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Noras Erziehung

Noras Erziehung

Titel: Noras Erziehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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fast schmerzhafte Weise die eigene Nacktheit ins Bewusstsein. Das Handtuch hatte sich im Schlaf verschoben und die Brüste und eine meiner Hüften entblößt. Als ich aufstand, überlegte ich, ob ich mich vielleicht durch irgendein Geräusch bemerkbar machen sollte, schlüpfte dann aber doch so leise es ging in meinen Bademantel. Nebenan gab Dr.   McLean gerade ein kehliges Lachen von sich, das gefährlich und gleichzeitig wissend klang. Und wieder stellte ich mir vor, wie Violet ihre Pose zitternd und voller Angst hielt, während er sie absichtlich quälte, indem er sie auf die Schläge mit dem Bündel spitzer, kleiner Zweige in seiner Hand warten ließ. Und in diesem Moment wusste ich, dass ich einen Blick riskieren musste.
    Ich versuchte noch mich zurückzuhalten, aber es war zwecklos. Nur zu leicht war es, meine Tür zu öffnen undmich vor dem Schlüsselloch hinzuknien. Wie ich bereits wusste, war die Gefahr einer Entdeckung äußerst gering. Und über das Schuldgefühl hinwegzukommen stellte überhaupt kein Problem dar. Ich musste meine Angst einfach nur mit einer Ausrede beruhigen: Würde Violet wirklich missbraucht, dann war es nun mal meine Pflicht, der Sache nachzugehen, damit man etwas dagegen unternehmen konnte.
    Die Tür zum großen Flur war geschlossen, sodass nur ein dünner Lichtstrahl vom Schlüsselloch den Boden erhellte. Die einzig weitere Lichtquelle war das trübe Licht, das durch das Fenster in meinem Zimmer fiel. Wie schon einmal kniete ich mich auf den Fußboden und beugte mich vorsichtig nach vorn, bis ich etwas erkennen konnte. Und als ich schließlich sah, was auf der anderen Seite der Tür vor sich ging, begann mein Herz in dem Versuch, den Anblick zu begreifen, wie wild zu rasen. Ich sah zunächst nur dunkelrote Stofffalten, die sich wie in einer leichten Brise hin- und herbewegten. Dann hörte ich Dr.   McLeans mittlerweile glasklare Stimme: «Akzeptierst du die Tatsache, dass du bestraft werden musst?»
    Erst als er ein paar Schritte nach vorn trat, wurde mir klar, dass ich durch das Schlüsselloch die Rückseite seiner Robe gesehen hatte. Er war in vollem Ornat. Das prächtige Dunkelrot und Blau seiner Doktorenrobe auf dem makellosen Weiß seiner Krawatte. In der Hand hielt er die Birkenzweige, die mit einer hellroten Schleife zu einer dicken Rute zusammengebunden waren – genau so eine Schleife, wie Violet sie im Haar trug. Sie saß auf dem Bett. Sie trug die weibliche Variante des Ornats, die aus weißer Bluse, schwarzem Schleifenbändchen, schwarzen Strümpfen, schwarzem Rock und schwarzen Schuhen bestand. DieHände lagen gefaltet in ihrem Schoß, und sie knispelte am untersten Knopf ihrer Bluse herum, während sie mit weit aufgerissenen Augen zu ihm aufschaute. Ihre Unterlippe war zu einem leicht beleidigten, verärgerten Schmollen nach vorn geschoben. Da sie ihm noch keine Antwort auf seine Frage gegeben hatte, richtete Dr.   McLean sich erneut an sie. «Was ist nun, Violet? Akzeptierst du die Tatsache, dass du bestraft werden musst?»
    «Ja, Sir.»
    Sie klang ängstlich, gleichzeitig aber auch so erregt, dass ich unwillkürlich an die Nacht denken musste, in der ich meine Unschuld verloren hatte. Auch ich war ängstlich und zugleich begierig gewesen, während mein damaliger Freund mir schon mit steifem Schwanz den Slip auszog. Die Erinnerung weckte ein gewisses Verständnis für Violet in mir. Oder zumindest hoffte ich, dass es Verständnis war, denn ihr Gesichtsausdruck ließ Gefühle vermuten, die ebenso intensiv waren wie die meinen in jener Nacht.
    Und wieder hörte ich Dr.   McLeans Stimme. «So sei es. Du hast deine Rute sehr geschickt gebunden. Das heißt, heute gibt es keine Extraschläge, sondern nur das übliche Dutzend.»
    «Und danach?»
    «Danach wirst du dich bedanken.»
    Er klang amüsiert und sehr grausam. Violet schluckte. Ich konnte das alles nicht begreifen, auch wenn ich mich bei seinem nächsten Kommando keineswegs verhört hatte.
    «Knie dich hin!»
    Violet gehorchte sofort, zitterte aber wie Espenlaub, als sie auf ihr Bett kletterte und so ziemlich genau die Position einnahm, die ich mir vorgestellt hatte. Der einzige Unterschied bestand darin, dass sie auf alle viere ging undso noch anstößiger wirkte. Aber mit dem gekrümmten Rücken, der ihr einen eleganten Schwanenhals verschaffte, und mit der knackigen, runden Kugel ihres Hinterns unter dem Rock sah sie gleichzeitig wunderschön und merkwürdig verführerisch aus.
    Dr.   McLean nickte, trat ein

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