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Noras großer Traum (German Edition)

Noras großer Traum (German Edition)

Titel: Noras großer Traum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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Plötzlich blickte sie erschrocken auf. »Meinst du, der Motor springt überhaupt an, wenn wir alles freigeschaufelt haben?«
    Martin stand zögernd auf. »Ich werfe mal einen Blick unter die Motorhaube. Es sollte mich aber wundern, wenn darunter nicht auch alles sandverkrustet ist.« Mit einigen fahrigen Handbewegungen fegte er den Sand von der Haube, die sich knirschend öffnen ließ. Eine feine Staubschicht bedeckte den gesamten Motorraum. Martin pustete hier und dort und zuckte schließlich mit den Schultern. »Ausprobieren können wir es erst, wenn der Auspuff wieder frei ist. Vielleicht sollten wir da zuerst mit dem Graben beginnen, okay?«
    Nora nickte.
    Als weitere zwei Stunden später die Dämmerung einsetzte, waren sie wider Erwarten gut vorangekommen. Das Heck des Wagens und die Hinterräder waren fast von Sand befreit. Völlig verschwitzt richtete sich Martin auf und schüttelte die schmerzenden Hände. Auch Nora bog das Kreuz durch und streckte sich.
    »Meine Hände spüre ich schon kaum noch.«
    Er war um den Wagen herumgegangen und ließ sich auf den Fahrersitz fallen. Abwartend blickte er sich nach Nora um. »Was meinst du? Soll ich es mal versuchen?«
    Sie sah flehend zum Himmel hinauf, ehe sie ihm zunickte. Noch nie zuvor in ihrem Leben hatte sie sich schmutziger gefühlt. Ihre Augen schienen sich zu entzünden, sie tränten ständig. Ihre Hände waren trocken und rissig vom Graben, und der Sand hatte durch die Bewegungen beim Arbeiten überall die Haut wund gescheuert. Nie hatte sie sich mehr nach einer Dusche oder einem warmen Bad gesehnt. Sie war sich sicher, dass es Martin ähnlich ging. Auch er sah erschöpft aus. In seinen dunklen Locken hingen Sand und Staub, seine Augen waren gerötet, und von seinen Schläfen lief der Schweiß hinunter und tropfte auf das verschwitzte T-Shirt. Gespannt beobachtete Nora, wie er den Zündschlüssel herumdrehte. Der Motor knackte und winselte, ja, er schien sich regelrecht Mühe zu geben, sprang aber nicht an. Martin schlug mit der Hand auf das Lenkrad und ließ sich dann gegen die Rückenlehne seines Sitzes sinken. Wütend blickte er auf.
    »So eine grenzenlose Scheiße! Ich hab’s doch gewusst!«
    Wortlos griff Nora nach einer Wasserflasche und trank daraus. Nachdem sie die Flasche abgesetzt und wieder zugeschraubt hatte, schaute sie sich um. Die Dämmerung senkte sich herab und führte einen kühleren Luftzug mit sich. Zwischen einigen Wolkenfeldern am Himmel blinkten schon ein paar Sterne. Ihr Blick folgte dem Highway erst in der einen, dann in der anderen Richtung. Sie wehrte sich gegen das Gefühl, dass sie die einzigen Menschen auf der Welt waren. Die Situation, in der sie steckten, hatte etwas so ungewohnt Groteskes an sich, dass sie schließlich anfing zu lachen. Martin sah sie ungläubig an. Und als Nora seinen Blick registrierte, der sie zu fragen schien, ob sie den Verstand verloren habe, musste sie noch mehr lachen. Als sie japsend zu Atem kam, hielt sie sich an der Tür fest.
    »Ach Martin, das Ganze hier entbehrt doch auch nicht einer gewissen Komik, oder? Wir zwei graben stundenlang fleißig wie die Erdferkel, und dann springt die Karre nicht an. Jetzt sitzen wir hier mitten auf einer Straße vom Nichts ins Nirgendwo fest, dreckig, verschwitzt und allein, aber über uns gehen die Sterne auf wie an jedem anderen normalen Tag.«
    Er lächelte ihr mühsam zu.
    »Und ich dachte schon, ich müsste mir auch noch um dich Sorgen machen. Aber du freust dich über die Sterne. Na, prima!«
    Nora lachte immer noch leise, während sie ihm einen Schubs gab.
    »He, komm schon. Dein Gemecker bringt uns auch nicht weiter. Was können wir denn im Moment noch tun? Gar nichts. Es ist nämlich gleich dunkel.« Sie drückte ihm die Wasserflasche in die Hand. »Trink etwas, ich sehe mal nach, was wir zu essen dabeihaben.«
    Er hörte, wie sie die Heckklappe öffnete und in den Rucksäcken kramte. Als sie sich neben ihm auf den Sitz fallen gelassen hatte, warf sie ihm einen Apfel und einen Müsli-Riegel zu.
    »Hier. Dieses Menü kann zwar nicht mit dem von gestern Abend mithalten, aber es ist immerhin besser als nichts.«
    Hungrig biss sie in ihren viel zu süßen Riegel und sah kauend nach draußen.
    »Weißt du, Martin, vielleicht sind nur die Zündkerzen voller Staub. Wenn es morgen hell ist, kannst du ja mal nachsehen, was meinst du?«
    Martin nickte zögernd und biss ebenfalls ab. Er spürte Unzufriedenheit mit sich. Nicht nur, dass er sie in diese Lage

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