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Noras großer Traum (German Edition)

Noras großer Traum (German Edition)

Titel: Noras großer Traum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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Motor gestartet hatte, fuhren sie kurz darauf schweigend aus der Siedlung. Beide hatten nun Schwierigkeiten, sich wieder in die muntere Ausflugslaune hineinzufinden, die sie hierher geführt hatte, also hingen sie ein wenig ihren Gedanken nach, froh darüber, dass die Geburt doch noch so gut verlaufen war. Nora kuschelte sich in ihren Sitz, denn die Anspannung begann allmählich nachzulassen, und sie sehnte sich nach Ruhe und Geborgenheit.
    »Erzählen Sie mir von den Harpers, Tom.«
    »Oh, sie sind wohlhabend, gastfreundlich und unkompliziert, Sie werden sie ja bald kennen lernen. Machen Sie sich keine Gedanken.«
    Beunruhigt sah sie in die fortgeschrittene Dämmerung hinaus. »Ist der Weg in der Dunkelheit gefährlich?« Ihr Blick wanderte von der Straße zu Tom, und sie fügte hinzu: »Ich meine, weil Sie doch eigentlich vor der Dunkelheit zur Farm kommen wollten.«
    Er behielt den Weg vor sich im Auge, beruhigte sie aber rasch. »Nein, nein, gefährlich nicht. Es wird nur eine Weile länger dauern.« Er lächelte ihr kurz zu. »Mit unserem Abendessen.«
    Sie gähnte hinter vorgehaltener Hand.
    »Sind Sie müde? Dann machen Sie doch einfach ein wenig die Augen zu. So etwa anderthalb Stunden haben wir noch vor uns.« »Macht es Ihnen auch nichts aus? Sie sind schließlich auch so früh aufgestanden.«
    »Nein, nein, ich bin noch nicht müde.«
    Zufrieden lehnte sie jetzt ihren Kopf gegen die Nackenstütze und schloss die Augen. Sie hatte nicht vor, einzuschlafen. Ihre Augen brannten jedoch so, dass sie froh war, ihnen einen Moment Ruhe gönnen zu können. Nach wenigen Minuten aber war sie dann doch eingeschlafen, während Tom weiterfuhr. Ab und zu fiel sein Blick auf die schlafende Nora, und es überkam ihn ein Gefühl eigenartiger Wärme und Zufriedenheit, sie bei sich zu haben.
    Als sie in der Dunkelheit die Zufahrt zur Farm der Harpers erreichten, verlangsamte er die Fahrt und hielt schließlich an. Er betrachtete Nora, deren Wimpern lange Schatten auf ihre Wangen warfen, und strich ihr vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Nora? Wir sind da. Ich dachte, Sie würden gerne vor dem Zusammentreffen mit den Harpers wach werden.«
    Erschrocken fuhr sie hoch. »O nein! Habe ich den ganzen Weg verschlafen? Das tut mir Leid!«
    Sie versuchte ihre Haare zu bändigen und strich sich mit der Hand über Augen und Wangen. »Jetzt lerne ich zum erstenmal in meinem Leben echte Outbackfarmer kennen und sehe aus wie eine Vogelscheuche beim Mittagsschlaf.«
    »Sie wissen, dass das nicht stimmt. Außerdem sind unsere Gastgeber sehr freundliche Menschen.«
    Er fuhr wieder an, und als er vor dem prächtigen beleuchteten Haupthaus stoppte, war Nora sehr beeindruckt.
    »Wie schön es hier ist. Sehen Sie, Tom, ein richtiger Garten!« Mr. und Mrs. Harper kamen aus dem Haus.
    »Fein, dass Sie da sind. Wir haben schon über Funk gehört, dass alles gut gegangen ist.« Sie schüttelten sich gegenseitig die Hände. »Sie haben sicher schrecklichen Hunger. Möchten Sie sich erst ein wenig erfrischen oder lieber gleich essen?«
    Nora sah an sich hinunter.
    »Wenn es Ihnen recht ist, würde ich mich gerne erst frisch machen und umziehen, Mrs. Harper.«
    »Aber sicher doch. Kommen Sie bitte mit, wir haben nebenan ein kleines Gästehaus, ich hoffe, es gefällt Ihnen. Dr. Morrison kennt es bereits, obwohl er uns viel zu selten besucht.«
    Sie lächelte Tom gespielt missbilligend zu, während der Noras Reisetasche und seine eigene Sporttasche aus dem Wagen hob.
    »Laura, Sie kennen doch die Dienstpläne. Wenn ich öfter frei hätte, wäre ich hier gar nicht mehr wegzubekommen.« Er strahlte sie entwaffnend an, und alle lachten.
    Das kleine Gästehaus erwies sich als geschmackvoll eingerichtetes Haus mit einem Wohnraum, von dem vier kleinere Schlafzimmer abzweigten. Zwischen zwei Schlafzimmern lag je ein schlichtes, aber gepflegtes Bad. Entzückt sah Nora sich im Wohnraum um. Sie nahm jede Einzelheit wahr. »Wie wunderschön! Haben Sie es selbst eingerichtet, Mrs. Harper?«
    »Ja. Es macht mir immer große Freude, etwas einzurichten und zu gestalten. Ich nähe auch alles selbst. Leider bekommen wir hier draußen nicht viel Besuch. Schön, dass es Ihnen gefällt, Nora. Suchen Sie sich einfach ein Zimmer aus.« Sie wandte sich an der Tür noch einmal um, »und nennen Sie mich bitte Laura.«
    Nora ließ sich in einen Sessel fallen und sah Tom an. »Sie ist ja ein Goldstück.«
    Tom nahm seine Tasche.
    »Das Goldstück kann aber sehr

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