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Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Titel: Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker , Albert Baeumer , Alfred Bekker
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Varianten, aber hier in der Gegend kennt sie jedes Kind.“
    „Geht es in diesem Fall vielleicht um ein Kind?“, fragte George. „Ich blicke da, ehrlich gesagt, noch nicht durch.“ Mit Spannung schauten jetzt alle dem Forensiker zu, der sich durch ein Gewimmel von sehr kleinen Maden und anderen Insekten über den Halsstumpf beugte, zielsicher etwas herauspickte und es ins Licht hielt.
    „Das ist doch ein ganz normaler Marienkäfer“, meinte Georg Schmitz ganz enttäuscht.
     
    „Asiatischer Marienkäfer, Gattung: Harmonia axyrides“, korrigierte Benecke.
    „Also, ich bin ja Brillenträger, aber so einen habe ich auch schon bei uns im Selfkant gesehen – und zwar massenhaft!“
    „Ja, hier auf Rügen gabś auch schon richtige Marienkäferplagen“, mischte sich Hauptkommissar Jensen ein.
    „Der Asiatische Marienkäfer kommt eigentlich nur in China und Japan vor“, erklärte Benecke. „Aber in den 1990er-Jahren hat man ihn zur Schädlingsbekämpfung erst in die USA und dann auch nach Europa exportiert und freigesetzt. Das war vielleicht keine besonders weise Maßnahme, denn inzwischen befürchtet man, dass er die heimischen Arten verdrängt.
    Außerdem kann er sehr lästig werden, wenn er im Herbst große Schwärme bildet, die gerne in Häusern überwintern.“
    „Aber Sie sind sich sicher, dass dieser Käfer sich nicht einfach nur so zum Sterben in den Halsstumpf gesetzt hat?“, fragte Jensen.
    Benecke nahm seine Lupe und betrachtete noch einmal den Käfer von allen Seiten.
    „Vollkommen“, sagte er.
    In diesem Augenblick klingelte Beneckes iPhone. Als er das Gespräch annahm, erstarrte er fast vor Schreck.
    „Haben Sie … es gefunden?“
    Es war dieselbe Stimme, die ihn schon im Kutter 4 angerufen hatte. Zu dumm, dass man so schnell keine Fangschaltung hinbekommen konnte!
    „Ja“, bestätigte der Kriminalbiologe. „Wir haben alles gefunden.“
    Auf der anderen Seite der Verbindung hörte Benecke ein schweres Atmen und dann ein: „Gut!“
    „Auch den Bart.“
    Wieder ein heftiges Atmen.
    „Mit wem redet der da eigentlich?“, fragte Hauptkommissar Jensen dazwischen.
     
    George machte ihm ein Zeichen, still zu sein.
    „Was ist mit dem Kind geschehen?“, wollte Benecke unvermittelt. Irgendwie musste er einen Bezug finden zwischen dem Täter und dem seltsamen Arrangement, das er hinterlassen hatte. Eigentlich war das ja nicht sein Fachgebiet und er bedauerte, dass Lydia nicht dabei war. Sie als Psychologin hätte sicher besser gewusst, wie man in solch einer Situation reagiert. Aber andererseits hatte Benecke sich so oft in die Lage von Tätern unterschiedlichster Verbrechen hineinversetzen müssen, dass er dachte, es sei am besten, in dieser Situation einfach dem Instinkt zu folgen.
    „Hallo, ist mit dem Kind etwas Schreckliches passiert?“
    „Ich …“
    Der Fremde sprach nicht weiter. Aber für dieses eine Wort hatte er vergessen, die Stimme zu verfremden, indem er sich nichts vor den Mund hielt. Ein einziges Wort, das war keine besonders umfangreiche Sprachprobe und zudem hatte Benecke nicht die Möglichkeit, sie sich noch einmal vorspielen zu lassen. Kommt mir bekannt vor, ging es ihm sofort durch den Kopf. Er wusste nur nicht mehr woher. Er zermarterte sich das Hirn darüber, aber es wollte ihm einfach nicht einfallen. „Können Sie mir nicht sagen, wer das Kind war?“, hakte Benecke noch einmal nach.
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    „Das war der Täter“, erklärte Benecke seinem gebannt lauschenden Publikum.
    Hauptkommissar Jensen fauchte ihn böse an: „Wie bitte? Sind Sie gut bekannt mit ihm, oder machen Sie jetzt einfach nur Witze! Falls Letzteres der Fall sein sollte …“
    „Das ist kein Witz!“, beharrte Benecke, und dann fasste er ihm kurz zusammen, was sich in Sassnitz ereignet hatte. Der Anruf im Kutter 4 und wie er in die Fischhalle beordert worden war.
     
    „Die Nummer muss man doch zurückverfolgen können!“, meinte Jensen, nun schon etwas versöhnlicher.
    „Rufnummernunterdrückung – da ist unser Freund auf Nummer sicher gegangen.“
    „Und was ist das für ein Kind, worüber Sie mit ihm geredet haben?“, wollte Jensen jetzt wissen.
    Benecke schüttelte kurz den Kopf. „Keine Ahnung. Finden Sie es heraus!“
    „Jetzt nehmen Sie mich wieder auf den Arm!“
    „Keineswegs! Tun Sie einfach das, was ich Ihnen vorhin schon gesagt habe! Kümmern Sie sich um den ersten Fall!
    Maximilian Meyer-Sklodorowsky wurde auf dieselbe Weise getötet. Die Leiche

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