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Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nordwind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Östlundh
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also eine Beziehung.«
    »Nein. Mehr als die Sache auf dem Tresen war da nicht.«
    »Und Sie sind sich sicher, dass die beiden auch später kein Verhältnis hatten?«
    »Hundertprozentig«, sagte Thomas Bark. »Janna und Henrik trennen beide strikt zwischen Arbeit und Privatleben. Wie gesagt, die Agentur hat Janna erst Jahre später gegründet. Und Henrik hat nie etwas mit Assistentinnen oder Fotomodellen angefangen. Jedenfalls nicht, wenn er mit ihnen zusammengearbeitet hat.«
    »Mit anderen schon?«
    »Habe ich das gesagt?«
    Fredrik sah Thomas Bark schweigend an.
    »Wollen wir uns vielleicht doch setzen?«
    Thomas seufzte und blickte wieder angestrengt zur Seite. »Was genau wollen Sie wissen?«
    »Ich will, dass Sie meine Fragen wahrheitsgemäß und aufrichtig beantworten. Vielleicht hat Henrik Ihnen Dinge anvertraut, die Sie nicht preisgeben möchten. Das kann ich verstehen. Aber wir ermitteln in einem Mordfall. Da gelten andere Spielregeln. Stimmen Sie mir zu?«
    »Ja, natürlich.«
    »Ich glaube, dass die Person, die Malin und Axel getötet hat, Henrik in den letzten Jahren nahegestanden hat. Oder es war jemand, der wiederum dieser Person nahegestanden hat.«
    »Eifersucht. Das sagten Sie neulich schon.«
    »Ja.«
    Thomas rieb sich das Kinn.
    »Also …«
    Er räusperte sich, schwieg und räusperte sich erneut.
    »Scheiße …«, sagte er dann.
    »Was ist denn?«, fragte Fredrik.
    »Also, es ist so«, begann Thomas.
    Er klang nun entschlossener.
    »Dass ich das erzähle, ist nur der besonderen Lage geschuldet. Ich bezweifle, dass es Ihnen weiterhilft, aber …«
    »Unter den gegebenen Umständen wäre es eindeutig ein Fehler, etwas zu verschweigen«, erklärte Fredrik.
    »Ich habe es unter dem Siegel der Verschwiegenheit erfahren und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie für sich behalten würden, woher Sie es wissen.«
    »Das kann ich nicht versprechen.«
    Thomas Bark seufzte.
    »Henrik hatte eine Beziehung mit Maria.«
    Für einen Augenblick schwankte der Boden unter Fredriks Füßen. Meinte er Maria Andersson?
    »Malins Schwester?«
    »Ja.«
    »Sie sprechen von einer sexuellen Beziehung?«
    »Ja«, erwiderte Thomas Bark reuevoll.
    Er sah fast so aus, als hätte er selbst gesündigt.
    Fredrik dachte an das Foto der Täterin. An den rosafarbenen Kapuzenpulli. Aber diese Details hatten sie ja bereits von allen Seiten abgeklopft. Maria konnte unmöglich etwas mit den Morden zu tun haben.
    »Wann hatten die beiden eine Beziehung?«
    »Sie hat nicht besonders lange gedauert. Ich glaube, es hat eine Weile vor Malins und Henriks Umzug nach Gotland angefangen, vielleicht ein paar Monate davor. Dann haben sie sich noch einige Male im ersten halben Jahr nach dem Umzug gesehen, aber nicht so oft, wie Sie sich denken können.«
    »Wer hat Schluss gemacht?«
    »Das war eine gemeinsame Entscheidung. Es liegt doch auf der Hand: Es war sozusagen das Schlimmste, was man sich vorstellen konnte. Aber irgendwie ist es passiert. Maria und Malin standen sich so nahe, Maria war so oft bei ihnen, und da muss wohl zwischen ihr und Henrik etwas entstanden sein.«
    »Das hört sich an, als seien starke Gefühle im Spiel gewesen.«
    »Vielleicht schon, aber es war vollkommen undenkbar, die Beziehung aufrechtzuerhalten. Das wussten sie selbst. Durch den Umzug haben sie sicher ein wenig Abstand dazu bekommen.«
    »Wusste Malin, dass die beiden etwas miteinander gehabt hatten?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Das hätte Henrik mir bestimmt erzählt. Oder es wäre mir aufgefallen. Ich meine, es hätte schließlich Konsequenzen gehabt, wenn Malin davon erfahren hätte.«
    Damit hatte er vermutlich recht. Aber wäre das auch Thomas aufgefallen? Käme auf den Zeitpunkt an, zu dem Malin davon erfahren hätte. Falls sie es denn je erfahren hatte.
    Es war höchste Zeit, Henrik Kjellander erneut zu verhören. Er rief Göran Eide an.

73
     
    Am späten Nachmittag wurde Fredrik vom Flugplatz abgeholt. Er hatte fast auf der gesamten Strecke von Bromma nach Visby geschlafen und fühlte sich stark und ausgeruht, als er die Treppen zur Kripo hinaufeilte.
    Göran Eides Tür stand offen. Aus dem Zimmer hörte er Saras Stimme.
    »Willkommen auf Gotland«, begrüßte ihn Göran, als er eintrat. »Was für ein verdammtes Durcheinander.«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Übrigens, hast du das hier schon gesehen?«
    Göran drehte sich um und nahm eine Ausgabe des Aftonbladet aus dem Bücherregal. Er blätterte darin und legte die Zeitung aufgeschlagen auf den

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