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Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nordwind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Östlundh
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die er anschließend nach unterschiedlichen Parametern wie Datum, Ort und Personen sortieren wollte.
    Viele der Reisen konnte er mit Janna Drakes Hilfe rekonstruieren. Sie hatte ihm die Namen von Firmen und Personen genannt, die nicht aus den Buchungsbestätigungen hervorgingen, die sie ihm zuerst geschickt hatte. Manche Reisen musste er jedoch mit Henrik Kjellander durchgehen.
    Die Überprüfung von Henriks Reisen hatte eine Reihe von Namen hervorgebracht. Angestellte von Werbeagenturen, Zeitschriftenredakteure, Fotomodels, Stylisten, Assistenten und manchmal auch Repräsentanten der Unternehmen, die die Werbeagenturen beauftragt hatten, von denen Henrik wiederum seinen Auftrag erhalten hatte.
    Fredrik beschloss, sich erst die Namen und Orte anzusehen, die öfter vorkamen. Es war am wahrscheinlichsten, dass er hier bei näherem Hinsehen etwas entdecken würde. Während seiner sechzehn Reisen nach Stockholm war Henrik nur ein einziges Mal ins Hotel gegangen. Fredrik nahm an, dass er sonst bei Verwandten und Freunden wie zum Beispiel Thomas Bark übernachtet hatte.
    Er rief beim Hotel Lydmar in Stockholm und beim Hotel Gamla Teatern in Östersund an und bat um die Gästelisten der Nächte, in denen Henrik Kjellander bei ihnen gewohnt hatte. Auch beim Hotel St. Petri in Kopenhagen forderte er die Gästelisten an. Die anderen Hotels weltweit überließ er der Reichskriminalpolizei. Die Kollegen dort wussten besser, welche Strippen sie ziehen mussten, aber das würde sicher ein wenig dauern, zumindest was Kapstadt und New York anbelangte. Italien dagegen gehörte zur EU. Von dort müsste man schneller eine Antwort bekommen. Zumindest theoretisch.
    Fredrik ließ den Blick über die Namen auf dem Bildschirm schweifen. Die Liste war jetzt schon ermüdend lang. Wenn die Gästelisten der Hotels hinzukamen, würde sie sich vervielfachen.
    Als wenige Minuten später das Telefon klingelte, kam ihm die Unterbrechung nur gelegen. Er sah, dass es sich um einen internen Anruf handelte. »Ja, Fredrik«, sagte er.
    Es war Anna aus der Kommunikationszentrale.
    »Ich habe einen Mann aus Storsudret am Apparat. Er meldet einen Einbruch in einem Sommerhaus.«
    »Und?«
    Fredrik nahm an, dass sie den Anruf aus gutem Grund an ihn weiterleiten wollte. Sie wusste, dass er nicht für die Einbrüche in Sommerhäuser zuständig war. Vor allem dann nicht, wenn sich auf Fårö gerade ein Doppelmord ereignet hatte.
    »Hat sich interessant angehört«, erklärte Anna.
    »Okay, stell ihn durch.«
    In der Leitung knackte es.
    »Hallo?«, ertönte eine Stimme.
    Es schien sich um einen Mann in Fredriks Alter zu handeln.
    »Fredrik Broman, Polizei.«
    »Guten Tag, mein Name ist Markus Bergvall. Nachbarn von mir haben unten in Storsudret ein Sommerhaus. Die Leute heißen Larsson.« Bergvall holte Luft. »Nun ist es so, dass ich da am Freitag jemanden gesehen habe … um es kurz zu machen …«
    Danke, dachte Fredrik.
    »Als ich heute noch einmal dort war, habe ich festgestellt, dass jemand durchs Fenster eingebrochen ist. Da bin ich hineingegangen, um zu sehen, was los ist und ob etwas fehlt.«
    »Sind Sie durch das Fenster eingestiegen?«, fragte Fredrik.
    »Nein.« Bergvall schien die Frage zu amüsieren. »Nein, nein, ich habe einen Schlüssel, falls etwas passiert.«
    »Ich verstehe.«
    »Es scheint nichts gestohlen worden zu sein, aber im Ofen hat jemand Feuer gemacht. Auf dem Boden davor lagen Asche und Ruß, und in der Küche standen mehrere Wannen. Als ich die Bottiche ein bisschen zur Seite räumen wollte, damit sie nicht im Weg stehen, wenn die Hausbesitzer das nächste Mal kommen, habe ich plötzlich gesehen, dass in der Küche ziemlich viele Haare herumlagen.«
    Fredrik schnappte sich einen Stift.
    »Ja?«
    »Ich weiß nicht, ob meine Phantasie mit mir durchgegangen ist, aber ich musste an diese Morde auf Fårö denken. Die sind ja auch am Freitag passiert, und da habe ich gedacht, dass der Täter sich vielleicht hier versteckt hat, um sich die Haare zu färben oder abzuschneiden. Damit er nicht erkannt wird.«
    »Verstehe.«
    »Es ist ja nicht ganz normal, irgendwo einzubrechen und sich die Haare zu schneiden. Wenn man keinen Grund dazu hat, meine ich.«
    »Wann haben Sie am Freitag jemanden gesehen, sagten Sie?«
    »Es war schon recht spät. Irgendwann nach zehn.«
    »Was genau haben Sie gesehen?«
    »Ein Auto. Ich kannte es nicht, aber meine Nachbarn, die Larssons meine ich, kommen am Wochenende manchmal mit dem Flugzeug und nehmen sich bei

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