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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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Blick auf ihr Gesicht genügte, um zu erkennen, dass es
ihr nicht besonders gut ging. Seth ging auf sie zu, legte seine Arme um sie,
ignorierte, dass sie zurückzuckte, und hielt sie sanft umfangen.
    Am liebsten
hätte sie sich ohne nachzudenken in diese bedingungslos dargebotene tröstliche
Umarmung sinken lassen. »Sehe ich denn so schlimm aus?«
    »Du siehst
traurig aus.« Er strich mit seinen Lippen über ihr Haar. »Möchtest du das hier
lieber ein anderes Mal machen?«
    »Nein. Im
Grunde ist gar nichts. Nur der übliche Familien-Irrsinn.«
    »Oh, damit
kenne ich mich gut aus.« Er neigte ihren Kopf mit seinen Fingern nach hinten.
»Ich bin ein Experte darin.«
    »Aber nicht
in Irrsinn dieser Art.« Sie trat einen Schritt zurück. »Meine Eltern lassen
sich scheiden.«
    »Oh, Dru,
das tut mir Leid.« Er berührte sanft ihre Wange.
    »Nein,
nein.« Zu seinem Erstaunen begann sie zu lachen und presste ihre Handballen
gegen die Schläfen. »Du verstehst das nicht. Sie spielen dieses Wort wie einen
Pingpongball zwischen sich hin und her. Scheidung! Spätestens alle zwei Jahre
bekomme ich einen Anruf. > Dru, ich habe schlechte Neuigkeiten < oder > Dru, ich weiß nicht, wie ich es
dir sagen soll. < Als ich sechzehn war, haben sie sich tatsächlich einmal für
beinahe zwei Monate getrennt – pünktlich zum Schulferienbeginn, sodass meine
Mutter mit mir für einen Monat nach Europa flüchten und mein Vater mich
anschließend nach Bar Harbor zum Segeln schleppen konnte.«
    »Klingt
eher so, als seiest du der Pingpongball.«
    »Ja, das
stimmt. Und es hat mich völlig fertig gemacht, deshalb bin ich weggelaufen,
bevor ... bevor ich anfing, sie zu hassen. Wenn sie die Sache doch endlich
einmal durchziehen würden! Das klingt jetzt bestimmt schrecklich kalt und
egoistisch.«
    »Nein, das
tut es nicht. Nicht, wenn du dabei Tränen in den Augen hast.«
    »Sie lieben
mich zu sehr«, sagte sie leise. »Oder nicht genug. Das habe ich nie
herausbekommen können. Sie selbst wahrscheinlich auch nicht. Aber ich will
nicht mein ganzes Leben lang als ihr Schiedsrichter missbraucht werden.«
    »Hast du
ihnen das gesagt?«
    »Ich habe
es versucht. Aber sie hören mir ja nie richtig zu.« Sie strich sich über den
Arm, als wolle sie sich selbst beruhigen. »Ich habe wirklich kein Recht, meine
Probleme bei dir abzuladen.«
    »Warum denn
nicht? Wir sind doch praktisch ein Paar.« Dru stieß einen Laut aus, der beinahe
wie ein kleines Lachen klang. »Du machst das richtig gut, weißt du?«
    »Ich bin in
so vielen Dingen gut, was genau meinst du denn?«
    »Zuhören,
zum Beispiel.« Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. »Ich selbst
war nie gut darin, einen anderen Menschen zu bitten, mir zuzuhören. Aber mit
dir funktioniert das irgendwie wie von selbst. Und außerdem schaffst du es
immer wieder«, – sie küsste ihn auf die an dere Wange – »mich zum Lachen zu
bringen, selbst wenn ich eigentlich sauer bin.«
    »Ich höre
dir gern noch weiter zu und bringe dich zum Lachen, wenn du mich noch einmal
küsst. Und dieses Mal hierhin zielst«, sagte er und tippte sich mit einem
Finger auf die Lippen.
    »Danke,
aber das wäre es erst einmal. Haken wir die Sache ab. Ich kann ohnehin nichts
tun.« Sie rückte von ihm ab. »Ich nehme an, du möchtest, dass ich mich auf
diese Decke setze.«
    »Warum
blasen wir das Ganze nicht einfach ab und gehen stattdessen segeln? Das hilft
mir immer, einen klaren Kopf zu bekommen.«
    »Nein, du
hast doch schon alles aufgebaut, und es wird mich schon auf andere Gedanken
bringen. Aber vielen Dank, Seth, du hast mir wirklich geholfen.«
    Zufrieden,
dass die Traurigkeit aus ihrem Gesicht gewichen war, nickte er. »Na schön.
Aber wenn dir doch danach sein sollte, aufzuhören, musst du es nur sagen. Zieh
als Erstes einmal die Schuhe aus.«
    Sie
schlüpfte aus ihren Stoffslippern. »Ein Barfuß-Picknick?«
    »Genau. Und
jetzt leg dich auf die Decke.«
    Sie hatte
angenommen, dass sie darauf sitzen und so tun sollte, als lese sie in dem Buch.
Aber sie legte sich gehorsam auf die Decke. »Auf den Bauch oder auf den Rücken?«
    »Auf den
Rücken. Ja, genau so. Streck dich noch etwas weiter aus«, wies er sie an,
während er um sie herumging. »Und jetzt den rechten Arm über den Kopf. Beug den
Ellenbogen und lass die Hand ganz entspannt liegen.«
    »Ich komme
mir albern vor. Im Atelier habe ich mich nicht so gefühlt.«
    »Denk
einfach nicht darüber nach. Zieh das linke Knie nach oben.«
Sie gehorchte, und

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