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Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nordwind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Östlundh
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Drohungen. Dann erläuterte er, dass diese Versammlung dazu diene, möglichst viele Beobachtungen zusammenzutragen, die am Freitagabend zwischen sechs und acht Uhr gemacht worden waren. Wer sich wo befunden habe und welche Autos auf den Straßen gesehen wurden. Alles sei von Interesse. Ein Motor, der ansprang, ein Schrei, Stimmen, Schritte. Und zwar nicht nur in Kalbjerga, sondern auf ganz Fårö. Anschließend werde die Polizei die vielen Angaben wie ein Puzzle zusammensetzen, um hoffentlich etwas Neues zu entdecken.
    »Ich fordere Sie also dringlich dazu auf, sich an uns zu wenden.« Allmählich kam er zum Ende. »Sie können gerne jetzt sofort mit einem meiner Kollegen sprechen …«, er zeigte auf Fredrik und die drei anderen Polizisten, die sich im Raum verteilt hatten, »und Sie erhalten unsere Telefonnummern und E-Mail-Adressen. Es ist ebenfalls möglich, anonym Angaben zu machen, falls jemand das vorzieht.«
    Einen Moment lang war es so mucksmäuschenstill im Saal, als ob Göran etwas Unanständiges herausgerutscht wäre. Er wollte sich gerade dafür bedanken, dass die Leute so zahlreich erschienen waren, als sich eine grauhaarige Frau in einer roten Jacke meldete.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Göran, »sollten Sie noch Fragen haben, beantworte ich diese natürlich gerne. Bitte?«
    Er streckte einladend die Hand aus.
    »Könnte diese Person, die die Leute aus Kalbjerga ermordet hat, nicht auf die Idee kommen, noch jemanden umzubringen?«
    Göran lächelte die Frau freundlich an.
    »Wir haben keinen Anlass zu dieser Annahme. Wie bereits gesagt, gehen wir davon aus, dass eine Serie von Ereignissen zu den Morden geführt hat. Der Täter hatte diese Personen aus einem ganz bestimmten Grund im Blick.«
    »Aus welchem denn?«, fragte die Frau.
    »Darauf kann ich leider nicht näher eingehen«, antwortete Göran.
    Weil wir es nicht wissen, dachte Fredrik.
    Mehrere Leute meldeten sich zu Wort. Die meisten Fragen betrafen die Ermittlungen im Detail, sodass Göran die Antwort schuldig bleiben musste.
    Das Ganze nahm ungefähr zehn Minuten in Anspruch, dann meldete sich niemand mehr. Göran bedankte sich. Rasch erfüllten raunende Stimmen und das Scharren von Stuhlbeinen den Saal. Auf dem Weg nach draußen erhielten alle Besucher einen Zettel mit Telefonnummern und E-Mail-Adressen. Einige wenige blieben stehen, um ihr Bedauern über die Ereignisse vom Freitagabend zu äußern oder sie allgemein zu kommentieren. Keiner machte eine Zeugenaussage.
    »Das ist ja hervorragend gelaufen«, sagte Fredrik zu Leif Knutsson, während die Letzten das Gebäude verließen.
    Leif faltete die restlichen Zettel zusammen und steckte sie ein. »Was hast du denn erwartet? Es ist doch klar, dass hier keiner was sagt«, erklärte er grinsend. »Warte bis morgen. Vielleicht dann.«
    Auf dem Weg zum Auto musste Fredrik wieder an Gustav denken. Auch wenn die anderen gezwungen waren, auf ihn zu warten, er musste ihn jetzt anrufen. Also entschuldigte er sich und ging zurück in den Heimathof. Einige Leute vom Heimatverein waren noch da und werkelten in der Küche herum. Er zog sein Handy aus der Tasche und wählte Gustavs Nummer.
    Nach langem Klingeln ging jemand ans Telefon.
    »Hallo, hier ist Fredrik.«
    »Tag«, sagte Gustav.
    Fredrik versuchte seinen Tonfall zu deuten, aber das war unmöglich. Zuerst meinte er, Gustav klänge vor Verzweiflung wie gelähmt, dann meinte er, einen entspannt neutralen Klang herausgehört zu haben.
    »Wie geht es dir?«, fragte er.
    »Gut.«
    »Und Lena? Habt ihr … Ich nehme an, dass ihr …«
    »Ja.«
    Für ein paar Sekunden war Gustav weg. Fredrik hörte ihn ein Stück vom Hörer entfernt husten.
    »Wir waren gestern dort«, meldete er sich wieder. »Es war etwas zu viel für Lena. Deswegen bin ich heute auch noch zu Hause geblieben.«
    »Etwas zu viel? Was heißt das?«
    »Aber es ist alles in Ordnung. Sie ist gesund«, fügte Gustav hastig hinzu.
    »Ist das wahr?«, fragte Fredrik erleichtert.
    »Ja. Zur Sicherheit muss sie in einem Jahr wieder zur Untersuchung. Aber sie ist gesund.«
    »Wie schön«, sagte Fredrik.
    »Ja, das war …«
    Er hörte Gustav schlucken.
    »Lena ist natürlich froh«, fuhr er fort, »aber du weißt ja, wie das ist mit solchen Querschlägen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, sie ist deprimiert.«
    »Das wird die Anspannung sein«, sagte Fredrik.
    »Ja.«
    »Ich freue mich jedenfalls.«
    Fredrik sah zum Parkplatz hinaus.
    »Du, wir sind gerade hier oben auf

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