Noras Erziehung
bevor sie die Bar verließ und ich schließlich mit Giles allein am Tisch saß.
«Sie ist sehr nett.»
«Nett? Sie ist rattenscharf. Titten wie Melonen und die Moral einer läufigen Hündin. Von der könntest du noch einiges lernen. Aber anstatt jetzt mit ihr im Bett zu liegen, muss ich mit diesen Idioten sprechen. Na ja, bringen wir’s hinter uns, hm? Es sei denn, du willst mir auf dem Klo noch schnell einen blasen. Quasi als Stresstherapie.»
«Träum weiter.»
Wir machten uns sofort an die Arbeit, schwirrten von einem Parlamentsmitglied zum anderen und erklärten wieder und wieder, worum es ging. Ich musste mich um die Presse kümmern. Und auch wenn ich beim Thema Redefreiheit so ziemlich mit Giles übereinstimmte und aus einer Art kranker Faszination heraus auch hören wollte, was Suarez zu der Sache zu sagen hatte, interessierte mich das Ganze nicht gerade brennend.
Es war schon nach elf Uhr, als wir übereinkamen, das Menschenmögliche getan zu haben, und ich mich reiffürs Bett auf den Weg ins College machte. Giles begleitete mich zur Pförtnerloge von St. Boniface, gab mir einen Gutenachtkuss und lief dann schnellen Schrittes in Richtung St. Mary’s zu Lucy. Trotz meiner Müdigkeit war ich doch sehr zufrieden mit mir. Der Tag war recht gut verlaufen, und wenn Violet noch wach wäre und Lust auf ein bisschen Kuscheln hätte, könnte das der perfekte Abschluss sein.
Ich war ziemlich enttäuscht, als ich die große Eichentür geschlossen vorfand. Aber als ich sie aufschloss, sah ich sofort, dass die Tür zu ihrem Zimmer offen stand. Sie saß in nichts weiter als Strümpfen und schwarzen French Knickers auf dem Bett – in der Hand ihre Haarbürste, und mit einem bedeutungsvollen Blick. Ich lächelte sie nervös an.
«Wofür ist die denn gedacht?»
«Ich hab dich gesehen, du schmutziges Mädchen! Und ich habe dich gehört! Du willst also von zwei Männern gleichzeitig durchgenommen werden? Du bist wirklich eine Schande, Nora Miller! Und jetzt leg dich über mein Knie! Und zwar sofort!»
«Moment mal! Soll das heißen, du hast bei mir und Stephen gespannt?!»
«Ja! Und ich habe alles gesehen!»
«Was du nicht sagst. Was ist doch gleich passiert, als ich bei dir und James gespannt habe?»
Violet antwortete nicht, und ihr strenger Gesichtsausdruck wurde mit einem Mal deutlich unsicherer.
«Tja, Violet», fuhr ich fort, «soweit ich mich erinnere, wurde mir der Hintern versohlt. Mit runtergezogenem Höschen. Und vor James.»
«Darum geht es jetzt nicht.»
«Und ob es darum geht.»
Ich schlug die große Eichentür zu und rannte auf sie zu.Sie versuchte, nach mir zu greifen, und irgendwann landeten wir wild lachend auf dem Bett. Eigentlich hatte ich sie züchtigen wollen, aber es dauerte nur ein paar Momente, bis wir beide ganz weich wurden, uns küssten und gegenseitig auszogen. Wir waren splitternackt und rollten, begierig nach dem Körper der anderen, auf dem Bett herum. Schließlich übernahm Violet die Kontrolle, setzte sich mit dem Rücken zu mir auf meinen Oberkörper, um mir von der Seite ein Dutzend fester Schläge auf den Po zu verpassen und mich auszuschimpfen. Dann beugte sie sich vor und vergrub ihr Gesicht zwischen meinen offenen Schenkeln. In dieser Stellung gab ich ihr einen einzelnen, heftigen Schlag auf ihr Hinterteil. Doch als sie anfing, mich zu lecken, verlor ich mich so schnell in der Lust an ihrem und meinem eigenen Körper, dass ich entschied, ihre Bestrafung noch etwas aufzuschieben. Meine Arbeit, die bevorstehenden Bootsrennen, die Aufregung im Studentenparlament, ja selbst Stephen, Giles und Lucy – sie alle waren vergessen. Im Moment zählten nur noch das schlanke, schöne Mädchen auf mir, die Wärme meines versohlten Hinterns und die wundervollen Dinge, die sie mit ihrer Zunge anstellte.
14
Am nächsten Morgen blieb mir leider nichts anderes übrig, als mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Wir lagen noch immer schlafend im Bett, da ertönte bereits ein Klopfen. Als ich nach ein paar Sekunden panischen Wachwerdens die Eichentür öffnete, blickte ich aus immer noch müden Augen in die Gesichter der Damenriege des Ruderclubs von St. Boniface. Die Mädels sahen alle schrecklich begeistert und sportlich aus.
Die Steuerfrau tippte auf ihre Uhr. «Sieben Uhr an der Pförtnerloge, Nora. Und jetzt ist es schon fast zehn nach.»
Mir gelang es, ein erschrecktes Seufzen von mir zu geben, von dem ich hoffte, dass es als Enthusiasmus durchgehen würde, und versuchte,
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