Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Titel: Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker , Albert Baeumer , Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Kamera zweitwichtigste Werkzeug.“
    Schrader verzog für einen Moment das Gesicht.
    „Geht es etwa um die schreckliche Geschichte mit dem Geköpften?“
    „Ja, genau.“
    „Also, die Sache ist ja so schnell rundgegangen auf unserer Insel, das können Sie sich gar nicht vorstellen. Angeblich soll da irgend so ein esoterischer Spinner schon vom Fluch der Ranengötter gesprochen haben“, fügte er nun lockerer hinzu.
    „In Bezug auf diesen Geköpften?“, fragte Benecke nach.
    „Ja, sicher, weil der doch an so einer uralten Grabstelle gefunden wurde! Das kam im lokalen Fernsehen. Ich hatte mir die Sendung eigentlich angesehen, weil ich den Bericht über unser College sehen wollte, der vorgestern gedreht worden ist. Leider hat mich ein Telefonanruf unterbrochen und mich etwas abgelenkt, sodass ich nicht alles mitbekommen habe.
    Jedenfalls wurde ein Verdächtiger kurzzeitig verhaftet, weil er an einer heiligen Stelle der Ranen so eine Art Zeremonie abhielt und Flüche ausstieß. Ich glaube, einige der Touristen haben das als Drohung verstanden … Aber ich will jetzt auch keine Gerüchte verbreiten.“
    „Wie lange müsste ich denn warten, bis einer Ihrer Informatikschüler Zeit hätte?“
    „Ein bis zwei Stunden oder so. Damit müssten Sie schon rechnen. Aber ich wüsste da eine Alternative.“
    „Und die wäre?“
    „Ich habe vorhin mit Dr. Wendlandt von der Firma EDV-Service Garz telefoniert. Dort würde man Ihnen gerne helfen. Als ich sagte, dass der berühmte „Maden-Doktor“ aus dem Fernsehen ein Computerproblem hat, war Dr. Wendlandt sofort bereit …“
    „Ist das weit von hier?“, unterbrach ihn George.
    „In Kasnevitz. Das ist nur ein Katzensprung.“ Der sympathisch wirkende Schulleiter verabschiedete sich von beiden.

    ***
    Drei Kilometer waren es von Putbus nach Kasnevitz zur EDV-Service GmbH Garz. Dort erhoffte sich Mark Benecke endlich Erlösung von seinen technischen Problemen.
    „Das sind Könner, die kriegen das wieder hin“, versprach George in beruhigendem Tonfall.
     
    „Hoffentlich!“
    „Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnte, ich kenne den Chef ganz gut – ein gewisser Dr. Reinhard Wendlandt aus Putbus.
    Hat auch klein angefangen, aber heute beschäftigt er dreißig Mitarbeiter oder sogar mehr. Und eigentlich befassen die sich auch nicht nur mit der Reparatur von PCs …“
    Benecke zog eine Augenbraue hoch. „Jetzt bin ich aber neugierig geworden. Was machen sie denn sonst noch so?“
    „Softwareentwicklung.“
    „Klingt interessant.“
    „Die Firma hat WUWA entwickelt – ein System zur schnittstellenlosen Datenübertragung. So etwas wünsche ich mir bei uns in der Redaktion, kann ich dazu nur sagen! Und außerdem engagiert sie sich für Bildung und Ausbildung. Die Firma von Dr. Wendlandt hat das ehemalige fürstliche Pädagogium, eine Internatsschule, wiederbelebt und daraus das sogenannte IT-College Putbus gemacht!“
    „Haben Sie darüber etwas geschrieben oder woher wissen Sie so genau Bescheid?“
    „Na logisch!“, lachte George. „In meinem Heimatort Geilenkirchen ist das weltweit bekannte IT-Unternehmen CSB-System AG eine Kooperation mit der EDV-Service Garz eingegangen. Zum Beispiel hier das M-Logbook.“ Er tippte auf einen kleinen schwarzen Kasten in der Ablage seines Lupos.
    „Mit diesem elektronischen GPS-gestützten Fahrtenbuch kann ich lückenlos meine Dienstfahrten dem Finanzamt nachweisen. Das ist eine erhebliche Arbeits- und Zeitersparnis, die ich nur jedem empfehlen kann.“ In diesem Moment kamen Lokalnachrichten im Radio. George drehte den Lautstärkeregler etwas auf, und beide Männer hörten angestrengt zu, ob vielleicht irgendetwas über den Fall berichtet wurde.
    Natürlich kam der örtliche Rundfunk um dieses Thema nicht herum. Aber alles, was gesagt wurde, bestand aus sehr nebulösen Formulierungen und dem, was Mark Benecke auch gerne als kalten Kaffee bezeichnete. Informationen, die längst in der Welt waren und nun ständig wiederholt werden würden.
    So oft, dass man es schwer hatte, irgendeinen Teil davon wieder aus der Welt zu schaffen, wenn sich herausstellen sollte, dass er falsch war.
    Solche Dinge entfalteten ihre ganz eigene Dynamik. Eine Dynamik, die sowohl Benecke als auch George vertraut war.
    Und doch konnte man sich nur jedes Mal aufs Neue darüber wundern.
    „Seltsam“, meinte Benecke. „Von dem verrückten Esoteriker wurde nichts berichtet.“
    „Vielleicht hat dieser Sender die Nachricht einfach noch nicht“,

Weitere Kostenlose Bücher