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Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nordwind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Östlundh
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Tisch.
    Unter der Überschrift: »Exfreundin: Ich habe sie nicht umgebracht!« war ein großes Farbfoto von Stina Hansson am Fähranleger in Fårösund abgebildet. Im Hintergrund konnte man Fårö erkennen.
    Fredrik zog die Zeitung näher zu sich heran. Im Flugzeug hatte er sie zugunsten eines Nickerchens dankend abgelehnt. Rasch überflog er den Text. Stina Hansson beteuerte ihre Unschuld und berichtete von ihrer Beziehung mit Henrik Kjellander, der in dem Artikel als bekannter Modefotograf bezeichnet wurde. Großzügig offenbarte sie private Einzelheiten und gestand, dass die Trennung ihr unheimlich zu schaffen gemacht hätte, aber lange her sei, und dass sie Henrik und seiner Familie niemals etwas antun könnte. Da es sie ungemein belaste, der Tat verdächtigt zu werden, habe sie sich gerne zu diesem Interview bereit erklärt. Sie äußerte jedoch auch Verständnis dafür, dass die Polizei jeden, der eine Verbindung zu Henrik habe, überprüfen müsse.
    »Ich begreife nicht, wieso sich die Leute für so etwas zur Verfügung stellen«, sagte Sara.
    »Sie hatte offensichtlich das Bedürfnis, sich öffentlich reinzuwaschen«, meinte Fredrik. »Das ist doch verständlich.«
    »Fragt sich nur, ob es etwas nützt.«
    Göran faltete die Zeitung zusammen und legte sie zurück ins Regal.
    »Sara hat in den Hotellisten ein paar Namen entdeckt, die uns interessant erscheinen. Ich schlage vor, dass ihr Henrik Kjellander auch auf sie ansprecht.«
    »Aha, was sind das für Leute?«, wollte Fredrik wissen.
    Als Göran Sara mit den Hotellisten beauftragt hatte, war er froh gewesen, sie los zu sein. Lieber ein paar Verhöre in Stockholm, als kleingedruckte Reservierungslisten durchzuackern. Nun hatte er plötzlich das ärgerliche Gefühl, am falschen Ort gewesen zu sein.
    »Sara informiert dich unterwegs«, sagte Göran. »Zeigt Kjellander auch die übrigen Listen und fragt ihn, ob er jemanden kennt.«
    Henrik Kjellander befand sich mit den Angehörigen von Malin Andersson gerade im Hotel Wisby. Aus Rücksicht auf die Familie wollte er zunächst eine neuerliche Befragung ablehnen, musste sich aber fügen. Fredrik und Sara nahmen den Wagen zum Hotel. Sara saß am Steuer.
    »Zwei Personen tauchen auf den Listen mehrfach auf und lassen sich mit Henrik in Verbindung bringen«, begann Sara, als sie losfuhren. »Eine davon ist Agnes Lind, eine sechsundzwanzigjährige Stockholmerin, die vor Henriks Umzug nach Gotland seine Assistentin war. Sie hat ihn auf alle fünf Kopenhagenreisen begleitet und genauso oft im Hotel St. Petri gewohnt wie er. In Östersund war sie auch dabei. Im Lydmar in Stockholm wurde kein Zimmer für sie gebucht, aber das ist ja auch nicht verwunderlich.«
    Ungeduldig blieb Sara an der roten Ampel stehen.
    »Hat sie ihm assistiert?«
    »Ja. Laut den Angaben, die du von seiner Agentin bekommen hast, ist sie auf diesen Reisen als Assistentin eingesprungen.«
    »Und was ist mit den übrigen Auslandsreisen?«
    »Da hat er offensichtlich vor Ort jemanden angeheuert.«
    »Glaubst du, dass sie mehr als seine Assistentin gewesen sein könnte?«
    »Es wäre zumindest möglich. Wer mit seiner Schwägerin fremdgeht, kann auch mit seiner Assistentin schlafen. Das Geschwafel von diesem Bark über die Trennung zwischen Arbeit und Privatleben überzeugt mich nicht die Bohne.«
    »Bark glaubt das vielleicht wirklich.«
    »Mag sein.«
    »Okay, und der andere Name?«, fragte Fredrik.
    Am Östervägen fuhr Sara über Rot.
    »Eine Marte Astrup aus Kopenhagen, Redakteurin bei der dänischen Elle . Henrik war dreimal für sie dort unterwegs. Alle drei Male hatte sie ein Zimmer im selben Hotel.«
    »Aber sie wohnt doch in Kopenhagen.«
    »Ja. Ich habe ihre Adresse überprüft. Sie wohnt etwas außerhalb, aber so weit ist es auch nicht.«
    »Sind dir nur die beiden aufgefallen?«
    »Es gibt noch einige Leute, die mehrmals im selben Hotel wie Henrik übernachtet haben, aber davon bringe ich niemanden mit ihm in Verbindung. Vielleicht kann er uns dabei weiterhelfen.«
    Am mahagonifarbenen Furniertresen des Hotels saß eine junge Frau mit leuchtend rotem Haar. Auf ihrem ovalen Namensschild stand »Jenny«. Sara fragte nach Henrik Kjellander. Jenny griff lächelnd zum Hörer. Zuerst schien sie mit einer anderen Person zu sprechen, nach einer Weile war anscheinend Henrik am Apparat.
    »Ja, das werde ich ausrichten.« Sie legte auf. »Er kommt runter«, sagte sie und strahlte Sara an.
    Fredrik dachte, dass er niemals in einem Beruf arbeiten

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