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Noras Erziehung

Noras Erziehung

Titel: Noras Erziehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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beunruhigend gut mit meinen Vorstellungen überein, wie ein Mädchen klingen könnte, wenn sie sich aus reinem Vergnügen mit Birkenzweigen züchtigen lässt. Es stimmte also. Und auch wenn Giles den Namen des bedauerlichen Mädchens nicht genannt hatte, gab es doch nur eine Person, um die es sich dabei handeln konnte: Violet.
     
    Ich verbrachte die Nacht mit Stephen. Eigentlich wundervoll, aber immer wieder gestört von den Bildern, die Giles mir in den Kopf gesetzt hatte, und von Sorgen um Violet. Was ich mir da neulich über sie und Dr.   McLean zurechtgelegt hatte, schien so gar nicht zu Giles’ Erzählungen passen zu wollen. Wenn sie ihn tatsächlich verführt, aufgeheizt und gequält hätte, bis er die Kontrolle verlor, wieso hatte sie sich dann schließlich von ihm züchtigen lassen? Ich konnte mir höchstens vorstellen, dass sie die Schläge auf eine verdrehte Art als sexuelle Vergeltungsmaßnahme akzeptiert hatte, weil man ihn aus dem St.   Mary’s College geworfen hatte. Aber wenn das der Grund für seinen Rauschmiss gewesen war, ergab das keinerlei Sinn. Wurde sie vielleicht missbraucht und war dem Mann einfach hörig? Genoss sie es vielleicht sogar, gezüchtigt zu werden?
    Der letzte Gedanke schien absurd, drängte sich gleichzeitig aber auch in schrecklicher Weise auf. Ich wusste, dass es Menschen gab, die so etwas taten. Nur hatte ich bisher immer angenommen, dass es sich dabei um geile, alte Böcke handelte, die ihre abwegigen Vorlieben mit jüngeren Frauen befriedigten, eventuell sogar gegen Geld. Oder auch mit irgendwelchen armen Dingern, die so wenig Selbstbewusstsein besaßen, dass sie ihre einzige Chance auf etwas Aufmerksamkeit darin sahen, sich zur Befriedigung irgendwelcher perversen Altherrengelüste zur Verfügung zu stellen. Ich konnte mir nicht einen Moment lang vorstellen, dass Violet von Dr.   McLean bezahlt wurde. Und unter mangelndem Selbstbewusstsein litt sie schon gar nicht. Außerdem schien sie nach dem, was ich gehört hatte, mit großem Spaß bei der Sache gewesen zu sein.
    Ich konnte mir einfach keinen Reim auf die Geschichte machen, kriegte sie aber auch nicht mehr aus dem Kopf.Wieder und wieder ertappte ich mich dabei, wie ich mir die Demütigung vergegenwärtigte, einem Mann zu erlauben, mich auszupeitschen, als hätte er tatsächlich ein Recht darauf. Und das nicht einfach nur auf den Rücken, sondern auf den blanken, in die Luft gereckten Hintern. Die Vorstellung erfüllte mich mit Ekel und Entsetzen. Jedes Mal, wenn diese schrecklichen Gedanken kamen, versuchte ich verzweifelt, sie zu verdrängen – nur um festzustellen, dass dahinter eine ganz und gar andere Emotion lauerte: Verlangen.
    Stephen schien nichts an mir aufzufallen. Aber wenn er einmal in Fahrt war, behandelte er mich schließlich ohnehin wie eine Puppe. Und dieser Gedanke fügte meinen verstörenden Gedanken noch eine ganz andere Dimension hinzu. Ich hatte es schon immer gemocht, wenn Männer mich im Bett etwas gröber behandelten oder zumindest die Kontrolle übernahmen. Das legte die Frage nahe, ob Violet und ich uns nicht sehr ähnlich waren. Nur mit dem Unterschied, dass sie gelernt hatte, sich ganz und gar hinzugeben. Das konnte ich nicht. Noch nicht. Schon der Gedanke daran, tat mir weh. Andererseits wusste ich noch allzu gut, wie die Vorstellung, den Schwanz eines Mannes in den Mund zu nehmen, mich nicht nur angeekelt hatte, sondern mir auch auf unaussprechliche Weise degradierend vorgekommen war. Und heute war dies eine meiner Lieblingspraktiken.
    Am nächsten Tag musste ich alle Kraft aufwenden, um mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Sowohl in den Vorlesungen als auch bei den Vorbereitungen für meine Seminararbeit. Das Ganze wurde mir durch meinen Erfolg im Studentenparlament nicht gerade leichter gemacht, denn plötzlich wollten alle meine Bekanntschaft machen, mit mir sprechen und mich zum Mittag- oder Abendessen einladen.Wenn ich nicht aufpasste, würde ich ganz sicher zunehmen. Also schrieb ich mich am Samstag im Ruderclub des College ein. Zum einen, um fit zu bleiben, und zum anderen, um Stephen öfter sehen zu können. Ich wusste aber auch, dass es mir helfen würde, mich nicht mehr so oft in den bizarren, erotischen Tagträumen zu verlieren, die Giles mir in den Kopf gesetzt hatte.
    Meine Strategie ging auf. Die Anstrengung und Disziplin, die ich für das Erlernen einer neuen Fähigkeit aufbringen musste, lenkten mich ab und machten mich müde. Außerdem war Stephen ganz begeistert,

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