Noras Erziehung
überall an. Ich ließ sie einen Finger in meine Mitte stecken, und als sie dazu übergangen war, meinen gesamten Körper von oben bis unten mit Küssen zu bedecken, war ich bereits so weggetreten, dass ich nur noch einladend die Beine spreizen konnte. Violet ließ sich Zeit, küsste meine Brüste und ließ ihre Zunge immer wieder über meine steifen Nippel gleiten. Nach und nach arbeitete sie sich nach unten vor, küsste Bauch und Nabel und verweilte ein wenig auf dem Hügel meiner Möse und zwischen meinen Schenkeln, um ihr Gesicht schließlich dazwischen zu vergraben.
Allein der Gedanke daran, dass sie mich leckte, war fast zu viel für mich. Sie war unglaublich gut und setzte ihre Zunge derart geschickt und phantasievoll ein, dass ich mich recht schnell aufbäumte und mit vor Entrückung offen stehendem Mund nach meinen Brüsten und ihren Haaren griff. Irgendwann wanderten ihre Hände unter mich, und es kam mir. Ich schrie ihren Namen und flehte sie an, nicht aufzuhören, während eine Lustwelle nach der anderen durch meinen Körper jagte. Stephen, Giles und alles andere waren völlig vergessen, und ich konnte mich nur noch auf das konzentrieren, was da mit mir gemacht wurde. Und von wem.
Violet hatte mich genau so verführt, wie Giles Stephen verführt hatte. Mir gelang es dennoch nicht, wütend auf mich zu sein oder die Sache auch nur zu bereuen. Zwar versuchte ich, mein Verhalten irgendwie zu rechtfertigen und es auf den Alkohol oder ein Gefühl der Verletzbarkeit zu schieben, aber obwohl ich meinem Verlangen unter anderen Umständen ganz sicher nicht nachgegeben hätte, ließ sich nicht bestreiten, dass ich es gewollt hatte. Und nicht nur das – ich hatte es genossen.
Was eigentlich eine Untertreibung war. Violet hatte nicht nur ein Geschick an den Tag gelegt, das jeden meiner bisherigen Männer in den Schatten stellte, sie war auch weitaus aufmerksamer gewesen. So sehr, dass ich neben meinen verworrenen Gefühlen und all den Eindrücken so etwas wie Gewissensbisse spürte, ihr nicht mehr gegeben zu haben. Dreimal hatte sie mich zum Höhepunkt gebracht, bevor wir schließlich Arm in Arm eingeschlafen waren, und irgendwann mitten in der Nacht sogar noch ein viertes Mal.
Ich bereute es nicht und fühlte mich auch nicht schuldig – oder zumindest weitaus weniger, als ich erwartet hatte. Was ich aber spürte, war eine gewisse Zukunftsangst, denn leidenschaftlicher, lesbischer Sex passte definitiv nicht zu meinen Bemühungen, mir ein sauberes Image zu bewahren. Schlecht konnte ich mich deswegen allerdings kaum fühlen. Im Gegenteil, ich war so glücklich, ich hätte singen mögen. Und auch der Situation mit Stephen stand ich jetzt viel gestärkter gegenüber. Nachdem Violet und ich uns am nächsten Morgen so weit hergerichtet hatten, dass wir keinen Verdacht bei den eventuell patrouillierenden College-Bediensteten erweckt hätten, tranken wir in aller Ruhe zusammen Kaffee. Dabei wurde mir klar, dass ich Stephen irgendwann gegenübertreten musste, doch ich zögerteimmer noch, weil ich keinen Schimmer hatte, was ich mit ihm bereden sollte.
Violet schien meine Gedanken erraten zu haben. «Wirst du mit Stephen sprechen?»
«Ja. Ich weiß nur nicht, was ich ihm sagen soll. Giles hat mir davon abgeraten.»
«Das klingt aber ganz danach, als wäre Giles nur auf seinen Vorteil aus.»
«Ganz sicher sogar. So ist Giles eben.»
«Dann schlage ich vor, du denkst gründlich darüber nach, was du tun willst, bevor du etwas sagst. Wenn du wirklich nicht damit klarkommst …»
«Nach heute Nacht bin ich mir da nicht mehr so sicher.»
Meine eigenen Worte ließen mich erröten, aber Violet lächelte nur. «Du darfst ihm auf keinen Fall sagen, dass du sie gesehen hast, und ihm dann ein Ultimatum stellen. Das geht immer nach hinten los.»
«Das habe ich schon mit ungefähr vierzehn kapiert.»
«Siehst du. So würde er dich höchstens für den Rest deines Lebens verdammen. Willst du mit ihm zusammenbleiben, dann wirst du Kompromisse machen müssen. Das ist sehr schwer. Und wenn du es nicht schaffst, musst du die ganze Sache hinter dir lassen und ihn vergessen.»
«Ich weiß nicht recht. Zwar fühle ich mich immer noch betrogen, aber vielleicht bin ich ja auch gar nicht besser als er. Ich meine nicht nur das, was er … was wir getan haben, sondern, dass wir uns beide gegenseitig so hintergangen haben.»
«Ich weiß …» Violet zögerte und starrte lange in ihren Kaffee, bevor sie fortfuhr: «Ich gehe
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