Nora Roberts
vor, um ihr einen schnellen Kuss
aufzudrücken, bevor er los schlenderte, um Dru abzufangen.
Sie blieb
an einem Tisch stehen und begann mit einer der
Kellnerinnen zu reden. Es dauerte einen Moment, bis Seth sie erkannte.
Terri
Hardgrove. Blond, Schmollmund und gut gebaut. Sie waren auf der Highschool
einige denkwürdige Monate miteinander gegangen. Es hatte nicht gut geendet und
Seth wäre in diesem Moment beinahe abgebogen, um einem Treffen aus dem Weg zu
gehen.
Stattdessen
setzte er ein ungezwungenes Lächeln auf und ging weiter, bis er etwas von ihrer
Unterhaltung aufschnappte.
»Ich werde
die Wohnung doch nicht mieten«, sagte Terri gerade, während sie ihr Tablett
auf einer Hüfte balancierte. »Ich habe mich wieder mit J.J. vertragen.«
»J.J.?«
Dru legte den Kopf auf die Seite. »Ist das nicht diese miese, verlogene
Drecksau, die Sie niemals wieder sehen wollten, selbst wenn der verdammte Kerl
seinen letzten Atemzug röcheln würde?«
»Na ja, als
ich das sagte, da hatten wir uns noch nicht ausgesprochen.« Terri trat von
einem Fuß auf den anderen und klimperte mit ihren Wimpern. »Und ich dachte,
soll er sich doch zum Teufel scheren, such ich mir eben eine Bleibe und bin
wieder zu haben. Und genau in dem Moment, als ich so sauer auf ihn war und so
weiter und so fort, da habe ich Ihr »Zu vermieten«-Schild gesehen. Aber jetzt
habe ich mich wieder mit ihm vertragen.«
»Das sagten
Sie bereits. Nun, dann herzlichen Glückwunsch. Es wäre ganz hilfreich gewesen,
wenn Sie heute Nachmittag vorbeigekommen wären, wie wir es vereinbart hatten,
um es mich wissen zu lassen.«
»Tut mir
echt Leid, aber da war ich gerade damit beschäftigt ...«
»... sich
wieder mit ihm zu vertragen«, beendete Dru den Satz für sie.
»Hallo,
Terri.«
Sie
kreischte auf. Mit einem Mal fiel Seth ein, dass Terri immer schon gern
gekreischt hatte. Offenbar hatte sich über die Jahre nichts daran geändert.
»Seth! Seth
Quinn! Du bist es wirklich!«
»Wie
geht's, Terri?«
»Oh, gut,
danke. Ich hatte gehört, dass du wieder im Lande bist, aber dich so in natura
zu sehe& Meine Güte, du siehst ja noch besser aus als früher und berühmt
bist du! Das mit der Highschool ist ja schon eine ganze Weile her.«
»Wie wahr«,
erwiderte er und blickte Dru an.
»Ihr kennt
euch?«, fragte Terri.
»Wir sind
uns schon einmal begegnet«, sagte Dru. »Dann werde ich Sie beide mal allein
lassen, damit Sie sich über alte Zeiten unterhalten können. Ich hoffe, Sie und
J.J. werden glücklich miteinander.«
»Du und J.J. Wyatt?«
Terri warf
sich in die Brust. »Genau. Wir sind praktisch verlobt. «
»Wir können
uns später unterhalten. Dann erzählst du mir alles.« Seth versuchte Dru
einzuholen, die bereits auf dem Absatz kehrtgemacht hatte, und ließ die
schmollende Terri einfach stehen.
»J. J.
Wyatt«, begann Seth, als er Dru eingeholt hatte. »Angriffsspieler bei den St.
Chris High Sharks. Hat sich auch an der Uni ständig geprügelt, bis ihn
selbst seine Qualitäten auf dem Football-Feld nicht mehr davor bewahren
konnten, rausgeschmissen zu werden.«
»Vielen
Dank für diesen Einblick in ein faszinierendes Kapitel einheimischer
Geschichte.«
»Sie sind
sauer. Wie wäre es, wenn ich Ihnen etwas zu trinken spendiere und Sie mir alles
erzählen?«
»Ich möchte
nichts trinken, vielen Dank, und ich möchte gehen, bevor mein Trommelfell
durch diese erstaunlich laute und
untalentierte Band und ihre fürchterliche Version von Jack and Diane einen
dauerhaften Schaden erleidet.«
Seth fand,
dass es für sie sprach, dass sie den übel zugerichteten Song überhaupt erkannt
hatte, und hielt ihr die Tür auf.
»Die Blumen
waren übrigens ein voller Erfolg.«
»Freut mich
zu hören.« Dru nahm ihre Schlüssel aus der schmalen gelbbraunen Handtasche.
Am liebsten
hätte Seth ihr vorgeschlagen, in einem anderen Lokal etwas trinken zu gehen,
doch die steile Falte zwischen ihren Augenbrauen verriet ihm, dass er heute
nicht zum Zuge kommen würde.
»Sie haben
also eine Wohnung zu vermieten?«
»Sieht ganz
so aus«, sagte Dru abweisend und ging auf die Fahrerseite des schwarzen
Mercedes SUV zu.
Seth legte
seine Hand auf den Türgriff, ehe sie dazu Gelegenheit hatte, und lehnte sich
dann freundlich lächelnd gegen die Tür. »Wo?«
Ȇber dem
Laden.«
»Und Sie
wollen sie vermieten?«
»Sie steht
leer, und das ist meiner Ansicht nach Verschwendung von Wohnraum. – Ich kann
meinen Wagen nicht fahren, wenn ich nicht hinter dem Steuer
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