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Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nordwind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Östlundh
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Innenhof hatte sich bewölkt. Die Deckenbeleuchtung warf ein fahles Licht auf ihre Gesichter.
    »Das kann nicht Maria Andersson sein«, sagte Fredrik. »Das Bild ist um 18.36 Uhr aufgenommen worden, und Ann-Katrin Wedin hat Maria und Ellen kurz vor den Lokalnachrichten vorbeikommen sehen. Da ist sie sich ganz sicher.«
    »Habt ihr das doppelt und dreifach überprüft?«
    »Ja.«
    Eva hatte die Zeiteinstellung der Alarmanlage noch einmal kontrolliert. Um einen Irrtum auszuschließen, hatte Fredrik erneut die Nachbarin angerufen. Sara hatte sich sogar vergewissert, dass TV4 die Nachrichten tatsächlich zur üblichen Zeit gesendet hatte.
    »Die Täterin könnte das Sweatshirt zum Schutz ihrer eigenen Kleidung übergezogen haben«, schlug Göran vor.
    »Oder damit Malin Andersson glaubte, Maria wäre zurückgekommen«, sagte Fredrik. »Das würde erklären, wie sie hereingekommen ist.«
    Sara nahm sich das Bild von Görans Schreibtisch.
    »Aber dann muss sie genau gewusst haben, dass es Marias Sweater ist.«
    »Das Motiv können wir vorerst außer Acht lassen«, sagte Göran. »Wir haben jetzt ein Bild von einem Sweatshirt, das, falls es nicht verbrannt wurde, höchstwahrscheinlich irgendwo auf Gotland in einem Papierkorb liegt. Oder am Straßenrand. Die Täterin muss es zunächst mitgenommen haben, sonst hätten wir es gefunden. Aber sie wird es wohl kaum riskiert haben, das Sweatshirt lange im Auto liegen zu lassen.«
    »Wenn wir es finden, könnte es sich als das Bindeglied zwischen der Täterin und Malin und Axel erweisen«, sagte Sara.
    »Ich gebe das an die Presse, damit wir vielleicht ein bisschen Hilfe bekommen«, entschied Göran. »Ihr befragt Maria und versucht herauszukriegen, wie die Täterin an das Sweatshirt herangekommen sein könnte.«
    Er nahm Sara das Bild aus der Hand und steckte es wieder in den Hefter.
    »Der Abfall in Stina Hanssons Haus ist überprüft worden«, berichtete er dann. »Es ist nichts dabei herausgekommen.« Gereizt trommelte er mit Zeige- und Mittelfinger auf die Tischplatte. »Wenn es Stina Hansson oder eine der beiden Halbschwestern war, werden wir es früher oder später beweisen können, davon bin ich überzeugt. Aber für den Fall, dass es jemand anders getan hat, kommen wir viel zu langsam voran.«
    Fredrik stimmte ihm zu. Sie hatten eine Person in Untersuchungshaft, doch das Verhör von Stina Hansson hatte nichts ergeben. Sie mussten weiterkommen. Mit Stina Hansson oder jemand anderem.
    »Ich habe mit Peter gesprochen und mit ihm vereinbart, auf Fårö eine Bürgerversammlung abzuhalten«, sagte Göran. »Im Heimathof. Heute ist es zu spät, wir machen es morgen Abend um sieben. Wir ziehen alle möglichen Strippen und hängen überall Plakate auf. Irgendwie müssen wir die Leute dazu bringen, alles zu erzählen, was sie wissen. Einer hat immer irgendwas gesehen, das ist einfach so.«
    »Stimmt es wirklich, dass die Fåröer so ungern mit der Polizei kooperieren?«, wollte Sara wissen.
    »Wenn sie mit ihrer Aussage andere Fåröer belasten müssen, ja.« Göran lächelte. »In När und auf Fårö ist es am schlimmsten, das weiß jeder alte Polizist auf Gotland.«
    Vollkommen sprachlos betrachtete Maria Andersson das Foto, das Fredrik vor sie hingelegt hatte. Durch die dünne Haut unter ihren Augen schimmerten die Blutgefäße, und die Haare klebten ihr platt und schwer am Kopf. Sie hielt das Bild mit beiden Händen umklammert.
    »Was sagen Sie dazu?«, fragte Sara schließlich.
    Maria blickte auf und blinzelte einige Male.
    »Wie bitte?«
    Dann sah sie Fredrik an, als flehe sie um Hilfe.
    »Ist das Ihr Sweatshirt?« Sara tippte mit einem weißen Kugelschreiber auf das Bild.
    Maria betrachtete das Foto erneut.
    »Ich habe so eines, ja, aber …«
    »Laut Henrik hatten Sie es am Freitagmorgen an«, sagte Sara.
    Maria öffnete den Mund und schloss ihn wortlos wieder. Sie erinnerte an einen Fisch auf dem Trockenen.
    »Der Sweater scheint Ihnen zu gehören, nicht wahr? Das kann doch kein Zufall sein.« Sara ließ nicht locker.
    Maria blickte auf und sah Sara in die Augen.
    »Glauben Sie, dass ich das bin? Dass ich Malin umgebracht habe? Und …« Maria schüttelte schweigend den Kopf.
    »Wir möchten nur wissen, wie es dazu kommt, dass die Mörderin Ihr Sweatshirt trägt.«
    »Ich weiß es nicht. Woher soll ich das wissen?«
    Sie schüttelte den Kopf, doch dann fuhren ihre Hände plötzlich nach oben. »Warten Sie!«, rief sie. »Warten Sie mal!«
    Sie wedelte mit den Händen, als

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