diplomatisch«, ermahnte ihn Dru.
    »Ein
Arschloch ein Arschloch zu nennen habe ich wohl von Cam gelernt. Aber dass ich
ihn nicht seiner Männlichkeit beraubt habe, als er deinen Laden > dein
kleines Hobby < nannte, ist wohl Ethans Einfluss zu verdanken. Möchtest du
auf die Terrasse hinausgehen?«
    »Ja. Aber
... gib mir eine Minute, ja? Ich würde gern für einen Moment allein sein, um
mich zu beruhigen. Dann können wir ja die restliche Runde machen und zusehen,
dass wir hier wegkommen.«
    »Klingt
gut.«
    Seth
schaute ihr nach. Dann sah er sich nach einem geeigneten Versteck um, doch im
selben Moment kam auch schon Katherine auf ihn zugestürzt.
    Draußen
atmete Dru zweimal tief durch, um sich wieder zu fangen, und nahm dann einen
Schluck von dem Champagner, den sie von einem Tablett genommen hatte, bevor sie
auf die Terrasse hinausgetreten war.
    Diese Stadt
droht einen zu ersticken, dachte sie, während sie die hell erleuchtete Skyline
Washingtons betrachtete. War es da ein Wunder, dass sie an einen Ort geflohen
war, wo die Luft klar war?
    Mehr denn
je sehnte sie sich danach, auf ihrer Veranda zu sitzen und jene stille
Befriedigung zu spüren, die sie nach einem erfolgreichen Arbeitstag empfand.
Und sie sehnte sich danach, Seth dabei neben sich zu wissen.
    Wie
seltsam, dass sie dieses Bild so klar vor Augen hatte und sich vorstellen
konnte, dass es Tag für Tag, Jahr für Jahr so sein würde. Dabei konnte sie sich
kaum noch an das Leben erinnern, das sie vorher geführt hatte. Nur die Last,
die es bedeutet hatte, war ihr in Momenten wie diesen wieder gegenwärtig.
    »Drusilla?«
    Sie blickte
über ihre Schulter zurück und konnte gerade noch einen Fluch unterdrücken, als
Angela auf sie zutrat. »Bitte lassen Sie uns nicht so tun, als hätten wir einander
etwas zu sagen, Angela. Das eben war doch nur etwas für das Publikum.«
    »Ich habe
Ihnen sehr wohl etwas zu sagen. Etwas, das ich Ihnen schon lange sagen wollte.
Ich schulde Ihnen nämlich eine Entschuldigung.«
    Dru zog
eine Augenbraue in die Höhe. »Wofür?«
    »Es fällt
mir nicht leicht, müssen Sie wissen. Ich war immer eifersüchtig auf Sie. Ich
habe es Ihnen übel genom men, dass Sie hatten, was ich haben wollte. Und das
hat mir als Rechtfertigung gedient, mit dem Mann zu schlafen, den Sie zu
heiraten beabsichtigten. Ich habe ihn geliebt, ich wollte ihn, und deshalb
habe ich genommen, was ich kriegen konnte.«
    »Und jetzt
gehört er Ihnen.« Dru hob eine Hand, die Handfläche nach oben. »Problem
gelöst.«
    »Es hat mir
nicht gefallen, die heimliche Geliebte zu sein, mich zu verstecken und mit den
Resten zufrieden zu geben, die für mich übrig blieben. Ich habe mir eingeredet,
dass es Ihre Schuld gewesen ist, denn das war die einzige Möglichkeit für
mich, damit zu leben. Also musste ich nichts weiter tun, als Sie aus dem Weg
schaffen, damit Jonah und ich zusammen sein konnten.«
    »Sie haben
es also mit Absicht getan.« Dru drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken
gegen das Geländer. »Ich hatte mich das immer gefragt.«
    »Ja, ich
habe es mit Absicht getan. Es war ein Impuls, einer, den ich später bedauert
habe, auch wenn ... nun ja, wie auch immer. Jedenfalls hatten Sie es nicht
verdient, es auf diese Weise zu erfahren. Sie hatten ja nichts getan. Ich habe
Ihnen großen Schaden zugefügt, und das tut mir sehr Leid.«
    »Entschuldigen
Sie sich, weil Ihnen Ihr Gewissen zu schaffen macht, Angela, oder weil Sie
einfach ein paar Dinge in Ordnung bringen wollen, bevor Sie Jonah heiraten?«
    »Beides.«
    Nun, das
ist endlich einmal eine ehrliche Antwort, die ich respektieren kann, dachte
Dru. »Na schön, Sie

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